Supermarine Sea Otter

Supermarine Sea Otter
Prototyp der Sea Otter
TypFlugboot
Entwurfsland

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

HerstellerSupermarine
Erstflug23. September 1938
Produktionszeit

1942–1945

Stückzahl292

Die Supermarine Sea Otter war das letzte Flugboot der Firma Supermarine in Doppeldecker-Auslegung. Es war eine Weiterentwicklung der Supermarine Walrus mit der Absicht, eine höhere Reichweite zu erreichen.

Entwicklung

Der Hauptunterschied zwischen der Walrus und der Sea Otter liegt in der Anbringung des Triebwerks. Die Walrus hatte ein nach hinten gerichtetes Triebwerk mit Schubpropeller, während das Triebwerk der Sea Otter nach vorne gerichtet war und einen konventionellen Zugpropeller besaß.

Für die Entwicklung der Kombination von Motor und Propeller wurde bei der Konstruktion der Sea Otter, deren Konzept ursprünglich unter dem Namen „Stingray“ lief, ein großer Aufwand betrieben. Das ursprüngliche Versuchsflugzeug hatte ein Bristol-Perseus-XI-Triebwerk und einen Zweiblatt-Propeller. Diese Kombination erzeugte aber nicht genügend Schub. Daraufhin wurde ein Vierblattpropeller mit einem Winkel von 35° zwischen den Blättern anstelle eines mit den sonst üblichen 90° gewählt. Der Erstflug erfolgte am 23. September 1938. Der erste Produktionsauftrag des Air Ministry ging jedoch erst im Januar 1942 ein. Aufgrund von Kühlungsproblemen beim Perseus-Triebwerk wurde dieser durch den Bristol Mercury XXX mit einem Dreiblattpropeller ersetzt. Die Sea Otter wurde sowohl von der Royal Air Force als auch der Fleet Air Arm der Royal Navy für Search and Rescue (SAR) Rettungseinsätze und Patrouillenflüge eingesetzt.

Serienfertigung

Von den insgesamt 592 bestellten Flugzeugen wurden bis Ende des Zweiten Weltkriegs nur 292 Stück gebaut. Acht Sea Otter gingen an die dänische Luftwaffe (Flyvevåbnet). Weitere acht erhielt der Marine Luchtvaartdienst der niederländischen Marine. Die französischen Kolonialtruppen kauften sechs Sea Otter für den Einsatz in Indochina.

Die Sea Otter wurde bei Saunders Roe in Serie gebaut. Die erste Bestellung belief sich auf 250 Mk.I, wovon die letzten 27 als ASR.II geliefert wurden. Es gab somit neben den zwei Prototypen 223 Mk.I und 78 ASR.II.[1]

Jährliche Produktion der Supermarine Sea Otter[2]
JahrAnzahl
194329
1944138
1945108
194616
Summe291

Varianten

  • Sea Otter Mk I: Aufklärer und Verbindungsflugboot.
  • Sea Otter Mk II: SAR Seenotrettungs-Flugboot.

Betreiber

Australien Australien
Danemark Dänemark
  • Dänische Flyvevåbnet
Frankreich Frankreich
  • Französische Kolonialtruppen in Indochina
Niederlande Niederlande
  • Marine Luchtvaartdienst
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
  • Royal Air Force
    • No. 276 Squadron RAF
    • No. 278 Squadron RAF
    • No. 281 Squadron RAF
    • No. 282 Squadron RAF
    • No. 292 Squadron RAF
    • No. 1350 Flight RAF
    • No. 1351 Flight RAF
    • No. 1352 Flight RAF
  • Royal Navy

Technische Daten

KenngrößeDaten
Besatzung4
Länge12,2 m
Spannweite14 m
Höhe4,61 m
Flügelfläche56,7 m²
Leermasse3086 kg
max. Startmasse4536 kg
Reisegeschwindigkeit? km/h
Höchstgeschwindigkeit262,3 km/h
Dienstgipfelhöhe5181 m
Reichweite1480 km
Triebwerke1 × Sternmotor Bristol Mercury XXX mit 720 kW
Bewaffnung1 × Vickers-Maschinengewehr und ein Zwillings-Vickers-K-MG
vier 112-kg-Bomben unter den Tragflächen

Siehe auch

Literatur

  • Andrews, C.F. Supermarine Aircraft Since 1914. Putnam, London 1981. ISBN 0-370-10018-2.

Weblinks

Commons: Supermarine Sea Otter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Air Britain: Aeromilitaria 1993/3, S. 63 ff.
  2. National Archives, Kew, Bestand AVIA 10/311; Air Britain: Aeromilitaria 1993/3, S. 63 ff.

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A prototype Fleet Air Arm Supermarine Supermarine Sea Otter, powered by a Bristol Mercury engine, on the ground.