Synchronie
Synchronie (altgriechisch σύνsyn, deutsch ‚zusammen mit‘ und altgriechisch χρόνοςchronos, deutsch ‚Zeit‘) ist in der Sprachwissenschaft die Bezeichnung für eine Methode der Sprachbetrachtung, die sich strikt auf die Analyse der zu einer bestimmten Zeit bestehenden Erscheinungsformen beschränkt, also im Gegensatz zur diachronen Betrachtung, die mehrere Zeitebenen vergleicht.
„Diachronie“ und „Synchronie“ werden in den Fachwissenschaften als separate, sich methodisch ausschließende Ansätze betrachtet. Einige Wissenschaftler wie Jack Goody (Die Logik der Schrift und die Organisation von Gesellschaft, 1986/1990) setzen sich jedoch bewusst über diese methodologischen Einschränkungen hinweg.
In der Psychologie wird Synchronie auch für gleichzeitig auftretende Verhaltensmuster zweier (oder mehrerer) Menschen bezeichnet. Es handelt sich dabei um automatisch eintretende Prozesse, die zu den essenziellen und unverzichtbaren Bedürfnissen des Menschen gehören.[1]
Siehe auch
Literatur
- Georg Objartel: Sprachstadium. In: Lexikon der germanistischen Linguistik. 2., vollständig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. v. Hans Peter Althaus, Helmut Henne, Herbert Ernst Wiegand. Niemeyer, Tübingen 1980, S. 557–563, besonders Abschnitt Sprachstadium: Synchronie und Diachronie, ISBN 3-484-10391-4, S. 558–560.
- Ferdinand de Saussure: Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft. 2. Auflage. De Gruyter, Berlin 1967. (Übersetzung des französischen Originals Cours de linguistique générale von 1916; entscheidende Quelle für die Konzeption von Synchronie.)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Joachim Bauer; Fühlen was die Welt fühlt: Die Bedeutung der Empathie für das Überleben von Menschheit und Natur. Blessing Verlag, 2020, ISBN 978-3-89667-690-0, S. 113.