Die Gemeinde hat mehr als 1300 Einwohner und erstreckt sich auf einer Fläche von 35,59 Quadratkilometern. Der Verwaltungssitz befindet sich in der GemeindeLathen.
Sustrum liegt westlich der Ems und reicht bis an die Grenze der Niederlande. Durch die Gemeinde zieht sich die Autobahn A 31 mit der Anschlussstelle Lathen.
Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Sustrum, Neusustrum und Sustrum-Moor.
Ortsteil Sustrum
Das Dorf Sustrum wurde erstmals im 11. Jahrhundert in den Registern des Klosters Corvey erwähnt und zählt damit zu den ältesten Gemeinden des Emslandes. Kirchlich war die Siedlung der Pfarrgemeinde Steinbild angegliedert, was für den Kirchbesuch den umständlichen und gefahrvollen Weg mit der Fähre über die Ems bedeutete. Obwohl mehrere Fährunglücke überliefert sind, kam es erst nach dem Fährunglück am 12. März 1920 zu konkreten Plänen zum Bau einer eigenen Kirche. Am 6. Dezember 1923 wurde die St. Nikolaus-Kirche eingeweiht, deren Konsekration 1927 erfolgte.[2]
Ortsteil Neusustrum
Neusustrum wurde am 17. August 1788 als Moorkolonie gegründet. Das Moorgebiet gehörte zur Markengemeinde Sustrum. Die ersten Siedler litten unter existenziellen Problemen, weil der kärgliche Boden kaum Ertrag abwarf und die Hauptnahrung aus Buchweizen bestand. Erst ab 1829 kam es zu Verbesserungen, als östlich der Siedlung ertragreichere Flächen hinzugekauft werden konnten und mit dem Roggenanbau begonnen wurde.[3]
Ortsteil Sustrum-Moor
Sustrum-Moor reicht im Westen bis an die niederländische Grenze und entstand in den 1930er Jahren im Rahmen der weiteren Moorkultivierung. Ab 1950 entstanden in dem Gebiet die ersten Wohnhäuser und eine Schule. 1959 wurde die Kirche eingeweiht, und 1969 wurde die Linksemsische Mittelpunktschule in Sustrum-Moor eröffnet.[4]
Geschichte
Urkundlich wurde Sustrum erstmals im 11. Jahrhundert erwähnt und war im Lauf der Zeit unter den Bezeichnungen suhtram (12. Jahrhundert), zutgerum oder Zutzerem (1358) bekannt. Seit 1534 scheint der heutige Name üblich zu sein.[5]
Der Sustrumer Gemeinderat setzt sich aus elf Ratsmitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Das Wappen der Gemeinde ist horizontal in der Mitte geteilt. Die gelbe untere Fläche und die rote obere Fläche überlappen sich wellenförmig. Vom Schildfuß erhebt sich eine Ähre, die von zwei Rohrkolben flankiert wird. In der rechten und linken unteren Ecke befindet sich jeweils ein rotes dreiblättriges Kleeblatt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Sustrum
Literatur
Sustrum 2004: Beiträge zur Geschichte. Verlag Gemeinde Sustrum und Heimatverein Sustrum, Sustrum 2004
Ernst Förstemann, Hermann Jellinghaus (Hrsg.): Altdeutsches Namenbuch, Band II, 1 und 2: Ortsnamen, Bonn 1913/1916 (Nachdruck: Band II, 2, Hildesheim 1967/1983, ISBN 3-487-01733-4)
Hermann Abels: Die Ortsnamen des Emslandes, in ihrer sprachlichen und kulturgeschichtlichen Bedeutung, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 1929
Werner Kaemling: Atlas zur Geschichte Niedersachsens, Gerd J. Holtzmeyer Verlag, Braunschweig 1987, ISBN 3-923722-44-3
Bernd Faulenbach, Andrea Kaltofen (Hrsg.): „Hölle im Moor“. Die Emslandlager 1933–1945. Wallstein, Göttingen 2017, ISBN 978-3-8353-3137-2.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.252.
„Von Rot und Gold im Wellenschnitt geteilt, darin in verwechselten Farben aus dem Schildfuß wachsend eine Ähre zwischen zwei Rohrkolben, deren Halme in der unteren Schildhälfte von zwei roten Kleeblättern begleitet werden.“[1]