TAG 25

TAG 25
Nummerierung:TAG 25
SWEG VT 105
Hersteller:Maschinenfabrik Esslingen
Fabriknummer 20000
Baujahr(e):1940
Ausmusterung:1975
Bauart:urspr. B’B’ dm
n. Umbau (1A)(A1) dm
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer:25.000 mm
Drehzapfenabstand:17.000 mm
Drehgestellachsstand:3.500 mm
Gesamtradstand:20.500 mm
Leermasse:41,5 t
Höchstgeschwindigkeit:110 km/h
Installierte Leistung:urspr. 2 × 132,5 kW (2 × 180 PS)
Motorentyp:DWK
Motorbauart:2 × 8-Zylinder-Viertakt-Dieselmotor als Boxermotor
Leistungsübertragung:mechanisch mit 2 Mylius-Getrieben
Zugbremse:Indirekte Bremse als Klotzbremse
Sitzplätze:2. Klasse: 18
3. Klasse: 56
Klassen:2./3.
ab 1966 1./2.

Der Dieseltriebwagen TAG 25 der Tegernseebahn (TAG) wurde 1940 von der Maschinenfabrik Esslingen hergestellt. Er verkehrte bis 1966 bei der Tegernseebahn und wurde dann an die SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG verkauft, wo er bis Mitte der 1970er Jahre in Betrieb stand. Der Triebwagen wurde 1975 ausgemustert und verschrottet.

Geschichte

Für einen Schnellverkehr vom Bahnhof Tegernsee nach München entwarf die Tegernseebahn in den 1930er Jahren gemeinsam mit der Deutschen Reichsbahn und der Maschinenfabrik Esslingen diesen dieselmechanischen Triebwagen, der für 110 km/h Höchstgeschwindigkeit zugelassen war. Auf Grund seiner breiten Fenster und der gehobenen Ausstattung war er auch für Ausflugsfahrten geeignet.

Die Auslieferung des Triebwagens zog sich bis zum 15. September 1940 hin. Da durch den Zweiten Weltkrieg der Dieselkraftstoff bereits rationiert war, wurde der Triebwagen noch vor der Inbetriebsetzung für den Treibgas-Betrieb umgerüstet. Auf dem Dach des blau-weiß gestrichenen Wagens wurden daher acht Flüssiggasflaschen montiert. Der Triebwagen wurde auf dem gleichen Niveau wie die damaligen Schnelltriebwagen geführt. Bald nach seiner Inbetriebnahme reichte seine Platzkapazität nicht mehr aus, sodass er mit Beiwagen verkehrte. 1943 wurde der Triebwagen kriegsbedingt abgestellt.

Nach Kriegsende wurde der als TAG 25 bezeichnete Triebwagen wieder auf Dieselbetrieb zurückgebaut und ab 1950 bis Mai 1966 wieder zwischen Tegernsee und München Holzkirchener Bahnhof eingesetzt. Während der 19 Dienstjahre hatte er 1.144.349 km zurückgelegt.[1]

SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG VT 105

Da er ab 1966 nicht mehr benötigt wurde, wurde der Triebwagen in diesem Jahr an die Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG verkauft und als VT 105 bezeichnet. Mit Gesellschaftsfahrten von Kandern, später von Staufen sowie ab 1968 von Wiesloch war er auf längeren Strecken eingesetzt. Ab den 1970er Jahren wurde der Triebwagen immer störanfälliger und nach mehreren gescheiterten Reparaturversuchen 1975 in Wiesloch abgestellt. 1977 wurde er in Menzingen verschrottet.[1]

Konstruktive Merkmale

Der Vierachser war in Stahlleichtbauweise nach der Spantenbauart hergestellt. Ursprünglich besaß er in den Stirnseiten je eine Übergangstür und eine auch als Schneepflug verwendbare Schürze. Die Übergangstür wurde nach dem Krieg entfernt.[2]

Der Triebwagen besaß an den Endseiten je einen Führerstand. An den einen Führerstand schloss sich ein Abteil mit 12 Sitzplätzen der 2. Klasse an, das über einen Seitengang erreichbar war. Auf der anderen Wagenseite befand sich hinter dem Führerstand ein Gepäckraum und ein Seitenabteil mit 6 Sitzplätzen der 2. Klasse.

An diese Abteile schlossen die Einstiegsräume an, wo die Toiletten untergebracht waren. Zwischen den Einstiegsräumen waren zwei gleich große Großraumabteile für Raucher und Nichtraucher in der 3. Klasse mit je 56 Sitzplätzen vorhanden, die durch einen Mittengang unterteilt waren. Bei Sitzplatzanordnung und Raumaufteilung änderten sich später die Wagenklasse in 1./2. Wagenklasse.[2]

Die Maschinenanlage war unter diesen Großraumabteilen in einem separaten Rahmen gelagert, sie bestand ursprünglich aus je einem 8-Zylinder-Viertakt-Dieselmotor, die als Boxermotor ausgebildet waren, sie gaben ihre Kraft auf je ein Mylius-Getriebe mit vier Gängen ab. Von diesem wurden über Gelenkwellen die inneren Achsen der Drehgestelle angetrieben. Über die Anzahl der angetriebenen Achsen gibt es unterschiedliche Aussagen: einerseits werden alle Achsen als angetrieben bezeichnet,[1] bei einer anderen Quelle wird die Achsfolge (1A)(A1) angegeben.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c August Villinger, Ludger Kenning: Die Münstertalbahn. Kenning, Nordhorn 2016, ISBN 978-3-933613-54-7, S. 93–94.
  2. a b Foto des SWEG VT 105 1969 auf eisenbahnstiftung.de
  3. Datenliste über die Fahrzeuge der Tegernseebahn mit Erwähnung des TAG 25