Stremma
Stremma (altgriechisch στρέμμα), auch Stremme, im Plural Stremmen[1] ist ein griechisches Flächenmaß, das ungefähr einem Dunam entspricht. Das griechische Wort bezeichnet ursprünglich „das Gedrehte“, davon abgeleitet dann einen Faden oder ein Seil. Die Verwendung des Wortes für eine Flächeneinheit erklärt sich daraus, dass eine mit einem Messseil (Stremma) abgemessene quadratische Fläche gemeint ist, deren Seitenlänge wiederum einem Plethron entspricht.[2] Dagegen ist die offizielle Bezeichnung für die gleiche Fläche in byzantinischer Zeit, Modios (altgriechisch μόδιος), von dem Hohlmaß Modios (vgl. Scheffel) abgeleitet – als die Fläche, die man mit einem Modios Weizen besäen konnte.[3]
Das neugriechische oder auch „königliche Stremma“ umfasst 1000 Quadratmeter, also 0,1 Hektar. Das mittelalterliche moreotische Stremma entsprach 1270 m², doch auch das kleinere „türkische Stremma“ (= Dunam) mit 919 m² geht auf byzantinische Flächenmaße zurück.[4]
- 1 Stremma = 1 Quadrat-Plethron = 1600 Quadratschritt = 10.000 Quadratfuß.[5] ≈ ¼ Acre.
- 1 Stremma (königliches) = 1000 Quadratpikis = 10 Ar = 0,7873 Stremma (alt)[6]
Literatur
- Johann Christian Nelkenbrecher: J. C. Nelkenbrecher's allgemeines Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtskunde, der Wechsel-, Geld- und Fonds-Kurse u. s. w. nebst alphabetischem Verzeichnis der Aktien-Gesellschaften. Georg Reimer, Berlin 1858, S. 36.
- Erich Schilbach, Byzantinische Metrologie, München 1970.
Einzelnachweise
- ↑ Johann Christian August Heyse: Allgemeines verdeutschendes und erklärendes Fremdwörterbuch: Mit Bezeichnung der Aussprache und Betonung der Wörter und genauer Angabe ihrer Abstammung und Bildung. Verlag Hahnsche Hofbuchhandlung, Hannover 1844, S. 742.
- ↑ Schilbach, Byzantinische Metrologie, S. 66. Das Plethron wird ebenfalls als Längen- und Flächenmaß gebraucht.
- ↑ Schilbach, Byzantinische Metrologie, S. 56–59.
- ↑ Schilbach, Byzantinische Metrologie, S. 66–67.
- ↑ V.L. Ménage, Rezension von Speros Vryonis, Jr. The decline of medieval Hellenism in Asia Minor and the process of islamization from the eleventh through the fifteenth century, Berkeley 1971; in: Bulletin of the School of Oriental and African Studies (University of London) 36 (1973), S. 659–661, hier S. 661.
- ↑ Otto Spamer: Illustrirtes Handels-Lexikon: Praktisches Hülfs- und Nachschlagebuch über alle Gegenstände und Verhältnisse des Handels und Weltverkehrs. Band 2, 1878, S. 667. (Nachdruck: Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-66235-153-6).