Tännelgewächse
Tännelgewächse | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Elatine hexandra | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Elatinaceae | ||||||||||||
Dumort. |
Die Tännelgewächse (Elatinaceae) sind eine Familie in der Ordnung der Malpighienartigen (Malpighiales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida). Die 35 bis 50 Arten sind in den gemäßigten bis tropischen Gebieten fast weltweit verbreitet.
Beschreibung
Die Arten der Tännelgewächse sind ein- bis mehrjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen oder Halbsträucher in Feuchtgebieten. Die gegenständigen, manchmal wirteligen, einfachen Laubblätter haben meist einen gezähnten Rand (manchmal ganzrandig) und können sich über oder unter Wasser befinden. Die Nebenblätter sind (meist) klein.
Die Blüten stehen einzeln oder in zymösen Blütenständen zusammen. Die kleinen, zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und (zwei- bis) fünf- bis sechszählig. Die Kelch- und Kronblätter sind frei. Je Blüte gibt es einen oder zwei Kreise mit je zwei bis fünf (bis sechs) freien Staubblättern. Zwei bis fünf (bis sechs) Fruchtblätter sind zu einem synkarpen, oberständigen Fruchtknoten verwachsenen, mit zwei bis fünf (bis sechs) freien Griffeln. Es werden zwei- bis fünffächerige Kapselfrüchte gebildet.
Verbreitung
Die Arten haben ihre Areale meist in den gemäßigten bis tropischen Breiten weltweit. Es gibt nur in arktischen Breiten keine Arten.
In Mitteleuropa kann man Quirl-Tännel (Elatine alsinastrumL.), Sechsmänniger Tännel oder Stiel-Tännel (Elatine hexandra(Lapierre) DC.), Wasserpfeffer-Tännel oder Krummkeim-Tännel (Elatine hydropiperL.) mit den Unterarten Elatine hydropiperL. subsp. hydropiper und Elatine hydropiper subsp. orthosperma(Düben) F. Herm. sowie Dreimänniger Tännel oder Stiel-Tännel (Elatine triandraSchkuhr) finden.[1][2]
Systematik
Die Familie Elatinaceae wurde 1829 durch Barthélemy Charles Joseph Dumortier in Analyse des Familles de Plantes, S. 44, 49[3] aufgestellt. Typusgattung ist ElatineL.[4] Synonyme für ElatinaceaeDumort. nom. cons. sind: AlsinastraceaeRupr. nom. illeg. und CryptaceaeRaf.
Die Familie Elatinaceae gehört heute zur Ordnung Malpighiales. In älteren Systemen war sie in der ehemaligen Ordnung Theales eingegliedert.
In der Familie Elatinaceae gibt es nur zwei Gattungen mit etwa 60 Arten.[5] Eine Liste der anerkannten Arten der jeweiligen Gattung findet sich bei R. Govaerts.[5]
- BergiaL.[1][2]: Die meist fünfzähligen Blüten sind kurz gestielt. Sie enthält 29 Arten, die in den Tropen und Subtropen vorkommen.[5]
- Tännel (ElatineL.)[1][2]: Die dreizähligen Blüten sind ungestielt. Sie enthält etwa 30 Arten:[5]
- Quirl-Tännel (Elatine alsinastrumL.)
- Elatine ambiguaWight: Sie kommt vom südwestlichen Sibirien bis Java vor.
- Elatine americana(Pursh) Arn.: Sie kommt vom subarktischen Amerika bis zu den Vereinigten Staaten und in Kamtschatka vor.
- Elatine brachyspermaA.Gray: Sie kommt in Nordamerika und von Peru bis ins nordöstliche Argentinien vor.
- Elatine brochoniiClavaud: Sie kommt von Spanien bis zum südwestlichen Frankreich und von Nordwestafrika bis Mauretanien vor.
- Elatine californicaA.Gray: Sie kommt vom westlichen und westlich-zentralen Nordamerika bis ins nördliche Mexiko vor.
- Elatine campylospermaSeub.: Sie kommt im Mittelmeergebiet vor.
- Elatine chilensisGay: Sie kommt von Bolivien bis ins südliche Südamerika vor und auf den Falklandinseln.
- Elatine ecuadoriensisMolau: Sie kommt in Kolumbien und Ecuador vor.
- Elatine fassettianaSteyerm.: Sie kommt in Kolumbien und im nordwestlichen Venezuela vor.
- Elatine fauqueiMonod: Sie kommt in Mali vor.
- Elatine glazioviiNied.: Sie kommt im südöstlichen Brasilien vor.
- Elatine gratioloidesA.Cunn.: Sie kommt vom Australien bis zu den Inseln im südwestlichen Pazifik vor.
- Elatine gussonei(Sommier) Brullo, Lanfr., Pavone & Ronsisv.: Sie kommt in Malta und Lampedusa vor.
- Elatine heterandraH.Mason: Sie kommt in Kalifornien, New Mexico und Texas vor.
- Sechsmänniger Tännel (Elatine hexandra(Lapierre) DC., Syn.: Elatine tripetalaSm.)
- Elatine hungaricaMoesz: Sie kommt vom östlichen Mitteleuropa bis Sibirien vor.
- Wasserpfeffer-Tännel (Elatine hydropiperL.): Sie kommt von Europa bis zum fernöstlichen asiatischen Russland vor.
- Elatine lindbergiiRohrb.: Sie kommt in Brasilien vor.
- Elatine lorentzianaHunz.: Sie kommt im nordöstlichen Argentinien vor.
- Elatine macrocalyxAlbr.: Sie kommt in Western Australia und in Northern Territory vor.
- Elatine macropodaGuss.: Sie kommt im Mittelmeergebiet vor.
- Elatine madagascariensisH.Perrier: Sie kommt in Madagaskar vor
- Elatine majorA.Braun: Sie kommt in Frankreich nur im Foret de Fontainebleau vor.
- Elatine minima(Nutt.) Fisch. & C.A.Mey.: Sie kommt in Kanada und in den Vereinigten Staaten vor.
- Elatine ojibwayensisGarneau: Sie kommt in Québec vor.
- Elatine paramoanaSchmidt-M. & Bernal: Sie kommt in Kolumbien und in Bolivien vor.
- Elatine peruvianaBaehni & J.F.Macbr.: Sie kommt in Peru und in Bolivien vor.
- Elatine rubellaRydb.: Sie kommt in den westlichen und zentralen Vereinigten Staaten vor.
- Elatine spathulataGorski: Sie kommt in Skandinavien und von Deutschland bis in das fernöstliche asiatische Russland vor.
- Dreimänniger Tännel (Elatine triandraSchkuhr)
Quellen
- Die Familie der Elatinaceae bei der APWebsite. (Abschnitte Systematik und Beschreibung)
- Die Familie bei der Elatinaceae bei DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz. (Abschnitt Beschreibung)
- Leslie Watson, 2008: Die Familie der Elatinaceae in der Western Australian Flora. (Abschnitt Beschreibung)
- Abdul Ghafoor & Syed Irtifaq Ali: Die Familie der Elatinaceae, In: Flora of West Pakistan 67. (Abschnitt Beschreibung)
- Qiner Yang & Gordon C. Tucker: Elatinaceae, S. 55 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 13: Clusiaceae through Araliaceae. Science Press/Missouri Botanical Garden Press, Beijing/St. Louis 2007, ISBN 978-1-930723-59-7. (Abschnitte Beschreibung, Systematik und Verbreitung)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Christopher David Kentish Cook: Bergia und Elatine. In: Thomas Gaskell Tutin et al.: Flora Europaea. Band 2, Cambridge University Press, 1968, S. 295–296.
- ↑ a b c P. Uotila, 2009: Elatinaceae. In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
- ↑ Elatinaceae bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 11. September 2013.
- ↑ a b c d Elatinaceae. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 20. April 2020.
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
Bergia texana from Robert H. Mohlenbrock. USDA NRCS. 1992. Western wetland flora: Field office guide to plant species. West Region, Sacramento. Courtesy of USDA NRCS Wetland Science Institute.
Autor/Urheber: Kevin Thiele from Perth, Australia, Lizenz: CC BY 2.0
KRT4461
Autor/Urheber: Ruppia2000, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Yu Ito (2012) Aquatic plant surveys in the eastern and central parts of North America. Bulletin of Water Plant Society, Japan 98: 51-56.
Elatine hexandra (Lapierre) DC.