Systemische Therapie (somatische Medizin)
Der Begriff systemische Therapie bezeichnet in der somatischen Medizin die Behandlung des gesamten Organismus zur Bekämpfung einer Erkrankung, die Behandlung am Ort der Erkrankung wird lokale Therapie genannt.
In der Psychotherapie bezeichnet der Begriff Systemische Therapie ein eigenständiges Therapiekonzept, siehe dort.
Der Begriff wird dort angewendet, wo therapeutische Maßnahmen den Gesamtorganismus betreffen. Dies kann die enterale oder parenterale Zufuhr von Arzneimitteln sein, aber auch diätetische Behandlung, Anwendung physikalisch-therapeutischer Maßnahmen oder naturheilkundliche Anwendungen wie die Klimatherapie.
Beispiele
Die generalisierte eitrige Bauchfellentzündung bedarf der operativen Behandlung mittels ggf. mehrfacher Laparotomie und Ausräumung von Eiterherden, zugleich erfolgt die systemische Therapie mittels Antibiotika.
Der Prostatakrebs wird – je nach Ausdehnung – lokal mittels transurethraler Resektion oder Prostatektomie (Entfernung der Prostata) behandelt, als systemische Therapie kommen antiandrogene Substanzen zur Anwendung. Analoge Behandlungskonzepte existieren bei vielen bösartigen Erkrankungen wie dem Brustkrebs oder dem Eierstockkrebs.
Viele Erkrankungen (Diabetes mellitus, Arterielle Hypertonie etc.) können ausschließlich systemisch behandelt werden, da sie Systemerkrankungen und somit einer lokalen Therapie nicht zugänglich sind.