Strumpfband

Cremefarbenes Strumpfband aus Seide, zum Brautkleid gehörend, 1899

Das Strumpfband ist in seiner ursprünglichen Form ein textiles Band, das über einem Strumpf um das Bein gebunden wurde, um ihn am Herunterrutschen zu hindern.[1] Das geschah je nach Mode unter- oder oberhalb des Knies. Strumpfbänder wurden wie Strumpfhalter ursprünglich von allen Geschlechtern getragen.

Beschaffenheit und Verwendung

Mit dem Verschwinden der langen Strümpfe aus der Herrenmode im 19. Jahrhundert wurde das Strumpfband zu einem rein weiblichen Kleidungsbestandteil.

Krünitz beschreibt in seinem Lexikon von 1858 das Strumpfband wie folgt:

„Die Bänder sind verschiedentlicher Art, besonders bei Frauenzimmern, die damit eine Art Luxus zu treiben pflegen. Man hat leinene, baumwollene, seidene etc. Bänder; dann wattirte aller Art, mit Sprungfedern etc. Die gewöhnlichen Bänder, die bis zu einer Breite von 2 Zoll gehen, und eine Länge von ungefähr 1½ bis 2 Fuß haben, werden ein paarmal um das Bein unter dem Knie herumgeschlagen, und darauf mit einer Schleife befestiget, das heißt, das Band wird durchgeschlagen, wie zu einem Knoten, und in eine Schleife gezogen. Die Länge des Bandes richtet sich nach dem ein= oder zweimaligen Umschlagen um das Bein. […] Die Farben der Bänder sind sehr verschieden, und richten sich nach dem Geschmacke der Trägerinnen: rot, blau, gelb, grün, braun, in allen Abstufungen des Hellen zum Dunkeln; dann auch alle Zwischenfarben: aschgrau, silberfarbig, violett, lila, rosa, orange etc.“

Johann Georg Krünitz: Oekonomische Encyklopädie (1773–1858)[2]

Die neueren Ausführungen müssen nicht mehr gebunden werden, sondern sind elastisch, so dass sie über das Bein gestreift werden können. Sie werden verdeckt am Oberschenkel getragen. Durch die Erfindung der halterlosen Strümpfe bzw. der Strumpfhose werden Strumpfbänder heute nicht mehr zu praktischen Zwecken benötigt, haben aber beispielsweise als traditionelles Accessoire in der Brautmode überdauert. Typisch ist z. B. die Versteigerung des Strumpfbands der Braut.

Auch heute noch wird ein Strumpfband gerne von Gogo-Girls genutzt. Hier dient es zum Sammeln der zugesteckten Geldnoten.

Sonstiges

Bertha Benz benutzte während der ersten Fernfahrt mit einem Automobil Anfang August 1888 laut eigener Aussage ihr Strumpfband, um eine defekte Zündung an ihrem Benz Patent-Motorwagen Nr. 3 zu reparieren.[3] An jene historische Fahrt erinnert heute die Bertha Benz Memorial Route.[4]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Strumpfbänder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Strumpfband, das (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 459). In: zeno.org. 1793, abgerufen am 21. Mai 2017.
  2. Strumpfband. In: kruenitz1.uni-trier.de. Universität Trier, abgerufen am 21. Mai 2017.
  3. Reparaturen mit Haarnadel und Strumpfband. In: bertha-benz.de. Abgerufen am 9. Januar 2024.
  4. Bertha Benz Memorial Route

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Verkehrte Welt
Die Frau schwingt das Zepter und der Mann spinnt
Kousenband van crèmekleurig gerimpeld zijde op katoenen ondergrond met decoratie van zijden rozen en kanten vlinder, behorend bij bruidsjapon, objectnr 21052.JPG
Autor/Urheber: Museum Rotterdam, Lizenz: CC BY-SA 3.0


Objectgegevens
Titel: Kousenband van crèmekleurig gerimpeld zijde op katoenen ondergrond met decoratie van zijden rozen en kanten vlinder, behorend bij bruidsjapon
Trefwoorden: kousenband, kledingaccessoire, trouwkleding, vrouwenkleding, kostuum
Datering: 1899
Materiaal: katoen, zijde, kant
Afmetingen: (cm) dm 11,0 / dp 5,0 / om 36,0
Associatie: kleden, vrouw, huwelijk, trouwen
Vorm & decoratie: kleding
Inventarisnr: Museum Rotterdam 21052
Détail ordre jarretiere Louis XVIII.jpg
close-up of a painting of king Louis XVIII of France in coronation robes, wearing the ribbon of the Garter Order. Château de Breteuil, France
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Portrait of Richard Sackville, 3rd Earl of Dorset (1589-1624)
an inscription in a later hand misidentifies the sitter as Richard Sackville's brother Edward (the costume is documented as belonging to Richard Sackville; see commentary in Hearn, Karen, ed. Dynasties: Painting in Tudor and Jacobean England 1530-1630. New York: Rizzoli, 1995. ISBN 0-8478-1940-X