Sumpf-Storchschnabel

Sumpf-Storchschnabel
(c) Christian Fischer, CC BY-SA 3.0

Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre)

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung:Storchschnabelartige (Geraniales)
Familie:Storchschnabelgewächse (Geraniaceae)
Gattung:Storchschnäbel (Geranium)
Art:Sumpf-Storchschnabel
Wissenschaftlicher Name
Geranium palustre
L.

Der Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae).

Beschreibung

Der Sumpf-Storchschnabel ist eine mehrjährige, krautige Pflanze. Er blüht von Juni bis September mit etwa drei Zentimeter großen, purpurroten Blüten, die je fünf Kelch- und Kronblätter sowie zehn Staubblätter aufweisen. Die Frucht hat die typische storchschnabelartige Gestalt.

Blüte mit Krabbenspinne (Xysticus sp.)

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.[1]

Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre)

Verbreitung

Er ist heimisch in Mittel- und Osteuropa. Im östlichen Deutschland kommt die Art recht häufig vor, während im Süden und Westen nur zerstreute und im nordwestlichen Tiefland gar keine Nachweise vorliegen. Als Sumpfpflanze ist der Sumpf-Storchschnabel in Ufer- und Hochstaudenfluren an Gräben, Bächen und Teichen sowie auf feuchten bis nassen Wiesen zu finden. Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Filipendulo-Geranietum palustris aus dem Filipendulion-Verband, kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Aegopodion vor.[1] In den Allgäuer Alpen steigt er bis zu einer Höhenlage von 1000 Metern auf.[2]

Ökologie

Die Selbstbestäubung ist ausgeschlossen. Es gibt viele Bestäuber, besonders aber Bienenverwandte und Schwebfliegen. Der Sumpf-Storchschnabel ist ein Spreizklimmer, der sich mit seinen schlaffen, sparrig verzweigten Stängeln zwischen anderen hohen Pflanzen abstützt. Er ist dabei nicht nur in den Stängeln und Blattgrundgelenken beweglich, sondern kann auch mit gekrümmten Blattstielen klimmen.

Die Fruchtreife ist ab August. Die größte Streuweite der Samen 2,5 m.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Der „Wurzelstock“ enthält bis zu 44 % Gerbstoffe und wird in der Volksmedizin gegen Durchfall, Nasenbluten und Magenkatarrh verwendet.

Literatur

  • Peter F. Yeo: Geranium: Freiland-Geranien für Garten und Park, Stuttgart 1988, ISBN 3-8001-6362-4.
  • Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Portrait. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 625–626.
  2. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 163.

Weblinks

Commons: Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Xysticus sp qtl1.jpg
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Krabbenspinne (Xysticus sp.) lauert auf Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre) in Oberursel.
Geranium palustre 2.jpg
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Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre), Storchschnabelgewächse (Geraniaceae) - Österreich/Austria/Autriche: Oberösterreich, Hausruckviertel, Niederholzham N Schwanenstadt
GeraniumPalustre2.JPG
(c) Christian Fischer, CC BY-SA 3.0
Sumpf-Storchschnabel, Geranium palustre, im Blühaspekt. Die Art wächst auf feuchten bis wechselnassen Standorten in Ufer- und Hochstaudenfluren.