Sumpf-Heusenkraut

Sumpf-Heusenkraut

Sumpf-Heusenkraut (Ludwigia palustris)

Systematik
Eurosiden II
Ordnung:Myrtenartige (Myrtales)
Familie:Nachtkerzengewächse (Onagraceae)
Unterfamilie:Ludwigioideae
Gattung:Heusenkräuter (Ludwigia)
Art:Sumpf-Heusenkraut
Wissenschaftlicher Name
Ludwigia palustris
(L.) Elliott

Das Sumpf-Heusenkraut (Ludwigia palustris) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Heusenkräuter (Ludwigia) innerhalb der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). Sie ist in Europa, Nordafrika, Südafrika und in Nordamerika weitverbreitet.

Beschreibung

Illustration: unten (1) Sumpf-Heusenkraut (Ludwigia palustris)

Das Sumpf-Heusenkraut ist eine einjährige bis ausdauernde krautige Pflanze. Der meist 10–50, selten bis zu 75 Zentimeter lange, kriechende Stängel ist vierkantig, bleichgrün, im Wasser flutend oder an Land an den Knoten wurzelnd und oft rot überlaufen. Die Laubblätter sind gegenständig. Die dickliche Blattspreite ist bei einer Länge von 2 Zentimetern elliptisch bis eiförmig, zugespitzt, dunkelgrün bis bleich rötlich-grün und glänzend. Die kleinen Nebenblätter sind warzenartig.

Blüte des Sumpf-Heusenkrauts (Ludwigia palustris)

Blütezeit Juni bis August. Die Blüten stehen in den Blattachseln. Die Blüten sind vierzählig. Der Achsenbecher hat vier gelblich grüne Längsstreifen mit verkorkten Zwischenräumen. Es sind vier Kelchblätter und vier grüne Staubblätter vorhanden, aber Kronblätter fehlen.

Die 5 mm lange Kapselfrucht ist vierkantige.

Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 16.[1]

Vorkommen

Das Sumpf-Heusenkraut ist ein submediterranes Florenelement. Das Sumpf-Heusenkraut ist in Europa, Nordafrika, Südafrika und in Nordamerika verbreitet. In Mitteleuropa tritt das Sumpf-Heusenkraut vereinzelt in der oberrheinischen Tiefebene zwischen Freiburg und Rastatt, sowie in Brandenburg, in Sachsen-Anhalt und am Alpenfuß auf.

Das Sumpf-Heusenkraut gedeiht am besten auf kalkarmen, aber nährstoff- und besonders stickstoffreichen Schlammboden bzw. flache, warme Gewässer über solchen Böden. Es besiedelt flache Tümpel, Teiche und Gräben, geht aber auch auf Viehweiden in der Nähe von Gehöften; seltener wächst es auch in Seggenwiesen. Es ist in Mitteleuropa eine Verbandscharakterart des Nanocyperion-Verbands; die Art kommt aber auch in Gesellschaften des Bidention oder der Littorelletea vor.[1]

Das Sumpf-Heusenkraut hat in letzter Zeit die meisten seiner auch ursprünglich seltenen Standorte in Mitteleuropa verloren, und zwar in erster Linie, weil man sumpfige Weiden entwässert, Tümpelränder wegsam gemacht und Schweineweiden aufgegeben hat. Die Art gilt nach der Roten Liste in ganz Deutschland als vom Aussterben bedroht (Kategorie 1), in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Hessen, Sachsen und Rheinland-Pfalz ist sie bereits ausgestorben[2]. Nach einer Gefährdungsanalyse von 2000 ist sie auch in Zentraleuropa insgesamt vom Aussterben bedroht.[3]

Taxonomie

Ein Synonym von Ludwigia palustris(L.) Elliott ist Isnardia palustrisL. Ein weiterer Trivialname Sumpflöffelchen. Als Kreuzung mit Ludwigia repens ist die Breitblättrige Bastardludwigie bekannt.[4]

Literatur

  • Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
  • Eckehart J. Jäger (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. Begründet von Werner Rothmaler. 20., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8274-1606-3.
  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 3: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Rosidae): Droseraceae bis Fabaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1992, ISBN 3-8001-3314-8.
  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 3. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.

Weblinks

Commons: Sumpf-Heusenkraut (Ludwigia palustris) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 681–682.
  2. Übersicht der Roten Listen bei Floraweb
  3. Erik Welk: Arealkundliche Analyse und Bewertung der Schutzrelevanz seltener und gefährdeter Gefäßpflanzen Deutschlands. Dissertation; Halle-Wittenberg 2000. download. Tabelle im Anhang 9.
  4. Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Ulmer Verlag, Stuttgart 1995; 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 1999, ISBN 3-8001-7454-5, S. 351 f.

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Starr 070515-7068 Ludwigia palustris.jpg
(c) Forest & Kim Starr, CC BY 3.0
Ludwigia palustris (habit). Location: Oahu, Hoomaluhia Botanical Garden
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1. Ludwigia palustris (L.) Elliot
2. Trapa natans L.

Original Caption
1. Isnardie, Ludwigia palustris
2. Wassernuss, Trapa natans
Water Purslane (1290675069).jpg
Autor/Urheber: Jason Hollinger, Lizenz: CC BY 2.0

Scientific Name: Ludwigia palustris (L.) Ell. Common Name: Water Purslane Certainty: positive (notes) Location: Appalachians; Smokies; CabinCove Date: 20060616

Close-up of less-than-spectacular flowers.