Tüschnitz

Tüschnitz
Markt Küps
Koordinaten: 50° 11′ 58″ N, 11° 15′ 42″ O
Höhe: 303 m ü. NHN
Einwohner:812 (1. Jan. 2007)[1]
Eingemeindung:1. April 1971
Postleitzahl:96328
Vorwahl:09264

Tüschnitz ist ein Gemeindeteil des Marktes Küps im oberfränkischen Landkreis Kronach in Bayern.

Geographie

Das Dorf Tüschnitz bildet mit Küps im Südosten eine geschlossene Siedlung. Im Ort steht eine Eiche, die als Naturdenkmal geschützt ist. Durch den Ort fließt der Tüschnitzer Graben, ein rechter Zufluss der Rodach. Die Kreisstraße KC 13 führt nach Schmölz (1,6 km nördlich) bzw. nach Küps zur Bundesstraße 173 (1,3 km südöstlich). Ein Anliegerweg führt nach Hall (0,9 km westlich). Zu dieser führt die Ortsstraße Kreuzgrabenweg des im Süden gelegenen Gemeindeteils Oberlangenstadt.[3]

Geschichte

Tüschnitz wurde erstmals 1288 urkundlich erwähnt. Das Wasserschloss Tüschnitz bestand spätestens ab dem 14. Jahrhundert, es wurde 1632 im Dreißigjährigen Krieg zerstört.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Tüschnitz aus 17 Anwesen (6 Halbhöfe, 4 Fronsölden, 2 Tropfhäuser, 5 Häuser) und 1 ehemaliges Schloss mit Ökonomiegut und Bräuhaus. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Burgkunstadt-Marktgraitz aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Rittergut Tüschnitz inne, das zugleich Grundherr sämtlicher Anwesen war.[5]

Mit dem Gemeindeedikt wurde Tüschnitz dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Schmölz zugewiesen. Infolge des Zweiten Gemeindeedikts (1818) entstand die Ruralgemeinde Tüschnitz, zu der Hall gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kronach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden die Anwesen dem Patrimonialgericht Oberlangenstadt (bis 1837). Ab 1862 gehörte Tüschnitz zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in das Amtsgericht Kronach umgewandelt).[6] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 5,099 km².[2]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Tüschnitz am 1. April 1971 nach Küps eingegliedert.[7]

Baudenkmäler

In der Bayerischen Denkmalliste sind 2 Baudenkmäler aufgeführt:

  • Gemeindehaus
  • Drei Grenzsteine

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Tüschnitz

Jahr18401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner127145139138136147170175181202196179181199201219241224344360369393555
Häuser[8]232828324464
Quelle[9][9][9][10][9][11][9][9][12][9][9][13][9][9][9][14][9][9][9][15][9][2][16]

Ort Tüschnitz

Jahr001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987002007
Einwohner107130147*181*172213355390552601812*
Häuser[8]2023*28*27314363163
Quelle[6][10][11][12][13][14][15][2][16][17][1]
* inklusive Hall

Religion

Der Ort wurde mit der Reformation evangelisch-lutherisch und ist bis heute nach St. Jakob in Küps gepfarrt.[5]

Persönlichkeiten

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Die Marktgemeinde Küps in Zahlen (Memento vom 26. August 2014 im Internet Archive)
  2. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 694 (Digitalisat).
  3. Tüschnitz im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. Der Ort Tüschnitz hat sich herausgeputzt. infranken.de, 11. Juni 2013, abgerufen am 3. April 2018.
  5. a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 514.
  6. a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 604.
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 500.
  8. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  9. a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 149, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  10. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 891, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1064, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1009 (Digitalisat).
  13. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1059 (Digitalisat).
  14. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1094 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 944 (Digitalisat).
  16. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 159 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 310 (Digitalisat).

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Wappen von Küps, Landkreis Kronach.
Gespalten; vorne in Blau drei silberne Balken, überdeckt mit einem roten Schrägwellenbach; hinten in Blau ein rot bedachter silberner Turm..
Küps Burg Tüschnitz 04.jpg
Autor/Urheber: Presse03, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Wasserburg Tüschnitz in Küps, Bayern, Regierungsbezirk Oberfranken, Landkreis Kronach – Gesicherte Fundamente, im Hintergrund Ökonomiehaus aus 1822