Tōei Animation

Tōei Animation

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RechtsformKabushiki-gaisha (Aktiengesellschaft)
Gründung23. Januar 1948
SitzNakano, Tokio
LeitungTsutomu Tomari (Vorsitzender)
Hiroshi Takahashi (Präsident)
BrancheAnimationsstudio
Websitewww.toei-animation.com englisch

Tōei Animation K.K. (japanisch 東映アニメーション株式会社, Tōei Animēshon Kabushiki-gaisha, englisch Toei Animation Co., Ltd.) ist ein an der JASDAQ gehandeltes Filmstudio für die Produktion von Anime.

Geschichte

1948 wurde das Unternehmen Tōei, das vor allem Realfilme produzierte, die als Vorfilme in den Kinos liefen, gegründet.[1] Sie ging aus dem Eisenbahnunternehmen der Tokyo-Yokohama-Linie hervor, das selbst viele Kinos an den Bahnhöfen betrieben hatte. 1951 formte es sich zu einem größeren Unternehmen, als das wirtschaftlich angeschlagene Studio Ōizumi Eiga erworben wurde. Die Belegschaft wuchs durch Japaner, die nach Ende des Bürgerkriegs in China aus der Mandschurei zurückkehrten. Im Juli 1956 kaufte Toei das 1947 von Masaoka Kenzō gegründete Trickfilmstudio Nichidō Eiga K.K. (日動映画株式会社, deutsch „Japan-Animationsfilme“). Das größte japanische Animationsstudio seiner Zeit hatte in der Zeit bis dahin vor allem Kurz- und Werbefilme, vor allem auch für das noch junge Fernsehen, produziert. Nach der Umbenennung in Tōei Dōga K.K. (東映動画株式会社, deutsch „Tōei-Animationen“) sollten nun größere Produktionen in Angriff genommen werden. Studiochef wurde der frühere Eisenbahn-Manager Ōkawa Hiroshi.[2] Bereits damals lautete der internationale Name Toei Animation Co., Ltd. Die erste Anime-Produktion des neuen Studios war im Mai 1957[1] der schwarz-weiße Kurzfilm Koneko no Rakugaki (engl. Kitty's graffiti) von Yasuji Mori. Im gleichen Jahr entstand der antikommunistische Propagandafilm Hanuman no Atarashii Bōken für die amerikanische Botschaft in Bangkok. Diese Produktionen dienten auch als Übung für das eigentliche Ziel, einen abendfüllenden Spielfilm zu produzieren.[2]

Den ersten großen Erfolg erreichte Tōei Animation im Oktober 1958: Hakujaden (白蛇伝) war der erste abendfüllende, farbige Anime-Kinofilm.[2] Er gewann zahlreiche internationale Auszeichnungen und kam drei Jahre später als Panda and the Magic Serpent als erster Anime in die US-Kinos sowie in weitere Länder. Der Film war damit auch der erste Auslandserfolg der japanischen Animationsbranche. Es folgten weitere Spielfilme und ein stetiger Aufbau der Belegschaft. In den anfangs noch großen auftragsfreien Zeiten zwischen den Spielfilmen konnten die Animatoren eigene kleine Projekte verfolgen und neu hinzugekommene Kollegen anlernen. 1962 war der Stab so weit gewachsen, dass zwei Teams gebildet werden konnten, die zwei große Projekte gleichzeitig verfolgen konnten. Dabei wurden die Produktionsmethoden professionalisiert und man konnte erstmals in Japan an den Stand in der amerikanischen Filmwirtschaft herankommen. Außerdem erwarb sich das Studio einen Ruf als gut Ausbildungsstätte der Branche. Tatsächlich gingen viele der hier ausgebildeten später zu anderen Studios oder gründeten eigene, sodass Tōei erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Branche hatte. Unter anderem arbeitete der spätere Oscar-Preisträger Hayao Miyazaki in dieser Zeit für das Studio, das seine Vision von Spielfilmen prägte. Fernseh-Anime-Pionier Osamu Tezuka arbeitete 1960 für die Verfilmung dreier seiner Mangas mit dem Studio zusammen und sammelte dabei Erfahrungen mit dem Medium, ehe er im Jahr darauf sein eigenes Studio gründete.[2]

Mit dem wachsenden Stab des Studios wuchsen im Lauf der 1960er Jahre jedoch auch die Unterschiede in der Belegschaft und die Spannungen zwischen Festangestellten und schlechter bezahlten freien Mitarbeitern nahmen zu. Auch unter den Festangestellten waren die Unterschiede groß und für fast alle die Arbeitsbedingungen hart. So kam es im Laufe des Jahrzehnts immer wieder zu Arbeitskämpfen und Streiks, was ebenfalls den Weggang von Mitarbeitern zu anderen Studios beförderte. Auch die guten Ausbildungsbedingungen der Anfangszeit verschwanden mit der zunehmend besseren Auftragslage und Konkurrenz.[2] Durch finanziellen Druck, später auch von im Laufe der Zeit dazugekommenen Konkurrenten, veränderte sich auch der Stil des Studios hin zu Limited Animation, insbesondere wurde das Charakterdesign einfacher und schneller zu zeichnen. Diese Entwicklung setzte sich vor allem bei Fernsehproduktionen fort. Die erste Serie aus dem Studio von Tōei war 1963 Ōkami Shōnen Ken, die ihre Premiere nicht lange nach der ersten Animeserie Astro Boy von Tezuka hatte. Sie entstand mit einem Team von sechs Animatoren unter der Leitung von Tsukioka Sadao. Einige Folgen wurden mit einer Kinoaufführung zweitverwertet, womit Tōei eine neue Art der Zweitverwertung von Animes etablierte.[3] Im Jahr 1969 entstand der Film Nagagutsu o Haita Neko (長靴をはいた猫, in der DDR als Der gestiefelte Kater, in der BRD als Perix der Kater und die drei Mausketiere im Verleih genommen), dessen Hauptfigur, der Kater Pero, seither das Maskottchen des Studios ist.

Die jährliche Produktion von Kinofilmen für ein Kinder- und Familienpublikum hielt auch nach den 1960er Jahren an. Seit 1964 veranstaltete das Studio mit Manga matsuri ein Filmfestival, auf dem neue Filme, Kurzfilme und Zusammenschnitte aus Fernsehserien für ein junges Publikum gezeigt wurden und das sich als zuverlässige Einnahmequelle und Institution zur Bindung des Publikums etablierte. Zu Beginn der 1970er Jahre kam es, in Folge von Kürzungen während der Wirtschaftskrise, ein letztes Mal dazu, dass viele Animatoren das Studio verließen und eigene Unternehmen gründeten oder sich Neugründungen anschlossen.[4]

Im Laufe der 1990er Jahre digitalisierte das Studio nach und nach seinen gesamten Produktionsprozess. Bereits 1974 hatte Präsident Imada Chiaki eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die die Potentiale des Computereinsatzes in der Trickfilmproduktion ausloten sollte. Dessen Empfehlungen wurden 1986 umgesetzt, als Fujitsu mit der Entwicklung des CATAS (Computer Aided Tōei Animation System) beauftragt wurde. Über diesen 1991 fertiggestellten Server sollten die digitalisierten Produktionsprozesse abgewickelt werden. Danach wurde das System schrittweise ausgebaut, soweit es die Erschwinglichkeit und Leistung der Hardware erlaubte. Bis 1995 wurden die Aufnahmegeräte auf Computersteuerung umgebaut. Ab 1992 baute Tōei ein Programmpaket unter dem Namen RETAS (Revolutionary Engineering Total Animation System) auf, dass alle Prozesse der Produktion abbilden sollte: Stylos für Zeichnungen, Traceman für Zwischenphasenbilder, Paintman für die Kolorierung und Core RETAS für Rendering und Koordinierung. Später wurde Movie Edit Pro für Schnitt und Effekte ergänzt. Ab 1993 eingesetzt konnte das System sofort 20 % der Produktionskosten einsparen und wurde später auch anderen Studios eingesetzt. Ab 1997 wurden neue Produktionen nur noch digital durchgeführt und laufende Serien auf die neuen Prozesse umgestellt. Über einen weiteren Server und Netzwerk wurde direkter Austausch mit den Nachunternehmern in anderen Ländern aufgebaut, deren Produktion nun unmittelbar übermittelt werden konnte.[5]

Im Oktober 1998 erfolgte die Umbenennung in Tōei Animation K.K.

Izumi Tōdō

Bei einigen Werken (z. B. DoReMi, Ashita no Nadja und Pretty Cure) von Toei Animation wird als Schöpfer Izumi Tōdō (東堂 いづみ, Tōdō Izumi) angegeben. Dies ist wie bei Hajime Yatate von Sunrise jedoch keine real existierende Person, sondern ein kollektives Pseudonym der Mitarbeiter bei Toei Animation. Der Name ist abgeleitet von ei ga Ōizumi Studio, wobei Ōizumi der Stadtteil ist in dem sich das Produktionsstudio seit Januar 1957 befindet.

Produktionen

Seit seiner Gründung hat Toei Animation eine nahezu unüberschaubar große Zahl von Anime produziert und ist mit vielen anderen Studios durch Kooperationen verbunden. Heutzutage werden sehr viele Anime-Serien, die mit einem großen Anteil zusätzlicher Merchandising-Artikel vermarktet werden (Digimon, One Piece, Yu-Gi-Oh! und andere), von Toei Animation produziert.

Filme

Fernsehserien

Original Video Animations

  • 1986: Tatakae! Chō Robot Seimeitai Transformer: Scramble City Hatsudō-hen
  • 1987: Elf 17
  • 1988: Akuma no Hanayome - Ran no Kumikyoku
  • 1988: Crying Freeman
  • 1990: Be-Bop-Highschool
  • 1990: Transformer: Zone
  • 1990: Vampire Sensō
  • 1991: Be-Bop-Highschool: Kaizokuban
  • 1991: Sazan Eyes
  • 1993: Bad Boys
  • 1993: Emblem Take 2
  • 1994: Shin Cutie Honey
  • 1996: Angel Densetsu
  • 1998: Jigoku Sensei Nūbē
  • 2000: Wiedersehen mit Shao
  • 2002: Saint Seiya: Meiō Hades Jūni-Kyū Hen
  • 2004: Interlude
  • 2004: Ojamajo Doremi Na-i-sho
  • 2004: Re: Cutie Honey
  • 2005: Iria: Zeiram – The Animation
  • 2005: Saint Seiya: Meiō Hades Meikai Hen Kōshō
  • 2006: Zakuro Yashiki
  • 2007: Akairo Elegy
  • 2007: Eko Eko Azarak
  • 2008: Dragon Ball: Hey! Son Goku und seine Freunde kehren zurück!!
  • 2008: One Piece: Romance Dawn Story
  • 2008: Saint Seiya: Meiō Hades Elysion Hen
  • 2009: One Piece Film: Strong World Episode: 0
  • 2010: Halo Legends

Specials

Weitere Anime-Produktionen

  • 1957: Koneko no Rakugaki (Kurzfilm)
  • 1959: Koneko no Studio (Kurzfilm)
  • 1979: Hana no Ko Lunlun (Kurzfilm)
  • 1980: Hana no Ko Lunlun: Konnichi wa Sakura no Kuni (Kurzfilm)
  • 1982: Asari-chan Ai no Marchen Shōjo (Kurzfilm)
  • 1985: Arei no Kagami (Kurzfilm)
  • 2006: Futari wa Pretty Cure Splash Star: Maji Doki 3D Theater (Kurzfilm)
  • 2011: Kyōsōgiga (Web-Anime)
  • 2011: Kyōsōgiga (Web-Anime)
  • 2014: Sailor Moon Crystal (Web-Anime)
  • 2016: Sailor Moon Crystal: Season 3 (Web-Anime)

Beteiligung an ausländischen Produktionen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. a b History (Memento desOriginals vom 16. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/corp.toei-anim.co.jp - Firmengeschichte Toei Animation auf der offiziellen Webseite (englisch)
  2. a b c d e Jonathan Clements: Anime – A History. Palgrave Macmillan 2013. S. 77, 94–105. ISBN 978-1-84457-390-5.
  3. Clements, 2013, S. 113, 125.
  4. Clements, 2013, S. 133f.
  5. Clements, 2013, S. 195f.
Commons: Toei Animation – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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