Sumpfspringschwanz

Sumpfspringschwanz

Sumpfspringschwanz (Isotomurus palustris)

Systematik
Klasse:Insekten (Insecta)
Unterklasse:Springschwänze (Collembola)
Ordnung:Poduromorpha
Familie:Gleichringler (Isotomidae)
Gattung:Isotomurus
Art:Sumpfspringschwanz
Wissenschaftlicher Name
Isotomurus palustris
(O.F.Müller, 1776)
Ein Exemplar aus Großbritannien ohne dunkle Flecken an den Seiten
Ein Exemplar aus der Schweiz
Ein Exemplar aus Großbritannien in Seitenansicht

Der Sumpfspringschwanz (Isotomurus palustris) ist eine Art der zu den Springschwänzen gehörenden Gleichringler. Er ist ursprünglich in Europa verbreitet, kommt heute aber kosmopolitisch vor und bewohnt die Ufer von Gewässern.

Merkmale

Die Körperlänge beträgt etwa 3 mm, wird aber auch mit 2–4,5 mm angegeben.[1] Die Art variiert in ihrer Färbung und Zeichnung sehr stark. Der Körper ist grünlich oder gelblich mit einem violetten Mittelstreifen und dunklen Flecken an der Seite, die auch zu bilateralen Streifen verschmolzen sein können, die dann vom Thorax bis zum Abdomen reichen und deutlich auf den Tergiten vorhanden sind. Es gibt Beschreibungen mehrerer Farbformen, bei denen es sich auch um eigene Arten handeln könnte. Juvenile Tiere sind generell blasser gefärbt. Die Makrosetae (großen Härchen) sind bei I. palustris nur an den posterioren (hinteren) Körpersegmenten vorhanden und auf dem 4. Abdominalsegment in einer dreieckigen Konstellation angeordnet.

Ähnliche Arten

Eine ähnliche Art ist Isotomurus tricolor. Bei ihr sind die bilateralen Streifen nur bei stark pigmentierten Adulten vorhanden und nur auf den Abdominalsegmenten vorhanden. Auf den Thoraxsegmenten ist das Pigment nicht vorhanden. Die Coxae sind pigmentiert, nicht jedoch die Thoraxtergite.[2] Auch Isotomurus pseudopalustris ist eine sehr ähnliche Art.

Generell sind die über 70 Arten der Gattung Isotomurus häufig sehr ähnlich und nur schwer zu bestimmen, bei vielen Nachweisen von Isotomurus palustris kann es sich somit auch um verwandte Arten handeln.

Verbreitung

Die Art besiedelt ganz Europa und kommt mittlerweile kosmopolitisch vor. Bekannte Vorkommen gibt es in Spanien, Frankreich, Irland, Großbritannien, Belgien, den Niederlanden, der Schweiz, Italien, Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Polen, Österreich, Ungarn, der Ukraine, Finnland, Russland, Südkorea, Südafrika, Kanada, den Vereinigten Staaten, Mexiko, Guatemala und Nicaragua, außerdem auf einigen Inseln wie der Kokos-Insel und den Azoren.[3][4]

Lebensraum

Die Art ist häufig an feuchten Stellen zu finden, von Niederungen bis ins Gebirge. Hier bewohnt sie besonders gerne die Ufer von Süßgewässern, wie Bächen, Gräben und Teichen.

Lebensweise

Die Art ist ganzjährig zu finden.

Taxonomie

Die Art wurde 1776 von Otto Friedrich Müller als Podura palustris erstbeschrieben. Weitere Synonyme der Art lauten unter anderem:[5][6][7]

  • Podura aquatica cinereaDeGeer, 1740
  • Podura aquatilisO.F.Müller, 1776
  • Podura aquatica griseaDeGeer, 1778
  • Podura griseaHerbst, 1787
  • Podura stagnorumR.Templeton, 1836
  • Podura fuliginosaR.Templeton, 1836
  • Podura armataNicolet, 1842
  • Aetheocerus aquaticusBourlet, 1842
  • Desoria fuscaNicolet, 1842
  • Isotoma spilosomaGervais, 1844
  • Desoria ripariaC.Bourlet, 1845
  • Podura psiHerklots, 1857
  • Degeeria psiHerklots, 1858
  • Isotoma balteataReuter, 1876
  • Isotoma palustris var. spilosomaParfitt, 1891
  • Isotoma tricolorMacGillivray, 1891
  • Isotomurus spilosomaC.Houlbert, 1924
  • Proisotomurus papillatusWomersley, 1934

Bei manchen dieser Synonyme handelt es sich um eigene Arten, die fälschlicherweise mit Isotomurus palustris synonymisiert wurden, so z. B. Isotomurus balteatus oder Isotomurus tricolor.

Literatur

  • Jiří Zahradník: Der Kosmos Insektenführer 6. Auflage. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart 2002, ISBN 3-440-09388-3, S. 88.

Weblinks

Commons: Isotomurus palustris – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Leopold Mader: Das Insektenleben Österrichs. Hölder-Pichler-Tempsky A.-G., Wien 1922. Link zum PDF.
  2. Species Isotomurus palustris auf bugguide.net, abgerufen am 12. Juni 2022.
  3. Isotomurus palustris Müller, 1776 in GBIF Secretariat (2021). GBIF Backbone Taxonomy. Checklist dataset doi:10.15468/39omei abgerufen via GBIF.org am 12. Juni 2022.
  4. Isotomurus palustris auf inaturalist.org, abgerufen am 12. Juni 2022.
  5. Isotomurus palustris Müller, 1776 im Interim Register of Marine and Nonmarine Genera, abgerufen am 12. Juni 2022.
  6. Isotomurus palustris (Müller, 1776) im Integrated Taxonomic Information System (ITIS), abgerufen am 12. Juni 2022.
  7. Checklist of the Collembola:Isotominae auf collembola.org, abgerufen am 12. Juni 2022.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Isotomurus palustris (8327616130).jpg
Autor/Urheber: Andy Murray, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Isotomurus palustris from the UK.
Isotomurus palustris (8250967442).jpg
Autor/Urheber: Andy Murray, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Isotomurus palustris from Switzerland.
Isotomurus palustris (7896003918) (2).jpg
Autor/Urheber: Andy Murray, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Isotomurus palustris from England.
Isotomurus palustris.jpg
Autor/Urheber: Lucarelli, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Isotomurusffffitfgu palustris, near Livorno, Tuscany, Italy