Suomi M-31

Suomi M-31
Suomi submachine gun M31 1 (1).jpg
Allgemeine Information
Militärische Bezeichnung:Suomi M31
Entwicklungsjahr:ab 1922
Produktionszeit:1931 bis 1953
Waffenkategorie:Maschinenpistole
Ausstattung
Gesamtlänge:870 mm
Gewicht: (ungeladen)4,5 kg
Lauflänge:314 mm
Technische Daten
Kaliber:9 × 19 mm (oder 7,65 × 21 mm)
Mögliche Magazinfüllungen:70 Schuss mit Trommelmagazin
20, 36, 40, 50 Patronen
Munitionszufuhr:Stangen- oder Trommelmagazin
Kadenz:900 Schuss/min
Anzahl Züge:6
Drall:rechts
Ladeprinzip:Rückstoßlader
Listen zum Thema

Die Suomi-konepistooli KP/-31 (Finnland-Maschinenpistole KP/-31) wurde von dem finnischen Waffenkonstrukteur Aimo Lahti (1896–1970) entwickelt, von der Firma Tikkakoski produziert und 1931 von der finnischen Armee in die Bewaffnung aufgenommen. Sie war eine Weiterentwicklung des Prototyps M/-22 und der KP/-26-Modelle. Die Suomi-konepistooli KP/-31 wird auch vereinfacht als Suomi KP/-31 bezeichnet. Die Suomi KP/-31 wird als eine der besten Maschinenpistolen des Zweiten Weltkrieges betrachtet. Sie wurde von Tikkakoski bis 1953 etwa 80.000 Mal gebaut, fast 60.000 weitere entstanden in Schweden, der Schweiz und Dänemark.

Die Waffe wurde während des Finnisch-Sowjetischen Winterkrieges 1939/40 erstmals in großer Anzahl erfolgreich eingesetzt. Obwohl die Herstellung bereits 1931 begann, besaß die finnische Armee zu Beginn des Winterkrieges nur ca. 4.000 Maschinenpistolen KP/-31. 730 weitere wurden im Verlauf des Winterkrieges hergestellt. Die Waffen wurden unter anderem sehr effektiv von dem finnischen Scharfschützen Simo Häyhä eingesetzt, der mit ihr über 200 sowjetische Soldaten getötet haben soll. Vom Wert dieser Maschinenpistole überzeugt, produzierte Tikkakoski bis Kriegsende weitere 56.117 Exemplare für das finnische Heer, sowie zwischen 9.000 und 15.000 für neutrale und verbündete Staaten[1]. Finnland lieferte als Mitglied der Achsenmächte an Bulgarien (mindestens 505 Exemplare), Kroatien (mindestens 500) und Deutschland (3.042). Die KP/-31 wurde hierbei hauptsächlich von der Waffen-SS eingesetzt. Vor Beginn des Zweiten Weltkrieges lieferte Tikkakoski an Estland (485), Polen (20), Iran (mindestens 2) und Spanien (ca. 500).

In Schweden wurde die Maschinenpistole zuerst unter der Bezeichnung M/37 von der Firma Husqvarna im Kaliber 9x20 Browning gefertigt; damit passte sie zur damaligen Dienstpistole der schwedischen Armee, der FN 1903. Später ersetzte Schweden diese Pistolen durch die Walther HP (die Vorläuferin der Walther P38/P1) und die finnische Lahti L-35, beide im stärkeren Kaliber 9x19 Parabellum. Entsprechend wurde auch diese Maschinenpistole im Kaliber 9x19 unter dem Namen M37-39 gebaut. Verglichen mit der finnischen Version war die M37-39 nur 77 cm lang und wog 3,9 Kilogramm (geladen 4,9 Kilogramm). Für das eigene Heer baute Husqvarna ungefähr 35.000 Maschinenpistolen; Exemplare wurden aber auch nach Norwegen, Dänemark, Indonesien und Ägypten verkauft.

Dänemark kaufte 1941 von Tikkakoski 31 KP/-31, und begann, unter der Bezeichnung M/41 von den Firmen Dansk Rekylriffel Syndikat und Hovea in Lizenz Kopien herstellen zu lassen. Bis zur Entwaffnung der dänischen Armee durch die Wehrmacht im Oktober 1943 wurden so weitere 1.400 Maschinenpistolen fertiggestellt. Die erbeuteten Maschinenpistolen erhielten bei der Wehrmacht die Bezeichnung MP 746 (d).

In der Schweiz wurden 1942 5.200 Suomi-Maschinenpistolen eingeführt und unter der Bezeichnung Mp. 43 eingesetzt. Bei den später in Lizenz bei Hispano-Suiza hergestellten 22.468 Mp. 43/44[2] war der vordere Abschluss des Laufmantels senkrecht, der Lauf ragte heraus, unten am Laufmantel war eine Bajonetthaft angebracht, was das Aufsetzen des Karabiner-31-Bajonetts erlaubte. Als Magazin wurde ausschließlich das vierreihige 50-Schuss-Stangenmagazin verwendet. In der Schweiz wurden Soldaten der Sanitätstruppen noch bis in die 1980er-Jahre an der Suomi-Maschinenpistole ausgebildet.

Literatur

  • Michael Heidler: Die finnische Maschinenpistole Suomi M/31. Verlag VDM Heinz Nickel, 2015, ISBN 978-3-86619-092-4.
  • Reiner Lidschun, Günter Wollert: Enzyklopädie der Infanteriewaffen. Verlag Bechtermünz, 2001, ISBN 978-3-87748-668-9, S. 231–232.

Weblinks

Commons: Suomi M-31 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. FINNISH ARMY 1918–1945: MACHINEPISTOLS PART 1. Abgerufen am 28. April 2018.
  2. swisswaffen.com: Serial Number Database Search. Abgerufen am 28. April 2018 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Suomi M31 Korsu.JPG
Bunker version of Suomi M/31 submachine gun, designed for shooting from inside bunker observation cupolas with short stock and flattened barrel jacket. Photographed in Mikkeli Infantry museum.
Suomi.png
Internal drawing of the Suomi SMG from the original patent
Suomi M31 Mikkeli.JPG
Suomi M/31 submachine gun with cutaway drum magazine. Photographed in Mikkeli Infantry museum.
Suomi M31 Torpin Tykit 2.JPG
Suomi M31 submachine gun in the Cannons of Torp museum. 70 round drum magazine attached, 20 and 50 round box magazines with cleaning kit on display.
Suomi M26 Rajamuseo.JPG
7.65 mm Suomi M/26 submachine gun in Imatra Border Museum.
Suomi submachine gun M31 1 (1).jpg
Autor/Urheber: Mbeesb, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Finnish submachine gun M31.
Tali-Ihantala.jpg
Suomalaiset panssaritorjuntamiehet tutkivat ohikulkiessaan tuhoutunutta venäläistä hyökkäysvaunua.
MP Suomi Hispano.jpg
Autor/Urheber: Hmaag, Lizenz: CC0
MP 43/44 Suomi Hispano-Suiza (Suisse)
Vuosalmi etulinja 1944.jpg
A Finnish sub-machinegunner in the Vuosalmi bridgehead, Karelian Isthmus.