Sykaminea

Ortsgemeinschaft Sykaminea / Sykamia
Τοπική Κοινότητα Συκαμινέας (Συκαμινέα / Συκαμιά)
Basisdaten
StaatGriechenland Griechenland
RegionNördliche Ägäis
RegionalbezirkLesvos
GemeindeDytiki Lesvos
GemeindebezirkMithymna
Geographische Koordinaten39° 22′ N, 26° 18′ O
Höhe ü. d. M.194 m
(Durchschnitt)
Fläche8,060 km²
Einwohner309 (2011[1])
LAU-1-Code-Nr.53011004
Ortsgliederung2
Postleitzahl81104
Telefonvorwahl22530

Sykaminea (griechisch Συκαμινέα (f. sg.)) bis 1940 Sykamia Συκαμιά ist ein Dorf im Norden der Insel Lesbos, das zum Gemeindebezirk von Mithymna (Δημοτική Ενότητα Μήθυμνας) gehört und 309 Einwohner hat (2011). Zu Sykamia gehört auch das direkt am Meer liegende Skala Sykamias (Σκάλα Συκαμιάς). Der bis 1940 offizielle Name Sykamia ist heute noch immer überwiegend im Gebrauch der lokalen Bevölkerung.

Lage

Sykamia liegt 49,2 km nördlich der Inselhauptstadt Mytilini und 12 km östlich von Mithymna und ist das nördlichste Dorf von Lesbos. Der nächstgrößere Ort ist Mandamados. Zwischen Skala Sykamias und dem türkischen Festland ist die Distanz mit ungefähr 10 km sehr gering. Sykamia liegt an einem bewaldeten Hang mit Aussicht auf das Meer.

Geschichte

Der Name des Dorfes stammt wahrscheinlich von dem griechischen Wort für Maulbeerbaum (griechisch συκαμνιά). Tatsächlich gibt es in Sykamia viele Maulbeerbäume, ein mit 130 Jahren besonders alter steht in Skala Sykamias; unter ihm soll der griechische Schriftsteller Stratis Myrivilis (Στράτης Μυριβήλης), der aus Sykamia stammt, oft gesessen haben.[2]

Während der Kleinasiatischen Katastrophe 1922 erreichten viele griechischstämmige Flüchtlinge von der kleinasiatischen Küste kommend hier die Insel Lesbos. Die meisten von ihnen blieben allerdings nicht dort wohnen.

Die Geschichte wiederholte sich fast 100 Jahre später während der Flüchtlingskrise 2015 mit den Flüchtlingen, die hier an Land gingen, um in Europa Schutz zu finden. Zahlreiche Dorfbewohner halfen ihnen; stellvertretend für das Engagement der Bewohner von Lesbos wurden der Fischer Stratis Valamios und Aimilia Vamvisi, beide aus Sykamia, 2016 für den Friedensnobelpreis nominiert.[3]

Verwaltungsgliederung und Bevölkerungsentwicklung

Mit dem Ende der osmanischen Herrschaft wurde Sykamia 1918 eine Landgemeinde. Skala Sykamias erhielten 1920 die Anerkennung als Siedlung. Die Umbenennung in Sykaminea erfolgte 1940.[4][5] Gemeinsam mit drei weiteren Landgemeinden erfolgte die Eingemeindung zur damaligen Gemeinde Mithymna nach der Gemeindereform 1997.[6] Durch die Verwaltungsreform 2010 wurden die Inselgemeinden zur neu geschaffenen Gemeinde Lesbos (Δήμος ΛέσβουDímos Lésvou) zusammengeführt.[7] Seit der Korrektur der Verwaltungsreform 2019 gehört Sykaminea zur neu gegründeten Gemeinde Dytiki Lesvos.

Bevölkerungsentwicklung von Sykaminea[8]
Namegriechischer NameCode1920192819401951196119711981199120012011
SykamineaΣυκαμινέας (f. sg.)5301100401691816713494375332273207169
Skala SykamineasΣκάλα Συκαμινέας (f. sg.)5301100402067177200157154159153164140
Gesamt53011004758993913855651529491426371309

Sehenswürdigkeiten

Panagia tis Gorgonas

In Sykamia befindet sich das Geburtshaus von Stratis Myrivilis (1892–1969). Eine kleine Ausstellung mit seinen persönlichen Gegenständen erinnert in einem Raum der Grundschule (Δημοτικκό Σχολείο Συκαμινέας Λέσβου – Στρατής Μυριβήλης) an ihn.[9]

Das Dorf besteht aus vielen traditionellen alten Steinhäusern und engen Gässchen, es gehört zu den am besten erhaltenen alten Dörfern der Insel.[10]

Bekannt ist die kleine Kirche von Skala Sykamias Panagia tis Gorgonas (Παναγία της Γοργόνας Muttergottes mit dem Fischschwanz‘). Sie steht direkt an der Hafeneinfahrt auf einem Felsen. Die Kirche trägt diesen Namen, da sie früher von einer Ikone der Muttergottes mit Fischschwanz geschmückt wurde, gemalt von einem Unbekannten. Diese einzigartige Darstellung der Muttergottes ist heute nicht mehr erhalten; es wird vermutet, dass sie die enge Beziehung der Bewohner zum Meer symbolisieren sollte. Die Panagia tis Gorgonas diente als Inspiration zu dem nach ihr benannten Buch von Myrivilis Die Madonna mit dem Fischleib (1949).[11]

Einzelnachweise

  1. Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Griechischen Statistischen Amt (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 3,2 MB)
  2. Newsroom: Συκαμιά / Λέσβος: Στης… Γοργόνας τα νερά | Η ΚΑΘΗΜΕΡΙΝΗ. Abgerufen am 28. April 2021.
  3. United Nations High Commissioner for Refugees: Volunteers who saved lives on Lesvos nominated for Nobel Peace Prize. Abgerufen am 28. April 2021 (englisch).
  4. Κεντρική Ένωση Δήµων και Κοινοτήτων Ελλάδας (ΚΕΔΚΕ), Ελληνική Εταιρία Τοπικής Ανάπτυξης και Αυτοδιοίκησης (ΕΕΤΑΑ) (Hrsg.): Λεξικό Διοικητικών Μεταβολών των Δήµων και Κοινοτήτων (1912–2001). (Τόμος Β, λ–ω), Athen 2002, ISBN 960-7509-47-1, Band 2, S. 472. (griechisch)
  5. Griechisches Gesetzesblatt vom 2. Februar 1946 (ΦΕΚ A29/02.02.1946), S. 120 f. (griechisch)
  6. Gesetz 2539/1997, «Συγκρότηση της Πρωτοβάθμιας Τοπικής Αυτοδιοίκησης.» ΦΕΚ 244Α/4.12.1997, Άρθρο 1. Σύσταση δήμων και κοινοτήτων. S. 8819. PDF Online (griechisch)
  7. Kallikratis-Programm, Gesetz 3852/2010, «Νέα Αρχιτεκτονική της Αυτοδιοίκησης και της Αποκεντρωμένης Διοίκησης − Πρόγραμμα Καλλικράτης.» ΦΕΚ 87 Α/7.6.2010, Άρθρο 1. Σύσταση δήμων. S. 1791. PDF Online (griechisch)
  8. Einwohnerzahlen von Sykaminea 1920–2011, Griechisches Statistisches Amt ELSTAT, Digitale Bibliothek (griechisch)
  9. Λευτέρης Μαργαρίτης: Σκάλα Σκαμνιάς: Το αιολικό ακρογιάλι και η ιστορία του. In: MAXMAG | Πολιτισμός, Τέχνες, Διασκέδαση, Ομορφιά. 31. Juli 2019, abgerufen am 28. April 2021 (griechisch).
  10. Συκαμιά Λέσβου: Ταξίδι σε έναν περασμένο αιώνα | Travelshare.gr. In: TravelShare. 26. Februar 2021, abgerufen am 29. April 2021 (griechisch).
  11. https://www.imerti.gr/?lang=el: Ναοί & Μονές στη Λέσβο. In: Imerti Resort Hotel a Lesvos Hotel - Lesvos Hotels. 18. Januar 2012, abgerufen am 28. April 2021 (griechisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Bluedot.svg
A blue dot only / Nur ein blauer Punkt
Greece location map.svg
(c) Lencer, CC BY-SA 3.0
Positionskarte von Griechenland

Quadratische Plattkarte, N-S-Streckung 120 %. Geographische Begrenzung der Karte:

  • N: 42.0° N
  • S: 34.6° N
  • W: 19.1° O
  • O: 29.9° O
I Panaya i GorgonaII.jpg
Panaya Gorgona sti Skamia