TPG Capital

TPG Capital Inc.

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RechtsformLimited Partnership
Gründung1993
SitzFort Worth (Texas), San Francisco und London
LeitungDavid Bonderman
Jim Coulter
Jonathan Coslet
Timothy Dattels
BrancheKapitalbeteiligungen
Websitewww.tpg.com

Die TPG Capital (TPG) ist ein im Jahre 1993 als Texas Pacific Group gegründetes Venture-Capital- und Private-Equity-Beteiligungsunternehmen mit Sitzen in Fort Worth (Texas), San Francisco und London. Das Unternehmen gehört zu den weltweit größten Unternehmen in diesem Marktsegment. Es wurde nach der Eisenbahngesellschaft Texas and Pacific Railroad benannt.

Geschichte

1993 gründeten David Bonderman, James Coulter und William S. Price im texanischen Fort Worth die die nach der Eisenbahngesellschaft Texas and Pacific Railroad benannte Texas Pacific Group.[1] Anfang 2007 wurde der Name in TPG Capital geändert.[2]

Geschäftstätigkeit

Die TPG Capital kauft oder beteiligt sich an Unternehmen, die für viele andere Wettbewerber uninteressant und wirtschaftlich geschwächt sind. Dabei versucht sie über eine Aufsichtsratsmehrheit, den Aufsichtsratsvorsitz oder eine Mehrheit in Hauptversammlungen eine wirksame Kontrolle über die Unternehmen zu übernehmen, in die sie investiert. TPG Capital beteiligt sich häufig an Transaktionen mit großen Volumina. So wurde beispielsweise 2005, gemeinsam mit sechs anderen Private-Equity-Häusern, unter anderen Silver Lake Partners, für 11,3 Mrd. USD das Technologieunternehmen SunGard Data Systems übernommen. Allein der Kauf des Hollywood-Studios Metro-Goldwyn-Mayer, den TPG gemeinsam mit Comcast, Sony und zwei Finanzhäusern (Providence Equity Partners und DLJ Merchant Banking Partners) getätigt hat, hatte ein Gesamtvolumen von 4,9 Mrd. USD. Der Branchenschwerpunkt liegt auf Unternehmen mit bekannten Marken im Konsumgüter- oder Luxusgutbereich. Auch Technologiefirmen wie beispielsweise Seagate Technology und ON Semiconductor finden sich im TPG Beteiligungsportfolio. Andere Beispiele sind Burger King, Ducati oder Fluggesellschaften, wie Continental und America West.

Auch in Europa ist TPG stark engagiert, zum Beispiel über eine Beteiligung an Gate Gourmet, einem der weltweit größten Airline-Caterer, der 2002 von der zahlungsunfähigen Swissair übernommen wurde. Darüber hinaus hält TPG Anteile an der Luxusmarke Bally Managements sowie eine Mehrheitsbeteiligung beim griechischen Mobilfunknetzbetreiber TIM Hellas Telecommunications mit einem Transaktionsvolumen von 1,4 Mrd. USD. In Deutschland ist TPG vor allem durch ihre Beteiligung an der Grohe AG, Hemer und Mobilcom AG, Büdelsdorf bekannt geworden. In der Regel hält TPG ihre Beteiligungen für mindestens fünf Jahre. Rentable Anlagen werden aber auch auf unbestimmte Zeit gehalten. Die Finanzierung der Übernahmen erfolgt über Investmentfonds die TPG Capital zu diesem Zweck auf dem Kapitalmarkt platziert.[3] Vor allem die Übernahme des Armaturenherstellers Grohe im Jahre 2004 durch TPG und andere hatte damals den SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering zu seinem Heuschrecken-Vergleich provoziert.[4]

Fonds

FondsJahr der EmissionInvestitionsvolumen
(in Mio. USD)
Investment
Privat Equity
TPG Capital50.00078 Unternehmen, u. a. Burger King, Continental Airlines, Cirque du Soleil, Grohe, Norwegian Cruise Line, Seagate[5]
TPG Capital Asia6.00024 Unternehmen, u. a. btpa Bank, Lenovo, Shriram, Vishal, HCP, Cushman & Wakefield[6]
TPG Growth20077.00050 Unternehmen, u. a. Access, Azul, Airbnb, Big River Steel, Spotify, STX Entertainment, Uber[7]
TPG Art250Advantek, Anuvia, ChemEOR, EBES, mpower, Mercatus[8]
TPG Biotech20021.20042 Unternehmen, u. a. AgraQuest, Avidia, Quintiles, Immucor, NTpharma[9]
Pace Holdings2015460[10]
Credit
TSSP18.000[11]
Real Estate
TPG Real Estate7.000[12] A&O Hotels and Hostels[13]
TPG Real Estate Partners20225.500Studio Babelsberg[14]
TPG Real Estate Finance Trust3.000[12]
Hedgefonds
TPG Public Equity Partners1.000[15]

Kritik wegen Eskalation der Klimakrise

In einem Artikel der Zeitung The Guardian von 2022 wird TPG als Investor geführt, der 2022 noch ein Viertel seines Kapitals im fossilen Bereich anlegt. Als Quelle dient die The private equity climate risk scorecard. Dieser berichtet von einem Anteil von 25 % der Investments im fossilen Bereich. Im Reports werden zwei Beteiligungen an Firmen aus dem fossilen Bereich genannt.[16][17]

Darüber hinaus werden folgende Punkte kritisiert:

  • Nur teilweise Kompatibilität der Ziele mit dem Übereinkommen von Paris (Begrenzung der Globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius)
  • Kaum Informationen zu CO2-Emissionen und Umweltauswirkungen
  • Kein Wide-Portfolio Energy transition Plan
  • Kein integrierter Investmententscheidungsprozess hinsichtlich Klima und Umwelt
  • Intranzparenz Hinsicht politischer Spenden und Klima-Lobbyarbeit

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Texas Pacific Group Inc. History. FundingUniverse, abgerufen am 30. Juli 2016.
  2. Henny Sender: Sorry, Sir. Texas Pacific Group Isn’t Here Anymore. The Wall Street Journal, 1. März 2007, abgerufen am 30. Juli 2016.
  3. Oliver Faber: Finanzinvestoren in Deutschland Portraits und Investitionsbeispiele. (PDF) Hans-Böckler-Stiftung, April 2006, abgerufen am 5. August 2016.
  4. Cornelius Welp: Grohes große Heuschreckenbilanz. Wirtschaftswoche, 26. September 2013, abgerufen am 8. August 2016.
  5. TPG Capital. TPG Capital, abgerufen am 10. August 2016.
  6. TPG Capital Asia. TPG Capital, abgerufen am 10. August 2016.
  7. TPG Growth. TPG Capital, abgerufen am 10. August 2016.
  8. TPG Art. TPG Capital, abgerufen am 10. August 2016.
  9. TPG Biotech. TPG Capital, abgerufen am 10. August 2016.
  10. Pace Holdings. TPG Capital, abgerufen am 10. August 2016.
  11. TSSP. TPG Capital, abgerufen am 10. August 2016.
  12. a b TPG Real Estate. TPG Capital, archiviert vom Original am 28. Juli 2016; abgerufen am 10. August 2016.
  13. TPG Real Estate Acquires A&O Hotels and Hostels. Yahoo Finance, archiviert vom Original am 4. Januar 2017; abgerufen am 4. Januar 2017.
  14. TPG Real Estate schließt Erwerb der Studio Babelsberg AG ab. In: studiobabelsberg.com. Studio Babelsberg, 3. Januar 2022, abgerufen am 14. Februar 2024.
  15. TPG Public Equity Partners. TPG Capital, abgerufen am 10. August 2016.
  16. Nina Lakhani, Nina Lakhani climate justice reporter: Private equity still investing billions in dirty energy despite pledge to clean up. In: The Guardian. 14. September 2022, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 27. September 2023]).
  17. Private Equity Climate Risks 2022 Scorecard & Report. In: Private Equity Climate Risks. 24. April 2023, abgerufen am 27. September 2023.

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