Streitkräfte der Republik Arzach

Flag of Artsakh.svgStreitkräfte der Republik Arzach
Արցախի Հանրապետության Պաշտպանության բանակ
Army Artsakh.jpg
Führung
Oberbefehlshaber:Präsident Arajik Harutjunjan
Verteidigungsminister:Dschalal Harutjunjan[1]
Sitz des Hauptquartiers:Stepanakert
Militärische Stärke
Aktive Soldaten:18.500 – 25.000[2]
Reservisten:20.000 – 30.000
Wehrpflicht:2 Jahre
Wehrtauglichkeitsalter:18
Geschichte
Gründung:9. Mai 1992

Die Streitkräfte der Republik Arzach (armenisch Արցախի Հանրապետության Պաշտպանության բանակArzachi Hanrapetutjan Paschtpanutjan banak) sind die Streitkräfte der international nicht anerkannten Republik Arzach. Sie wurden 1992 im Zuge des Konfliktes um die Region Bergkarabach gegründet, um das bis 2017 als Republik Bergkarabach bezeichnete De-facto-Regime zu schützen.[3]

Geschichte

Die Streitkräfte wurden offiziell am 9. Mai 1992 zum Schutz armenischer Zivilisten aus Freischärlerverbänden gegründet. Zuvor kämpften die Milizen in kleinen Einheiten von nicht mehr als 40 Mann. In den ersten Monaten des Krieges zwischen Aserbaidschan und Einheiten aus Armenien und Bergkarabach waren die Streitkräfte schlecht ausgerüstet und unkoordiniert. Dies verbesserte sich im Laufe des Krieges und die Truppen der Republik Bergkarabach konnten gemeinsam mit der armenischen Armee große Teile des von Bergkarabach beanspruchten Gebiets unter ihre Kontrolle bringen. Außerdem besetzten sie ganz oder teilweise die aserbaidschanischen Bezirke Ağdam, Cəbrayıl, Füzuli, Kəlbəcər, Laçın, Qubadlı und Zəngilan, die außerhalb des früheren autonomen Gebiets Bergkarabach liegen. Am 12. Mai 1994 trat ein Waffenstillstandsabkommen in Kraft. Während des Krieges kamen rund 17.000 Armenier und 25.000 Aserbaidschaner ums Leben.[4] Die Hauptaufgabe der Streitkräfte heute ist die Verteidigung der Grenze der nicht anerkannten Republik. Entlang der Grenze sind Schützengräben ausgehoben und es kommt immer wieder zu Schusswechseln mit den Aserbaidschanischen Streitkräften mit Toten und Verletzten.[5] Auch sind die Streitkräfte von Arzach eng mit den Streitkräften Armeniens verflochten, welche wiederum eng mit den Russischen Streitkräften zusammenarbeiten.

Im Krieg um Bergkarabach 2020 kämpften die Streitkräfte erneut gemeinsam mit den armenischen Einheiten gegen Aserbaidschan. Innerhalb von sechs Wochen konnte Aserbaidschan ein Drittel der Republik Arzach einnehmen. Nach der Einnahme der strategisch wichtigen Stadt Şuşa wurde ein Waffenstillstandsabkommen vereinbart, der die Überlassung eines weiteren Drittels des de-facto-Regimes an Aserbaidschan zur Folge hatte. Obwohl seitdem die Kontaktlinie beider Konfliktparteien von russischen Friedenstruppen überwacht wird, kam es dennoch zu weiteren vereinzelten Gefechten.

Ausrüstung

Es gibt keine offiziellen Daten zum Budget und zur Ausrüstung der Streitkräfte. Die verfügbaren Daten sprechen von weniger als 400 Panzern. Außerdem soll die Armee Raketenwerfer der Typen BM-21 und WM-80 sowie R-17-Raketen besitzen. Das Standardgewehr der Infanterie ist die AK-74. Des Weiteren ist sie mit Makarow-Pistolen und Panzerfäusten des Types RPG-7 ausgerüstet. Die Luftstreitkräfte besitzen 2 Erdkampfflugzeuge Suchoi Su-25, 5 Kampfhubschrauber Mil Mi-24, 5 Transporthubschrauber Mil Mi-8 und 4 Drohnen des Typs Krunk UAV. Ebenso gibt es mehrere Artilleriegeschütze.[2][6]

Weblinks

Commons: Streitkräfte der Republik Arzach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. gov.nkr.am: über den Verteidigungsminister@1@2Vorlage:Toter Link/gov.nkr.am (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 4. November 2012, Seite nicht verfügbar
  2. a b C. W. Blandy: Azerbaijan: Is War Over Nagornyy Karabakh a Realistic Option? (PDF; 480 kB) Defence Academy of the United Kingdom, Caucasus Series 08/17, Mai 2008, abgerufen am 12. August 2013 (englisch).
  3. Important Facts about NKR Defense Army. Office of the Nagorno Karabakh Republic, Washington, D.C., abgerufen am 12. August 2013 (englisch).
  4. Unbekannter Uploader: Nagorno Karabakh. Euronews-Beitrag auf Youtube hochgeladen, abgerufen am 12. August 2013.
  5. Christoph Wanner: Krisengebiet Berg-Karabach. Deutsche Welle:DW-TV, 25. Mai 2008, abgerufen am 12. August 2013.
  6. Unbekannter Uploader: NKR Defence Army-20. Youtube-Video, in dem mehrere Waffensysteme zu sehen sind. Abgerufen am 12. August 2013.

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