Sumpf-Wasserstern
Sumpf-Wasserstern | ||||||||||||
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![]() Sumpf-Wasserstern (Callitriche palustris) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Callitriche palustris | ||||||||||||
L. |
Der Sumpf-Wasserstern[1] (Callitriche palustris), auch Frühlings-Wasserstern genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Gattung der Wassersterne (Callitriche) innerhalb der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) gehört. Diese Sumpf- und Wasserpflanze ist auf der Nordhalbkugel weitverbreitet.
Beschreibung




Vegetative Merkmale
Der Sumpf-Wasserstern wächst als einjährige bis überwinternd grüne,[1] ausdauernde krautige Pflanze.[2] An den Pflanzenteilen, die die Wasseroberfläche erreichen, werden in sternförmigen Blattrosetten Schwimmblätter ausgebildet. Die Tauchblätter sind meist schmal-oval und unterscheiden sich kaum von den Landblättern.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von April bis September. Die unscheinbaren Blüten sind relativ klein. Die Staubblätter haben eine Länge von nur etwa 5 Millimeter. Die Spalt- bzw. Bruchfrucht zerfällt in vier relativ kleine, steinartige Klausen.[2] Die Klausen sind reif schwarz und zum Grund hin verschmälert und besitzen nur am oberen und unteren Rand Flügel. Die Vorblätter sind vergänglich oder fehlen sogar.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20.[3]
Ökologie
Beim Sumpf-Wasserstern handelt es sich um eine Art der aufgelassenen Schlammböden, die nur selten ins tiefere Wasser vordringt. Fließgewässer „meidet“ der Sumpf-Wasserstern. Es ist ein Schlammwurzler in Gewässern und kann rasenbildend sein. Sie ist amphibisch; sie ist sowohl untergetaucht im Wasser als auch auf feuchtem Boden lebensfähig. Als Wasserpflanze endet sie gewöhnlich mit einer schwimmenden Blattrosette. Spaltöffnungen fehlen an den Unterwasserblättern; an den Schwimmblättern sind sowohl oberseits als auch unterseits Spaltöffnungen vorhanden, an den Luftblättern nur unterseits. Eine vegetative Vermehrung erfolgt durch abgerissene Sprossteile.[2]
Es erfolgt Windbestäubung oder bei Unterwasserblüten auch Wasserbestäubung; in diesem Fall steigt der Pollen zu den Narben an die Wasseroberfläche.[2]
Die Klausen unterliegen der Schwimmausbreitung und mit Hilfe des Narbenrests auch der Klettausbreitung durch Wasservögel. Fruchtreife findet ab August statt.[2]
Vorkommen
Der Sumpf-Wasserstern kommt in weiten Teile Europas, Nordafrikas, des gemäßigten Asiens sowie in Nordamerika vor. In Teichen, Seen und Tümpeln wächst er meist bei Wasserständen bis etwa 30 Zentimetern. Typisch sind abgelassene Teiche oder nasse Fahrspuren im Wald. Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Hottonietum palustris aus dem Verband Nymphaeion albae. Er kommt aber auch in anderen Pflanzengesellschaften des Verbands Nymphaeion oder der Klasse der Strandling-Gesellschaften (Littorelletea) vor.[3] In den Allgäuer Alpen steigt er im Tiroler Teil auf der Mutte oberhalb Bernhardseck bei Elbigenalp bis zu einer Höhenlage von 2150 Metern auf.[4] In Graubünden steigt er am Piz Corvatsch bis zu einer Höhenlage von 2650 Metern auf.[5]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 5w+ (überschwemmt aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 3 (montan), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[6]
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ a b Callitriche palustris L., Sumpf-Wasserstern. auf FloraWeb.de
- ↑ a b c d e Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 790.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 197.
- ↑ Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. 2. Auflage. Band V. Teil 1: Angiospermae: Dicotyledones 3 (1) (Linaceae – Violaceae). Carl Hanser bzw. Paul Parey, München bzw. Berlin/Hamburg 1966, ISBN 3-489-72021-0, S. 200–202 (unveränderter Nachdruck von 1925 mit Nachtrag).
- ↑ Callutriche palustris L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 19. Oktober 2022.
Weblinks
- Sumpf-Wasserstern. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
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Callitriche palustris seeds
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If you cite PLANTS in a bibliography, please use this USDA, NRCS. 2008. The PLANTS Database (http://plants.usda.gov, 7 September 2008). National Plant Data Center, Baton Rouge, LA 70874-4490 USA.Title: Aquatic and wetland plants of southwestern United States
Identifier: aquaticwetlandpl00corr (find matches)
Year: 1972 (1970s)
Authors: Correll, Donovan Stewart, 1908-; Correll, Helen B
Subjects: Aquatic plants -- Southwestern States; Wetland plants -- Southwestern States
Publisher: [Washington Environmental Protection Agency; [For sale by the Supt. of Docs. , U. S. Govt. Print. Off. ]]
Contributing Library: MBLWHOI Library
Digitizing Sponsor: MBLWHOI Library
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Fig. 511: Callitriche verna: a, fruit (cross section), x 12; b, mature fruit, x 12; c, habit, lower submersed part of plant, showing the short leaves and the sessile fruits, X P.-,; d, mature carpel, showing the longitudinal wing, x 20; e, reticulation of carpel surface, x 40; f, habit, showing upper part of stem terminating in a rosette of spatulate floating leaves, the submersed leaves linear, x W'y, g, apex of young leaf, slightly notched, x 10; h, flowers, showing the winglike bracteoles, x 8. (From Mason, Fig. 255).
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Autor/Urheber: Markus Hofbauer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Sumpf-Wasserstern (Callitriche palustris) mit Schwimmblattrosetten und (männlichen) Blüten in einem Tümpel auf der Hochwarter Alm (Kärnten, Österreich), 1570 m