Superstau

Film
TitelSuperstau
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr1991
Länge77 Minuten
Altersfreigabe
Stab
RegieManfred Stelzer
DrehbuchGerd Weiß
Achim Konejung
Klaus Pohl
Horst Schroth
Manfred Stelzer
ProduktionRichard Claus
MusikPiet Klocke
KameraFrans Bromet
SchnittPeter R. Adam
Besetzung

Superstau ist eine deutsche Komödie von Manfred Stelzer aus dem Jahr 1991, produziert von Delta Film GmbH (Berlin) in Koproduktion mit Connexion Film GmbH & Co. KG (Hamburg). Die Gesellschaftssatire spielt mit zahlreichen Klischees und Stereotypen über die Deutschen sowie ihr Verhältnis zueinander und zur Urlaubsreise.

Handlung

Deutschland kurz nach der Wiedervereinigung: Die erste große Reisewelle während der Sommerferien steht an, und die Autobahnen sind hoffnungslos überfüllt. Während eines Staus auf einem Autobahnabschnitt in Bayern treffen unterschiedlichste, stark überzeichnete und klischeebehaftete Charaktere aus ganz Deutschland aufeinander.

Der ewig nörgelnde, selbstgerechte Bayer Ludwig ist mit seiner geduldigen Frau Maria und seiner Tochter Steffi im luxuriösen, mit allen Kleinigkeiten ausgestatteten Hymer-Wohnmobil unterwegs und hält mit einer Videokamera die Vergehen vermeintlicher Verkehrsrowdys als „Beweis“ fest. Seine einzigen Sorgen sind sein Stuhlgang und die Gefahr, in einen Stau zu geraten, wobei er sich dank seines Wohnmobils aber auf alles vorbereitet fühlt. Der cholerische Bergmann Hermann aus Gelsenkirchen im Ruhrpott ist im Audi 100 C2 mit seiner Frau Ilse und seinem Sohn Boris auf dem Weg nach Korsika. Sein größtes Problem ist der Zeitdruck und die ständige Angst, die Fähre nach Korsika zu verpassen. Fritzie Pippig, ein Friseur aus Ostdeutschland, muss mit seiner Frau Viola und deren Eltern in einem Trabi reisen, da ihr VW Golf bereits zuhause den Geist aufgegeben hat. Sie werden von Westermann, einem windigen Geschäftemacher im Porsche 911 Cabrio, übers Ohr gehauen, der ihnen eine Kiste Club-Cola abschwatzt und die Flaschen später zum Wucherpreis verkauft.

Als die im Stau Stehenden nach stundenlangem Festsitzen beginnen, es sich um ihre Fahrzeuge herum bequem zu machen, spielen sich die beiden CB-Funker „Commander“ (Ford Granada) und „Mustang“ (Jeep) zu Ordnungshütern auf, teilen den anderen Parzellen zu und regeln den Gang zur Notdurft in den Wald. Die beiden angetrunkenen Hamburger LKW-Fahrer Hinnerk und Clars versuchen verzweifelt, etwas Alkoholisches zum Trinken aufzutreiben. Andere grillen oder spielen Federball inmitten der festsitzenden Autos oder vertreiben sich mit einem Schäferstündchen im abgehängten Fahrzeug die Zeit.

Die Stimmung unter den hungrigen und durstigen Wartenden wird immer gereizter. Schließlich dringt eine Gruppe in Ludwigs Wohnmobil ein und fällt über dessen reichhaltige Biervorräte und den gut gefüllten Kühlschrank her. Währenddessen flirtet Hermanns Frau Ilse mit dem Volvo-Fahrer Bruno, und Familie Pippig entkommt, indem sie einen Teil der Leitplanken abmontiert und über den Grünstreifen auf die Gegenfahrbahn wechselt, um doch wieder zum Plattensee in Urlaub zu fahren. Am späten Abend löst sich der Stau endlich auf und die Fahrt gen Süden kann weitergehen. Drei Wochen später treffen die Protagonisten wieder aufeinander, als sie auf der Rückfahrt erneut im Stau stehen.

Drehort

Da der Film zum größten Teil auf der Autobahn spielt und üblicherweise keine echten Autobahnen für Filmaufnahmen zur Verfügung stehen, wurde als Drehort ein etwa drei Kilometer langes Autobahnstück südlich des ehemaligen Berliner Kontrollpunktes Dreilinden genutzt, das nach Inbetriebnahme der neuen Transitstrecke 1969 stillgelegt worden war. Dieses alte Autobahnteilstück lag während der deutschen Teilung im Grenzgebiet und war dadurch bei Drehbeginn fast vollkommen unberührt. Für den Film wurden Leitplanken und auch eine Notrufsäule installiert. In späteren Jahren entstanden auf diesem Autobahnstück die ersten Folgen der RTL-Serie Alarm für Cobra 11, bevor die Fahrbahn aus Naturschutzgründen zurückgebaut und das Gebiet renaturiert wurde. Zu sehen ist außerdem die Autobahn A8 nahe dem Grenzübergang Walserberg im Bereich der Abfahrt Piding mit Blick auf den Untersberg.

Veröffentlichung

Am 21. März 1991 kam Superstau in die deutschen Kinos. Die Erstsendung im deutschen Fernsehen erfolgte am 12. Mai 1994 auf ProSieben.

Kritik

„Wenngleich mancher Situationskomik Ironie nicht abgesprochen werden kann, verliert der Film durch krasse Überzeichnung, zumal der Aufhänger der Geschichte nicht den langen Atem für abendfüllende Unterhaltung besitzt.“

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Superstau. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 24. Oktober 2017.