Mindestens seit dem 19. Jahrhundert waren jüdische Familien im Ortsteil Kleinbardorf ansässig, die eine jüdische Gemeinde bildeten, einen jüdischen Friedhof am Steilen Berg anlegten (im Volksmund „Judenhügel“) und an der Unteren Hauptstraße 5 ihre Synagoge errichteten. Dieses Gotteshaus wurde beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern zerstört. Daran erinnert eine Gedenktafel am Friedhofseingang.[4]
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1971 die Gemeinde Leinach eingegliedert.[5] Am 1. Januar 1978 kam Kleinbardorf hinzu.[6]
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1622 auf 1704 um 82 Einwohner bzw. um 5,1 %. 1997 hatte die Gemeinde 1828 Einwohner. Quelle: BayLfStat
Erster Bürgermeister ist seit 2008 Jürgen Heusinger. Er wurde 2014 und 2020[8] im Amt bestätigt.
Wappen
Blasonierung: „Über rotem Schildfuß, darin drei gekürzte silberne Spitzen, in Gold ein schwebendes schwarzes Deichselkreuz, das in Mauerankern endet.“[9]
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 96, im produzierenden Gewerbe 81 und im Bereich Handel und Verkehr 16 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 62 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 620. Im verarbeitenden Gewerbe und im Bauhauptgewerbe gab es je einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 39 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1410 Hektar, davon waren 1286 Hektar Ackerfläche und 123 Hektar Dauergrünfläche.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1. März 2018):
Eine Kindertageseinrichtung mit 99 Plätzen und 90 betreuten Kindern, davon 22 unter drei Jahren
Grundschule Sulzfeld mit fünf Klassen und 104 Schülern
Der Badesee Sulzfeld bietet den Besuchern Camping, Open-Air-Schach, Open-Air-Mühle, E-Bike-Verleih, Sandstrand mit Wasserrutsche, ein Beachvolleyballfeld und eine Soccer-Arena.
Reinhold Albert, Gerwin K. Solf: Chronik von Sulzfeld im Grabfeld. Gemeinde Sulzfeld 2022.
Einzelhöfe und Wüstungen in der Umgebung der Ruine Wildberg. In: Schweinf. Heimatblätter. 34. Jg. 1965.
Reinhold W. F. Heusinger, Gerwin K. Solf: Wildburg, und Ergänzungen zu den Grafen von Wildberg und ihre Wappengenossen, sowie die Dynasten von Thundorf und Tannroda
Zur Geschichte des Sulzfelder Lindleshofs. Am Kornstein Nr. 1. 1992.
Reinhold W. F. Heusinger, Gerwin K. Solf: Die Grafen von Wildberg und ihre Wappengenossen, sowie die Dynasten von Thundorf und Tannroda (= Schriftenreihe des Vereins für Heimatgeschichte im Grabfeld e. V. Band13). Bad Königshofen 1998 (2. erweiterte Auflage mit Ergänzungen und neuen Urkunden, Bad Königshofen 2007). 2023: Link: https://www.slideshare.net/slideshow/embed_code/key/Hh0xzg4ZvVWrHm?startSlide=1
Schriftenreihe des Vereins für Heimatgeschichte im Grabfeld e. V. Band 13, Bad Königshofen 2014
Reinhold W. F. Heusinger, Gerwin K. Solf: Sulzfeld im Grabfeld. In: Beiträge zur Heimatgeschichte. Mellrichstadt 1987.
Reinhold W. F. Heusinger, Gerwin K. Solf: Kleinbardorf Gemeinde Sulzfeld. In: Beiträge zur Heimatgeschichte. Mellrichstadt 1989.
↑Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 195
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.499.
↑ abcStatistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.741.