Sudanesische Volksbefreiungsbewegung
Die Sudanesische Volksbefreiungsbewegung (englisch Sudan People’s Liberation Movement, abgekürzt SPLM oder SPLM/A; arabisch الحركة الشعبية لتحرير السودان, DMG al-ḥaraka aš-šaʿbiyya li-taḥrīr as-Sūdān) ist eine politische Partei im Südsudan und politischer Arm der Sudanesischen Volksbefreiungsarmee (SPLA). Seit der Gründung des Südsudan im Jahr 2011 ist sie die alleinige Regierungspartei.[1] Landesweite Wahlen hat es seit der Unabhängigkeit des Südsudans jedoch noch nicht gegeben.
Geschichte
Im Jahr 1983 wurde die SPLM von John Garang gegründet.[1] Er starb jedoch am 1. August 2005, wenige Wochen nach Abschluss des Friedensabkommens (CPA) zwischen dem Sudan und der SPLM, bei einem Hubschrauberabsturz. Führer der SPLM ist seither Salva Kiir Mayardit, der seit der Gründung des Südsudan zugleich Präsident des Landes ist. Landesweite Wahlen hat es im Südsudan seit der Unabhängigkeit jedoch noch nicht gegeben.[1]
Die Wahlen im Sudan 2010 gewann die SPLM innerhalb in der (damaligen) autonomen Region Südsudan mit überwältigender Mehrheit. Ferner gewann sie in einem der 15 nordsudanesischen Bundesstaaten, in an-Nil al-azraq, die Gouverneurswahlen mit ihrem Kandidaten Malik Agar. In Dschanub Kurdufan (Südkordofan), wo die Gouverneurswahl erst 2011 stattfand, bestreitet sie die Niederlage ihres Kandidaten gegen Ahmad Harun von der Regierungspartei.
Aufgrund der weitverbreiteten Korruption und Vetternwirtschaft sowie der Unsicherheit im Land verlor die SPLM seit 2010 zunehmend an Unterstützung innerhalb der Bevölkerung.[1][2][3] Das Land ist auch weiterhin von kämpferischen Auseinandersetzungen und wirtschaftlicher Unterentwicklung geprägt. Auch werden der SPLM in Verbindung mit der SPLA erhebliche Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.[4][5]
Im Vorfeld der Unabhängigkeit des Südsudans teilte sich die SPLM in einen südlichen und einen nördlichen Zweig. Die SPLM-North (SPLM-N) ist im (Nord-)Sudan nach der Abspaltung des Südsudans als Oppositionspartei aktiv. Ihr Führer ist Malik Agar, Generalsekretär ist Yasir Arman.[6] Die sudanesische Regierung verweigert ihre Anerkennung als politische Partei und verlangte, dass Kämpfer aus Dschanub Kurdufan und an-Nil al-azraq in den Südsudan abziehen.[7][8] Auch andere Gruppierungen haben sich bereits von der SPLM abgespalten. Hierzu zählen insbesondere die SPLM/A-IO, die SPLM/A-FD und die SPLM-DC.[1][9]
Literatur
- Jan Pospisil: Konfliktlandschaften des Südsudan: Fragmente eines Staates. transcript, Bielefeld 2021, ISBN 978-3-8376-5580-3.
- Wal Duany, Julia Aker Duany: The Sudan People’s Liberation Movement/Army (SPLM/A): A Systematic Crisis for South Sudan 1983–2013. AuthorHouse, Bloomington 2018, ISBN 978-1546207801
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Copnall, J.: A poisonous thorn in our hearts: Sudan and South Sudan’s bitter and incomplete divorce. Hurts & Co., London 2017.
- ↑ O.H.Rolandsen: Another civil war in South Sudan: the failure of Guerrilla Government? In: Journal of Eastern African Studies. 14. Oktober 2014, abgerufen am 14. Oktober 2017 (englisch).
- ↑ A.de Waal: When kleptocracy becomes insolvent: Brute causes of the civil war in South Sudan. In: African Affairs, Volume 113, Issue 452. 1. Juli 2014, abgerufen am 14. Oktober 2017 (englisch).
- ↑ Südsudan 2015. Amnesty International, 2015, abgerufen im Jahr 2017.
- ↑ Südsudan 2017. Amnesty International, 2017, abgerufen im Jahr 2017.
- ↑ SPLM adopts South Sudan name, untangles its northern sector, in: Sudan Tribune, 14. Februar 2011
- ↑ Sudan shuts down SPLM-North offices in Khartoum, in: Sudan Tribune, 4. September 2011
- ↑ Al-Bashir vows to squelch SPLM-N as Sudan’s army says ready to take rebels’ stronghold. In: Sudan Tribune, 5. September 2011
- ↑ Democratic Change Party. Sudan Tribune, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. Mai 2021; abgerufen am 17. August 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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Flag of Sudan People's Liberation Army used in 1983 according to Flag Log (https://flaglog.com/1983)