Strocken

Strocken
Koordinaten: 51° 12′ 5″ N, 13° 0′ 17″ O
Eingemeindung:1. Januar 1968
Eingemeindet nach:Gallschütz
Postleitzahl:04720
Vorwahl:034362
Karte
Lage von Strocken im Gebiet der Gemeinde Großweitzschen

Strocken ist ein Ortsteil der Gemeinde Großweitzschen im Landkreis Mittelsachsen. 1964 hatte der Ort 206 Einwohner.[1] 1968 wurde er nach Gallschütz eingemeindet, seit 1993 gehört er zu Großweitzschen.

Geschichte

1215 nahm der Bischof von Meißen das Kloster Buch mit seinen Besitzungen unter seinen Schutz, u. a. das Dorf Ztrokkan.[2] 1250 übertrug Siegfried von Mügeln dem neu gegründeten Nonnenkloster Sornzig 7½ Hufen in Ztrokan.[3] Damit ist anzunehmen, dass die Besitzverhältnisse 1215 im Dorf nicht allseitig bekannt waren. 1275 bekannte Burggraf Albero von Leisnig, dass er sich das Gericht des Klosters Sornzig im ganzen Dorf Strokan angemaßt habe. Nach Einsicht in die Privilegien des Klosters und nach dem Zeugnis angesehener Männer habe er eingesehen, dass das genannte Dorf nicht zu seinem Herrschaftsbereich gehöre. Er verbat seinen Richtern die Ausübung der Gerichtsbarkeit.[4] 1332 verkaufte Burggraf Albero IV. von Leisnig alle Rechte, wohl hauptsächlich Gerichtsrechte, die er in Strocken hatte, an Bischof Withego von Meißen, um den Streit mit Abt Heidenreich von Buch und mit Propst Heinrich von Sornzig zu beenden.[5]

1485 ging die Grenze bei der Leipziger Teilung mitten durch das Dorf, da Kloster Sornzig im albertinischen Teil, Kloster Buch aber im ernestinischen Teil lag.

1548 nennt das Amtserbbuch von Kloster Buch zu Strocken „12 besessene Mann, davon sind 7 dem Kloster Buch, die anderen aber dem Kloster Sornzig lehen- und zinsbar“ mit 15 Hufen. Das Amtserbbuch von Kloster Sornzig (später Schulamt Meißen) nennt zu Strocken „5 [korrigiert 6] Mann, darunter 2½ Anspanner, sind dem Kloster Sornzig lehen- und zinsbar. Hierüber sind noch 9 Mann in diesem Dorf wohnhaft, die dem Amt Leisnig mit aller Botmäßigkeit, auch Folge und Steuer, zuständig sind“ mit 7½ Hufen.[6] Das Obergericht und das Erbgericht gehörten beiden Klosterämtern für ihren Besitz.

Der Ort war anteilig nach Börtewitz und Sornzig gepfarrt, eine Freude zur Zeit der Reformation.

Weblinks

Commons: Strocken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Strocken im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  • Strocken im Repertorium Saxonicum des ISGV, Amtserbbuch Kloster Buch.
  • Strocken im Repertorium Saxonicum des ISGV, Amtserbbuch Kloster Sornzig.

Einzelnachweise

  1. siehe unter Weblinks: Digitales Historisches Ortsverzeichnis
  2. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 197a. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 7.
  3. Harald Schieckel: Regesten der Urkunden des Sächsischen Landeshauptarchivs Dresden. Band 1: 948-1300, Regest 599. Berlin 1960, S. 159.
  4. Harald Schieckel: Regesten der Urkunden des Sächsischen Landeshauptarchivs Dresden. Band 1: 948-1300, Regest 1074. Berlin 1960, S. 252.
  5. Originalurkunde SHStA Dresden: 10001, Ältere Urkunden, Nr. 2590. Druck bei Schöttgen, Codex Diplomaticus Monasterii Buch, als Nr. 157.
  6. siehe unter Weblinks: Repertorium Saxonicum des ISGV

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Lage von Strocken im Gebiet der Gemeinde Großweitzschen
Wappen Großweitzschen.jpg
Wappen der Gemeinde Großweitzschen, LK Mittelsachsen, Bundesland Sachsen