Stromness (Südgeorgien)

Stromness Bay mit (von rechts nach links) Husvik, Stromness und Leith Harbour (NASA-Bild).
Stromness Bay im November 2002
Ruinen der Walfangstation
Ruinen der Walfangstation
Karte von Südgeorgien

Stromness ist eine ehemalige Walfangstation in der Stromness Bay an der Nordküste Südgeorgiens im Südatlantik. Historische Bedeutsamkeit erlangte die Station, als Ernest Shackletons Reise in einem offenen Boot über die Scotiasee hier 1916 ihr glückliches Ende fand.

Stromness ist der mittlere der drei Häfen an der Westseite der Stromness Bay. Auf alten Karten erschien der Name Fridtjof Nansen oder Nansen für die Station, doch etwa seit 1920 wird der Name Stromness konstant benutzt.

Etwa 2,5 Kilometer vor dem Hafen liegt die unbewohnte Insel Grass Island.

Geschichte

1907 wurde durch die norwegische Sandefjord Hvalfangerselskab eine „schwimmende Fabrik“ zur Walverarbeitung in Stromness errichtet, 1912 wurde die Landstation gebaut, die auch über eine Schmalspurbahn verfügte (dazu Eisenbahnen auf Südgeorgien). Die Station wurde von 1913 bis 1931 als Walfangbasis betrieben und dann von der South Georgia Company zu einer Schiffsreparaturwerft mit Werkstätten und einer Gießerei umgewandelt.[1] 1961 wurde der Ort verlassen.

1916 landete Ernest Shackleton mit einer kleinen Mannschaft nach einer anstrengenden Reise von Elephant Island im 7,5 Meter langen Beiboot James Caird in der King Haakon Bay an der unbewohnten Südküste Südgeorgiens. Shackleton überquerte dann mit Tom Crean und Frank Worsley das gebirgige und vereiste Landesinnere, um die bewohnte Nordküste der Insel zu erreichen und dort Hilfe für die zurückgelassene Mannschaft zu suchen. Nach 36 Stunden Trekking erreichten sie das Verwaltungszentrum von Stromness, wo der norwegische Leiter der Walfangstation lebte. Dieses Gebäude wurde scherzhaft als „Villa in Stromness“ bezeichnet, da es verglichen mit seiner Umgebung relativ luxuriös war. Shackletons Mission gelang übrigens; alle Männer wurden von Elephant Island gerettet.

In den Jahrzehnten nach seiner Schließung verfiel Stromness langsam; von vielen Gebäuden sind nur noch Ruinen übrig. Wie die Walfangstationen von Leith, Husvik und Prince Olav Harbour wurde auch Stromness aus Sicherheitsgründen für Touristen gesperrt. Die Gefahr geht von baufälligen und asbestverseuchten Gebäuden aus. Besucher dürfen sich höchstens 200 Meter entfernt von den Gebäuden und Einrichtungen aufhalten.[2] In den Jahren 2012 bis 2014 wurden die „Villa“ untersucht und Maßnahmen eingeleitet, um den Verfall dieses historisch bedeutenden Gebäudes aufzuhalten.[3]

Außerhalb von Stromness befindet sich ein kleiner Walfängerfriedhof mit 14 Grabsteinen.

Weblinks

Commons: Stromness whaling station – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Whaling Stations on South Georgia Island, auf der Website der Fundación Histarmar (englisch), abgerufen am 18. Juni 2016.
  2. Prohibited Areas and Whaling Station Access, offizielle Website Südgeorgiens (englisch), abgerufen am 18. Juni 2016.
  3. Heritage Projects: Stromness Villa, offizielle Website Südgeorgiens (englisch), abgerufen am 18. Juni 2016.

Koordinaten: 54° 10′ 0″ S, 36° 43′ 0″ W

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Südgeorgien, Stromness Bay.
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Ruinen der Walfangstation Stromness
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Karte von Südgeorgien mit deutschen Angaben
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Ruinen der Walfangstation Stromness