TSC Oberschöneweide

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Der TSC Oberschöneweide war ein Sportclub aus Ost-Berlin. Er wurde am 6. Juni 1957 aus einem Zusammenschluss mehrerer im Berliner Ortsteil Oberschöneweide ansässigen Sportvereinigungen gegründet und fusionierte am 18. Februar 1963 mit zwei weiteren Sportclubs zum TSC Berlin.

Geschichte

Ab 1954 wurden zur Förderung des Leistungssports im DDR-Sportsystem die Leistungssportsektionen aus den Betriebssportgemeinschaften (BSG) der Volkseigenen Betriebe (VEB) herausgelöst und in Sportclubs (SC) zusammengefasst.

Der TSC Oberschöneweide entstand am 16. Juni 1957 aus dem Zusammenschluss der in Oberschöneweide ansässigen BSG Motor Oberschöneweide des VEB Transformatorenwerk Oberspree (kurz TRO), BSG Motor Oberspree des VEB Kabelwerk Oberspree (kurz KWO), BSG Motor Wuhlheide/Schöneweide des VEB Berliner Akkumulatoren- und Elementefabrik (kurz BAE), BSG Motor Ostend des VEB Werk für Fernsehelektronik (kurz WF) sowie des SC Motor Berlin. Neben dem TSC als Sammelpunkt für den Leistungssport entstand parallel dazu auch die heute noch existierende TSG Oberschöneweide als Anlaufstelle für den Breitensport.[1]

Im Jahr 1961 beschloss die SED-Bezirksleitung in Ost-Berlin, dass in Ost-Berlin ein neuer Sportclub als „ziviles Gegenstück“ zu den beiden bereits existierenden Sportvereinigungen der Nationalen Volksarmee (Armeesportvereinigung Vorwärts) und der Volkspolizei (Sportvereinigung Dynamo) geschaffen werden sollte. Zu diesem Zweck wurde der TSC Oberschöneweide mit den Sportclubs SC Rotation Berlin und SC Einheit Berlin am 18. Februar 1963 zum TSC Berlin zusammengefasst.[2]

Eishockey

Die vom SC Motor übernommene Eishockey-Abteilung spielte bis 1960 in der Oberliga – der höchsten Spielklasse im DDR-Eishockey. Um aber die Zahl der Berliner Mannschaften in der Oberliga zu reduzieren, schloss sich der TSC der Eishockey-Mannschaft des SC Einheit Berlin an.[3]

Fußball

(c) Bundesarchiv, Bild 183-A1228-0004-002 / Kohls, Ulrich / CC-BY-SA 3.0
Der TSC-Fußballer Dietwald Grunst (zweiter von rechts) beim Hallentraining mit einer Schülermannschaft

Der TSC übernahm nach der Gründung die in der II. DDR-Liga spielende Fußballmannschaft des SC Motor Berlin und spielte insgesamt fünf Spielzeiten in der damals dritthöchsten Spielklasse im DDR-Fußball. In der Saison 1961/1962 gelang nach vier erfolglosen Anläufen der Aufstieg in die DDR-Liga. Noch während der ersten Ligasaison 1962/1963 erfolgte dann der Zusammenschluss zum TSC Berlin. Drei Jahre später ging aus der Fußballabteilung des TSC Berlin der 1. FC Union Berlin hervor.

Rudern

(c) Bundesarchiv, Bild 183-88907-0001 / CC-BY-SA 3.0
Rudermannschaft der Damen beim Training im Achter

Die Ruderer des TSC nutzten seit der Gründung des Vereins ein im Jahr 1912 an der damaligen Straße Hahns Mühle errichtetes Bootshaus. Sie konnten dem Club zahlreiche DDR-Meistertitel verschaffen und bildeten die Basis für die später erfolgreiche Ruderabteilung des TSC Berlin. Folgende DDR-Meistertitel gewannen die Sportler:[4]

(c) Bundesarchiv, Bild 183-63075-0001 / CC-BY-SA 3.0
Saisonvorbereitung der Ruderer im Jahr 1959
  • 1957, 1958, 1959, 1960: Damen Achter
  • 1957, 1960, 1962: Herren Vierer ohne Steuermann (1957 und 1961 jew. alleine, 1960 als Renngemeinschaft mit dem ASK Vorwärts Rostock und dem SC DHfK Leipzig sowie 1962 als Renngemeinschaft mit dem SC Dynamo Berlin)
  • 1958: Frauen Einer (1958)
  • 1958: Herren Einer
  • 1959: Herren Achter (als Renngemeinschaft mit dem SC Dynamo Berlin)
  • 1960, 1962, 1961: Herren Doppelzweier (1960 und 1962 jeweils als Renngemeinschaft mit dem SC Dynamo Berlin sowie 1961 als Renngemeinschaft mit der BSG Motor Baumschulenweg)

Tischtennis

Erfolgreichster Tischtennisspieler des TSC war Lothar Pleuse, der bereits mit dem SC Motor Berlin zweimal DDR-Mannschaftsmeister geworden war. Für den TSC gewann Pleuse insgesamt vier DDR-Meisterschaften: 1960 im Einzel sowie 1957, 1960 und 1961 im Doppel (jeweils zusammen mit Heinz Schneider von der BSG Post Mühlhausen).[5] Darüber hinaus nahm er mehrfach an Welt- und Europameisterschaften teil.

Weblinks

Commons: TSC Oberschöneweide – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Historisches aus Berlin. (Nicht mehr online verfügbar.) In: pinmaster-berlin.de. Sportsouvenir-Sammler-Club Berlin-Brandenburg 1983 e. V., archiviert vom Original am 19. Mai 2014; abgerufen am 8. Mai 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pinmaster-berlin.de
  2. Historie des Berliner TSC e. V. Berliner TSC e. V., abgerufen am 5. Januar 2016.
  3. Zur Geschichte des Eishockey in Chemnitz. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Eishockey-in-Chemnitz.de. 29. November 2009, archiviert vom Original am 5. Januar 2016; abgerufen am 5. Januar 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eishockey-in-chemnitz.de
  4. Wilfried Hoffmann: DDR-Rudermeisterschaften der Frauen und Männer von 1949 bis 1990 (Plätze 1 bis 3). In: rrk-online.de. Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 e. V., abgerufen am 6. Mai 2009.
  5. Karlheinz Heckert: Tischtennis – DDR – Meisterschaften der Herren. In: sport-komplett.de. Abgerufen am 5. Februar 2013.

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Berlin, TSC Oberschöneweide, Ruderregatta Zentralbild E. Zühlsdorf 30.3.1959 Berlin: Wassersportler bereiten sich auf die kommende Saison vor Zahlreiche Wassersportler Berlins nutzten das schöne Osterwetter aus, um ihre Boote für die kommende Saison fertigzumachen. UBz: Mitglieder des TSC Oberschöneweide, Sektion Rudern, tragen in Friedrichshagen ein Rennboot aus dem Bootshaus.
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Berlin, TSC Oberschöneweide, Training Zentralbild Wendorf 28.12.1961 Eine junge Sportlerin unserer Republik Die 21jährige Helga Koepnick war bereits mehrfache Jugendmeisterin im Doppel-Vierer und sitzt heute in dem erfolgreichen Achter des TSC Berlin-Oberschöneweide. Der Achter des TSC Oberschöneweide war in den Jahren 1958, 59 und 1960 Deutscher Meister und unterlag im Jahre 1961 nur knapp der DHfK Leipzig. Helga Koepnick ist seit einem Jahr verheiratet und ihr Gatte Kurt ist ebenfalls aktiver Rudersportler dieses Klubs. Beide sind glückliche Besitzer einer neuen AWG-Wohnung in Berlin-Wendenschloß. Helga Koepnick arbeitet im VEB Industrieprojektierung als Sekretärin der Betriebsgewerkschaftsleitung. Als Ausgleichssport treibt die überwiegend Basket- und Handball. Die begabte Leistungssportlerin liest gern Bücher und sorgt mit viel Liebe für das leibliche Wohl der Familie. UBz: Auch im Winter gibt es für die Ruderinnen keinen Stillstand. Die nach den modernsten Gesichtspunkten ausgestattete Kastenruderanlage im Berliner Friesenstadion erlaubt zu jeder Zeit ein intensives Training. Die schönste Kastenruderanlage Europas verfügt noch über Gymnastik-Gewichtheberäume-.
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Zentralbild-Kohls 28.12.1962 Zum VI. Parteitag der SED: Fußballer des SC auf vorbildlichem Weg

Ein Arbeitsprogramm zum VI. Parteitag, dessen Erfüllung der Dank des Kollektivs an die Partei für die erwiesene Unterstützung sein soll, haben die Fußballer des TSC Oberschöneweide beschlossen. Darin verpflichten sich Spieler und Funktionäre unter anderem, alle zum VI. Parteitag herausgegebenen Dokumente zu studieren und in Seminaren strittige Fragen zu behandeln. Die älteren und leistungsstarken Spieler wollen in Zukunft den jüngeren helfen, das Niveau der Besten zu erreichen. Die Sportfreunde Grunst und Uhden übernehmen das Training der Knaben- und Schülermannschaften. Weiterhin ist beabsichtigt, mit den Frauen Theateraufführungen zu besuchen und die freundschaftlichen Kontakte mit dem Maxim-Gorki-Theater zu erweitern.

UBz: Ein Fallrückzieher will gerlent sein! Dietwald Grunst und "seine" Schüler beim Hallentraining.