TSV Bayer 04 Leverkusen (Handball)
Voller Name | TSV Bayer 04 Leverkusen | ||
Abkürzung(en) | Bayer 04 | ||
Spitzname(n) | Die Elfen Werkselfen | ||
Gegründet | 1. Juli 1904 | ||
Vereinsfarben | schwarz / rot | ||
Halle | Ostermann-Arena | ||
Plätze | 3.500 | ||
Präsident | Klaus Beck | ||
Trainer | Michael Biegler | ||
Liga | Handball-Bundesliga Frauen | ||
2023/24 | |||
Rang | 8. Platz | ||
DHB-Pokal | Viertelfinale | ||
Website | werkselfen.de | ||
Der TSV Bayer 04 Leverkusen, dessen erste Handballmannschaft der Frauen zu Marketingzwecken den Beinamen Werkselfen trägt, spielt in der ersten Handball-Bundesliga. Der Bereich Handball, mit den Werkselfen als Aushängeschild, ist eine Abteilung des TSV Bayer 04 Leverkusen. Der Verein ist mit zwölf Titeln Frauen-Rekordmeister des Deutschen Handballbundes und mit neun Siegen Rekordsieger im DHB-Pokal der Frauen. Den Titel „Deutscher Rekordmeister“ und „Deutscher Rekordpokalsieger“ beansprucht jedoch auch der HC Leipzig für sich, der inklusive der in der DDR gewonnenen Titel auf insgesamt 23 nationale Meisterschaften und 9 Pokalsiege kommt.
Geschichte
Mitte der 1920er Jahre fand der Handballsport in der Sportvereinigung Leverkusen 04 seinen Anfang und im Sommer 1930 trugen die Damen- und Jugendmannschaften die ersten Spiele aus. Einen internationalen Titel, zwölf Meisterschaften und neun Pokalsiege gewannen die Rheinländerinnen bislang. Dabei gelang ihnen jeweils mindestens eine Titelverteidigung. Die erste Nationalspielerin aus Leverkusen war Wally Fischer, die gemeinsam mit der späteren Nationalspielerin Gisela Hoey insgesamt vier Titel an den Rhein holte. Zwischen 1979 und 1987 folgte dann die Hochzeit für Bayer Leverkusen. Acht Meisterschaften und sechs Pokalsiege holte die Mannschaft in neun Spielzeiten. Zweifelloser Höhepunkt war das Erreichen des Finales im Europapokal der Landesmeister, der heutigen Champions League, welches allerdings klar 16:22 und daheim 19:20 gegen Radnički Belgrad verloren wurde, die bereits das fünfte Finale in Folge bestritten hatten.
Seit 1975 im Verein ist die ehemalige Kreisläuferin Renate Wolf, die mittlerweile Managerin der Handballabteilung ist und von 1996 bis 2012 auch die Trainerin war. Sie übernahm das Traineramt von Norbert Gwiozda und führte den Verein zu zwei Pokalsiegen und zum Challenge-Cup-Gewinn, welcher den vierthöchsten Pokal im europäischen Handball darstellt.
Organisatorisch geführt wird die Abteilung durch einen Abteilungsvorstand. Den Vorsitz hält seit 2005 (mit einer einjährigen Unterbrechung) Dietmar Bochert, der in dieser Funktion zudem dem Gesamtvorstand des Hauptvereins angehört. Stellvertreter sind Handball-Legende und Rechtsanwalt Andreas Thiel sowie der ehemalige Ford-Manager Hans Frenger. Kassenführer ist Bernhard Claus. Weitere Mitglieder des Vorstands sind Jugend-Geschäftsführerin Conny Krüger, Frauenwart Wally Fischer, Ältestenrat Gesine Küster und Männerwart Carsten Gerdes.
Bayer 04 Leverkusen ist der einzige Verein, der der Handball-Bundesliga der Frauen der seit ihrer Gründung 1975 durchgehend angehört. Diese Serie wurde jedoch durch den Rückzug vom Hauptsponsors des Hauptvereins, der Bayer AG, bedroht. Dadurch geriet das Budget in Schieflage. Mehrere prominente Persönlichkeiten setzen sich für den Verbleib des Teams in der 1. Bundesliga ein. Darunter der Torwarttrainer Andreas Thiel.[1] Am 27. Februar 2010 wurde bekannt, dass die Bayer AG eine einmalige Zahlung zur Rettung bereitstellen wird und somit der Bundesliga-Handball sichergestellt ist.[2]
Erfolge
- Finalist des Europapokals der Landesmeister: 1984
- Halbfinalist des Europapokals der Landesmeister: 1983
- Finalist im IHF-Cup: 1991
- Sieger Challenge Cup: 2005
- Deutscher Meister: 1965, 1966, 1973, 1974, 1979, 1980, 1982, 1983, 1984, 1985, 1986, 1987
- Deutscher Pokalsieger: 1980, 1982, 1983, 1984, 1985, 1987, 1991, 2002, 2010
Der Kader 2024/25
Nr. | Nat. | Name | Position | Geburtstag | Größe | seit | Letzter Verein |
---|---|---|---|---|---|---|---|
11 | Lieke van der Linden | TW | 15.05.2001 | 1,74 m | 2022 | SG BBM Bietigheim | |
16 | Nele Vogel | TW | 05.09.2004 | 1,79 m | 2019 | TV Erkelenz | |
71 | Lena Lindemann | TW | 07.01.2006 | 2023 | |||
2 | Annika Ingenpaß | KM | 08.08.1996 | 1,77 m | 2023 | HSG Bad Wildungen | |
8 | Fem Boeters | KM | 17.03.2002 | 1,83 m | 2022 | HV Quintus | |
10 | Sophia Cormann | RM | 16.08.2002 | 1,67 m | 2017 | BTB Aachen | |
18 | Johanna Andresen | RL | 21.10.1999 | 1,76 m | 2023 | TSV Nord Harrislee | |
20 | Pia Terfloth | RA | 26.04.2004 | 1,78 m | 2019 | HSV Solingen-Gräfrath | |
21 | Mia Cruzado | RM | 01.07.2006 | ||||
24 | Nele Spengler | LA | 04.01.2007 | ||||
26 | Loreen Veit | LA | 28.05.2002 | 1,67 m | 2018 | SV Grün-Weiß Schwerin | |
28 | Christin Kaufmann | LA | 12.02.2004 | 2020 | |||
30 | Rozemarijn Alderden | RL | 30.03.2004 | 2024 | |||
37 | Marie Teusch | KM | 12.03.2003 | 1,79 m | 2019 | HSG Wittlich | |
39 | Jennifer Souza | LA | 29.09.1999 | 1,69 m | 2022 | HSG Wittlich | |
77 | Hannah Wirth | RA | 01.09.2006 | ||||
Michael Biegler | Trainer | 05.04.1961 | 1,85 m | 2023 | TSG Friesenheim | ||
Svenja Huber | Co-Trainerin | 23.10.1985 | 1,68 m | 2023 | |||
Andreas Thiel | Torwart-Trainer | 03.03.1960 | 1,94 m | 2000 |
Zugänge 2024/25
- Rozemarijn Alderden (VOC Amsterdam)[3]
Abgänge 2024/25
- Mareike Thomaier (SG BBM Bietigheim)[4]
- Viola Leuchter (SG BBM Bietigheim)[5]
- Marla Mathwig (HL Buchholz 08-Rosengarten)[6]
- Mariana Lopes (Békéscsabai Előre NKSE)[7]
- Miranda Nasser (Kristianstad HK)[8]
Jugend
Die weibliche A-Jugend wurde 2013, 2014, 2015, 2018 und 2022 Deutsche Meister.[9] Die Vize-Meisterschaft wurde 2016, 2017, 2019 und 2021 erreicht.
Männerabteilung
Die Feldhandball-Mannschaft von Bayer Leverkusen gewann 1956 die Deutsche Meisterschaft. 1955 und 1959 stand die Elf zudem im Meisterschaftsendspiel.[10] Im Zeitraum von 1956 bis 1959 wurde der Verein außerdem vier Mal in Folge Westdeutscher Meister und gewann zwischen 1952 und 1961 acht Mal den Titel in der Mittelrheinliga, welche die höchste Spielklasse im normalen Ligabetrieb darstellte.
Im Hallenhandball konnten zeitgleich ähnliche Erfolge verbucht werden, auch wenn nie der ganz große Wurf gelang: Vier westdeutsche Meistertitel (1959–61 und 1964)[11] berechtigten jeweils zur Teilnahme an den Endrunden zur Deutschen Meisterschaft, bei diesen Turnieren war der dreimal erreichte vierte Platz der größte Erfolg der Leverkusener.[12] Auf Ebene der Verbandsliga Mittelrhein, auch im Hallenhandball bis zur Gründung der Bundesliga 1966/67 die höchste deutsche Spielklasse, wechselte sich Leverkusen regelmäßig mit dem VfL Gummersbach im Titelerfolg ab und wurde dabei zwischen 1951 und 1964 sechsmalig Verbandsmeister.[13] 1978/79 und 1980 bis 1982 spielte Bayer Leverkusen in der Handball-Bundesliga der Männer.[14] Anschließend spielte die Mannschaft zwölf Jahre lang in der 2. Bundesliga. 1989 konnte man den Weltmeister von 1982 Raimondas Valuckas verpflichten. 1994 erfolgte der Rückzug aus finanziellen Gründen. Nach mehr als einem Jahrzehnt des Spielbetriebs auf Landesverbandsebene wurde die erste Männermannschaft in der Saison 2007/08 aus der Landesliga (6. Liga) zurückgezogen. Die Herrenmannschaft hat sich aufgelöst.(Stand 2019)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Existenz der Elfen ist bedroht ( vom 15. Februar 2010 im Internet Archive)
- ↑ Bayer AG rettet die Elfen ( vom 9. August 2011 im Internet Archive)
- ↑ handball-world.news: Niederländische Pokalsiegerin wechselt zu Bayer Leverkusen vom 10. Mai 2024, abgerufen am 10. Mai 2024
- ↑ sgladies.de: Deutsche Nationalspielerin Mareike Thomaier wechselt nach Bietigheim vom 19. Dezember 2023, abgerufen am 19. Dezember 2023
- ↑ handball-world.news: SG BBM Bietigheim verpflichtet deutsches Toptalent vom 23. Januar 2024, abgerufen am 23. Januar 2024
- ↑ handball-world.news: HL Buchholz 08-Rosengarten holen Rückraumspielerin aus der 1. Liga vom 5. April 2024, abgerufen am 5. April 2024
- ↑ behir.hu: Portugál válogatott átlövő érkezik Békéscsabára a német élvonalból vom 30. Mai 2024, abgerufen am 28. Juli 2024
- ↑ kristianstadhandboll.se: Kristianstad HK värvar målvakten Miranda Nasser från Bundesliga vom 25. Juli 2024, abgerufen am 29. Juli 2024
- ↑ bundesligainfo.de: wA-Jugend Meisterschaft
- ↑ Webers, handballdaten.de: Deutsche Meister Feldhandball ab 1931 (Männer) (abgerufen am 3. Dezember 2013)
- ↑ Webers, handballdaten.de: Meister der Regionalverbände 1947-1981 (Männer/Halle) (abgerufen am 3. Dezember 2013)
- ↑ Webers, handballdaten.de: Platzierungen bei Endrunden zur Deutschen Meisterschaft 1948-1966 (Männer/Halle) (abgerufen am 3. Dezember 2013)
- ↑ Webers, handballdaten.de: Landesmeister im Westdeutschen HV 1950-1966 (Männer/Halle) (abgerufen am 3. Dezember 2013)
- ↑ Webers, handballdaten.de: Saisonbilanzen Bundesligen und Regionalliga Männer seit 1966 (abgerufen am 3. Dezember 2013)
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© Max Petershans / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
DHB-Pokal Frauen 2024/25, VfL Waiblingen - TSV Bayer 04 Leverkusen: Siegerbild