Susanna von Bayern

Barthel Beham Susanna von Bayern
Porträt von Susanna von Bayern, zugeschrieben Peter Gertner 1529/30. Schlossmuseum Berchtesgaden

Susanna von Bayern (* 2. April 1502 in München; † 23. April 1543 in Neuburg a.d.Donau) war eine Prinzessin von Bayern-München und durch Heirat nacheinander Markgräfin von Brandenburg-Kulmbach und Pfalzgräfin von Neuburg.

Leben

Susanna war eine Tochter des Herzogs Albrecht IV. von Bayern (1447–1508) aus dessen Ehe mit Kunigunde von Österreich (1465–1520), einer Tochter von Friedrich III., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.

Am 25. August 1518 heiratete Susanna auf dem Reichstag zu Augsburg Markgraf Kasimir von Brandenburg-Kulmbach (1481–1527). An der glanzvollen Hochzeit nahm auch ihr Onkel Kaiser Maximilian I. teil, der die Rolle des Brautführers spielte und sich in der Ehe seiner Nichte die Bindung der fränkischen Hohenzollern an das Kaiserhaus versprach.[1]

Nach dem Tod ihres ersten Mannes bezog sie zunächst für nicht ganz ein Jahr den ihr zugewiesenen Witwensitz in Neustadt an der Aisch, wo sie Einkünfte aus den Ämtern Neustadt, Hoheneck und Dachsbach hatte, kehrte unter Zurücklassung ihres Sohnes Albrecht und zweier Töchter in ihre bayerische Heimat zurück[2] und heiratete 1529 in Neuburg ihren Vetter, den nachmaligen pfälzischen Kurfürsten Ottheinrich. Die Ehe wurde unglücklich und blieb, von zwei Fehlgeburten abgesehen, kinderlos.[3] Für seine Gemahlin errichtete Ottheinrich 1530 das Jagdschloss Grünau.[4]

Über ihre Tochter Kunigunde kam das kostbare Gebetbuch der Markgräfin von Brandenburg, welches 1520 von Narziß Renner für sie angefertigt worden war, in badischen Besitz. Es befindet sich heute in der Badischen Landesbibliothek.[5] Ihre Grabstätte befindet sich in der Frauenkirche, München.

Nachkommen

Aus ihrer ersten Ehe mit Kasimir von Brandenburg-Kulmbach:

⚭ 1537 Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz (1515–1576)
⚭ 1551 Markgraf Karl II. von Baden-Durlach (1529–1577)
  • Friedrich (*/† 1525)

Literatur

  • Katrin Nina Marth: „Dem löblichen Hawss Beirn zu pesserung, aufnemung vnd erweiterung…“. Die dynastische Politik des Hauses Bayern an der Wende vom Spätmittelalter zur Neuzeit. Dissertation, Universität Regensburg 2009, S. 318–339 (PDF).

Weblinks

Commons: Susanna von Bayern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hermann Wiesflecker: Kaiser Maximilian I.: das Reich, Österreich und Europa an der Wende zur Neuzeit, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1986, S. 33
  2. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 1950; 2. Auflage, Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 76 f., 188 f. und 196, Anm. 3.
  3. Johann Michael Broxner: Geschichte der Stadt Lauingen und Umgegend, Friedrich, 1845, S. 62
  4. Adalbert von Bayern: Das Ende der Habsburger in Spanien, F. Bruckmann, 1929, S. 304
  5. Ute Obhof: Das 'Gebetbuch der Markgräfin von Brandenburg'. In: Blick in die Geschichte. Karlsruher stadthistorische Beiträge. Nr. 53. Karlsruhe 14. Dezember 2001.

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Die Fürstin trägt ein blaues Kleid, dessen Brustlatz die Initialen ihres Ehemannes „O“ und „H“ in Perlenstickerei zieren. Auch ihr Kleid ist mit den Initialen des Herrscherpaares „S“ (Susanna), „H“ (Heinrich) und „O“ (Otto) bestickt. Über dem Haarnetz aus Goldschnüren trägt sie ein flaches Barett aus Brokatstoff mit weißer Feder. Die kostbaren Kolliers, das Goldarmband und die zahlreichen Ringe an den ineinander gelegten Händen machen Susanna zur aufwändigst ausgestatteten Fürstin innerhalb der Bildnisreihe.
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Tochter von Herzog Albrecht IV. von Bayern, Enkelin von Friedrich III., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches