Surgut

Stadt
Surgut
Сургут (russisch)
Сө̆ркут (chantisch)
FlaggeWappen
Flagge
Wappen
FöderationskreisUral
RegionAutonomer Kreis der Chanten und Mansen/Jugra
StadtkreisSurgut
BürgermeisterAndrei Filatow (seit Februar 2021)
Gegründet1594
Stadt seit1965
Fläche210 km²
Bevölkerung306.675 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte1460 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums40 m
ZeitzoneUTC+5
Telefonvorwahl(+7) 3462
Postleitzahl628400–628426
Kfz-Kennzeichen86, 186
OKATO71 136
Websitehttp://www.admsurgut.ru/
Geographische Lage
Koordinaten61° 15′ N, 73° 26′ O
Surgut (Russland)
Surgut (Russland)
Lage in Russland
Surgut (Autonomer Kreis der Chanten und Mansen/Jugra)
Surgut (Autonomer Kreis der Chanten und Mansen/Jugra)
Lage im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen/Jugra‎
Liste der Städte in Russland

Surgut (russisch Сургу́т; chantisch Сө̆ркут, Sө̆rkut) ist eine russische Großstadt am Fluss Ob, im westsibirischen Tiefland. Sie gehört zum Autonomen Kreis der Chanten und Mansen/Jugra und hat 306.675 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geschichte

Karte von Surgut und Umgebung (1701)

Surgut wurde 1594 gegründet und ist damit eine der ältesten Städte Sibiriens. Der Ortsname entstammt der chantischen Sprache und bedeutet so viel wie „fischreiche Gegend“. Im 17. und 18. Jahrhundert war Surgut einer der größeren Orte im asiatischen Teil Russlands und ein bedeutender Siedlungsort russischer Kolonisten in Sibirien. Bis Ende des 18. Jahrhunderts verlor es jedoch seine einstige Bedeutung und den 1708 erlangten Stadtstatus. 1930 wurde Surgut als Siedlung Teil des damals neu gebildeten Autonomen Kreises der Chanten und Mansen.

Nachdem in den 1950er- und 1960er-Jahren in der Nähe der Ortschaft große Vorkommen an Erdöl und Erdgas entdeckt worden waren, setzte erneut eine schnelle Entwicklung ein: 1965 erlangte Surgut wieder Stadtstatus, bis 1970 verdoppelte sich seine Bevölkerung auf über 30.000 Einwohner, Ende der 1970er-Jahre konnte die Großstadtmarke von 100.000 Einwohnern überschritten werden.

Bevölkerung

Der Lenin-Prospekt im Oktober 2009

In der Stadt stellt die Ethnie der Russen die Bevölkerungsmehrheit. Nach Angaben der Volkszählung aus dem Jahr 2010 sind 64,5 % der Stadtbewohner ethnisch russisch. Weitere 6 Prozent sind Ukrainer, 5,2 % sind Tataren, 1,7 % Baschkiren, 1,4 % Aserbaidschaner und 1 Prozent Tschuwaschen. In Surgut leben auch 1252 Deutsche, was 0,42 % der Gesamtbevölkerung entspricht.[2]

Die demografische Entwicklung in Surgut verlief in den Jahren 2002 bis 2012 positiv. Die Geburtenrate stieg seither um fast 70 Prozent, während die Sterberate merklich schrumpfte. Seit Jahren zeichnet sich Surgut durch ein stabiles Bevölkerungswachstum aus. Zwischen Dezember 2011 und Februar 2012 stieg die Bevölkerungszahl um 6100 an, was für russische Verhältnisse ungewöhnlich hoch ist.

Die durchschnittliche Lebenserwartung betrug im Jahr 2012 etwa 69 Jahre. Dabei werden Männer im Schnitt 67 und Frauen 75 Jahre alt.

Es leben mehr Männer als Frauen in der Stadt (51 zu 49 Prozent).

Die Arbeitslosenquote beträgt wegen der gut entwickelten Rohstoffindustrie nur 0,25 Prozent.

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohner
18971.120
19392.280
19596.031
197034.011
1979107.343
1989247.823
2002285.027
2010306.675

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Religionen

In Surgut gibt es über zehn russisch-orthodoxe Kirchen, Bethäuser der Evangeliums-Christen und der Zeugen Jehovas, eine römisch-katholische Kirche sowie eine sunnitisch-muslimische Moschee.

Politik

Ergebnis der Parlamentswahl in Russland 2011 in Surgut:[3]

Die Wahlbeteiligung lag bei rund 61 Prozent.

Wirtschaft und Infrastruktur

Kraftwerk Surgutskaja GRES-2
Surgut im Winter

Surgut gilt als eines der wichtigsten Zentren der Ölförderindustrie in ganz Russland. Zudem bildet die Stadt einen Knotenpunkt im westsibirischen Pipeline-Netz. Hier treffen die Erdöl- und Erdgaspipelines aus Nischnewartowsk und Nowy Urengoi sowie jene nach Nowosibirsk, Perm und Tscheljabinsk aufeinander.

Die wichtigsten in der Stadt ansässigen Unternehmen sind Surgutneftegas und Surgutgasprom, letzteres gehört zum Staatskonzern Gazprom. Die Stadt besitzt außerdem zwei der größten Wärmekraftwerke der Welt, GRES-1 und GRES-2. Diese gehören zur OGK-4, die zu 78,3 Prozent zur E.ON Russia Power gehören.[4]

Surgut hat eine eigene Universität und verfügt über einen Flughafen, Eisenbahnanschluss und einen Binnenhafen am Ob. Einige Kilometer unterhalb der Stadt überspannen eine in den 1970er-Jahren errichtete Eisenbahnbrücke sowie die im Jahr 2000 eröffnete Surguter Straßenbrücke den Ob. Es handelt sich um die zwei am weitesten flussabwärts gelegenen Querungen des Flusses, bis zu dessen Mündung es von dort noch gut 1200 Kilometer sind.

Telekommunikation

Seit 1993 gibt es in Surgut flächendeckenden Internet-Empfang. Es gibt in der Stadt zehn Internetdienstanbieter, darunter Rostelekom und Mobile TeleSystems.

Städtepartnerschaften

Surgut listet folgende sechzehn Gemeindepartnerschaften auf:[5]

StadtLandTyp
Almetjewsk Russland Wolga, RusslandPartnerstadt
ChaoyangChina Volksrepublik Liaoning, Volksrepublik ChinaZwillingsstadt
Homel Belarus WeißrusslandPartnerstadt, seit 2005
Kalinin-Rajon Russland Sankt Petersburg, RusslandPartnerstadt
Katerini Griechenland Zentralmakedonien, GriechenlandZwillingsstadt
Nowosibirsk Russland Sibirien, RusslandPartnerstadt
Omsk Russland Sibirien, RusslandPartnerstadt, seit 2017
Petrosawodsk Russland Karelien, RusslandPartnerstadt
Porvoo Finnland Uusimaa, FinnlandPartnerstadt
Pskow Russland RusslandPartnerstadt
Salawat Russland Wolga, RusslandPartnerstadt
Sibai Russland Wolga, RusslandPartnerstadt
Sotschi Russland Krasnodar, RusslandPartnerstadt
Susdal Russland Wladimir, RusslandPartnerstadt
Tobolsk Russland Ural, RusslandPartnerstadt
Zalaegerszeg Ungarn Westtransdanubien, UngarnZwillingsstadt

Sport

Die Volleyball-Männer von ZSK Gazprom-Ugra Surgut spielen in der russischen Superliga.

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Archivierte Kopie (Memento desOriginals vom 24. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/khmstat.gks.ru
  3. http://surgut-today.ru/news/437/7679/@1@2Vorlage:Toter Link/surgut-today.ru (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Archivierte Kopie (Memento desOriginals vom 26. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/eng.ogk-4.ru
  5. Партнеры Сургута ǀ Официальный портал Администрации города Сургута. Abgerufen am 28. März 2020.
  6. Петров Александр Андреевич, r-hockey.ru (russisch)
  7. Alexander Petrov, eliteprospects.com

Weblinks

Commons: Surgut – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Surgut – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Auf dieser Seite verwendete Medien

Russia administrative location map.svg
Autor/Urheber: Uwe Dedering, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Positionskarte von Russland
Surgut (060).jpg
Autor/Urheber: LordTroy, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Surgut-2 Power Station in Surgut, Russia.
Flag of Surgut.svg
Diese Vektorgrafik wurde mit Inkscape erstellt.
Coat of Arms of Almetievsk (Tatarstan) (1987).png
Almetievsk (Tatarstan), coat of arms (1987)
Katerini Logo.png
Autor/Urheber:

unbekannt

, Lizenz: PD-Amtliches Werk

Logo der Gemeinde Katerini, Griechenland

Coat of Arms of Sochi (Krasnodar krai).svg
Sochi (Krasnodar krai), coat of arms
Surgut (004).jpg
Autor/Urheber: LordTroy, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Winter
Coat of Arms of Omsk.png
Omsk, coat of arms
Flag of Kronshtadt (St Petersburg).png
Flag of Kronshtadt, Saint Petersburg, Russia
Coat of Arms of Sibai (Bashkortostan).png
Sibai (Bashkortostan), coat of arms
Blank map of xmao-geoloc.svg
Autor/Urheber: WWay, Deviritative work from Khanty-Mansiysky AO.png by СафроновАВ (Russian Wikipedia), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Geolocation map for Khnaty-Mansi's Autonomous District of Yugra (Russia)
Coat of Arms of Homiel, Belarus.svg
Coat of arms of Homel, Belarus, blazoned "azure, a lynx couchant or".
HUN Zalaegerszeg Címer.svg
Autor/Urheber: Kaboldy, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Coat of arms of Zalaegerszeg. Hungary
Coat of Arms of Suzdal (Vladimir oblast).png
Suzdal (Vladimir oblast), coat of arms
Coat of Arms of Salavat.png
Coat of arms of the city of Salavat, Bashkortostan.
Сургут на карте 1701 года (фрагмент).jpg
Fragment of the 1701 map from Drawing Book of Syberia by Semyon Remezov, showing the Ob River, the Surgut, and the surroundings.
Герб Тобольска.svg
Coat of arms of Tobolsk, Tyumen Oblast, Russia
Pskovgfull.jpg
Pskov, coat of arms