Streiff (Pferd)

Streiff
Streiff
Der ausgestopfte Streiff
Rasse:Oldenburger
Vater:
Mutter:
Mutter-Vater:
Geschlecht:
Geburtsjahr:
Sterbejahr:1633
Land:Schweden
Farbe:braun
Reiter:Gustav II. Adolf

Streiff († 1633 in Wolgast) war das Schlachtross des Königs Gustav Adolf von Schweden.

Streiff, ein brauner Oldenburger, wurde für den Preis von 1000 Reichstalern angekauft. Der durchschnittliche Preis für ein Pferd lag zu dieser Zeit bei 70 bis 80 Reichstalern. Benannt wurde das Tier nach Johann Streiff von Lauenstein aus dem Geschlecht der Streiff von Lauenstein.

Auf Streiff ritt Gustav Adolf am 6. November 1632 in die Schlacht von Lützen, in der er schließlich getötet wurde. Gustav Adolf plante einen Überraschungsangriff auf die kaiserlichen Truppen unter Führung von Wallenstein, die sich auf dem Weg ins Winterquartier befanden. Der schwedische König nahm persönlich an dieser Attacke teil und wurde dabei von einem Schuss in den Ellenbogen getroffen. Auch Streiff wurde durch diesen Schuss verletzt: die Kugel traf seinen Nacken. Das Pferd ging daraufhin durch und schleifte den König, der durch zahlreiche weitere Schüsse und Stiche verletzt wurde, noch einige Meter nach. Gustav Adolf blieb schließlich tot am Boden liegen.[1] Streiff überlebte die Schlacht und wurde im Trauerzug für Gustav Adolf mitgeführt. Er starb 1633 in Wolgast. Sein Fell wurde damals präpariert und ausgestopft; das ausgestopfte Tier wurde aufgezäumt und mit einem samtbezogenen Sattel gesattelt, den Gustav Adolf von seiner Frau Maria Eleonora von Brandenburg geschenkt bekommen hatte. Das präparierte Tier steht seitdem in der Livrustkammaren in Stockholm. Ohren und Nase des ausgestopften Pferdes sind beschädigt. Diese Beschädigungen gehen möglicherweise schon auf den Brand der Burg Tre Kronor in den 1640er Jahren zurück.

Streiff gilt als eines der ältesten erhaltenen ausgestopften Pferde der Welt. Der Taxidermist zog Streiffs Fell über eine Konstruktion aus Kiefernholz. Dieses Gerüst ist hohl; nur die vier Beine sind massiv. Da das Fell des Tieres an verschiedenen Schnittstellen umgeschlagen und vernäht wurde, ist das Präparat mit 146 cm etwas niedriger, als Streiff zu seinen Lebzeiten war. Den Tod Gustav Adolfs hat Carl Wahlbom auf seinem 1855 geschaffenen Gemälde Tod König Gustav II. Adolf in der Schlacht bei Lützen festgehalten. Allerdings stellte Wahlbom ein anderes Pferd dar, das im Gegensatz zu Streiff eine helle Mähne und helle Fesseln hat.

Eine Nachbildung des Tieres samt Reiter steht heute ebenfalls in der Livrustkammaren. Streiff ist auf zahlreichen Abbildungen zur Schlacht von Lützen zu sehen.

Weitere Präparate

Der Ingolstädter Schwedenschimmel Gustav Adolfs II.

Das älteste erhaltene Tierpräparat Europas, der Ingolstädter Schwedenschimmel, war ebenfalls ein Schlachtross Gustav Adolfs II. Auf einem Erkundungsritt während der Belagerung Ingolstadts am 30. April 1632 wurde das Pferd unter ihm angeschossen, worauf es seinen Reiter unter sich begrub. Gustav Adolf konnte unverletzt geborgen werden, sein verletztes Pferd erhielt jedoch den Gnadenschuss. Das Pferd wurde nach der Schlacht als Trophäe nach Ingolstadt gebracht und ausgestopft. Auch das Pferd von Gustav Adolfs Konkurrent Wallenstein befindet sich ausgestopft in Eger in Tschechien, und Napoleons Pferd Marengo ist als Skelett im Londoner Imperial War Museum zu besichtigen.

Weblinks

Commons: Streiff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Barbara Bartos-Höppner: „Der Braune von Lützen“, in: Auf dem Rücken der Pferde. Das Pferd als Schicksalsgefährte des Menschen. Loewes, Bayreuth (1975), 2. Auflage 1977, S. 33–65.

Einzelnachweise

  1. http://www.evpfalz.de/presse/index_kibo07-44_lp3.htm (Memento vom 1. Dezember 2007 im Internet Archive)

Auf dieser Seite verwendete Medien

Schwedenschimmel.JPG
Der Schwedenschimmel, das Pferd des schwedischen Königs Gustav Adolf, das ihm bei der Belagerung Ingolstadts unter dem Hintern weggeschossen wurde. Es ist heute im Stadtmuseum zu sehen, da es nach dem Abzug der Schweden in die Stadt geholt wurde. Der „Schwedenschimmel“ gilt als ältestes erhaltenes Tierpräparat Europas.
Streiff.jpg
King Gustavus Adolpus' charger at the battle of Lützen
Armour livrustkammaren museum stockholm.jpg
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Ulflarsen als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Armour from the "Livrustkammaren museum" at the Royal Castle, Stockholm, Sweden. Picture by myself, Ulf Larsen.
Death of King Gustav II Adolf of Sweden at the Battle of Lützen (Carl Wahlbom) - Nationalmuseum - 18031.tif
This painting shows the moment when the Swedish King Gustav II Adolf is killed on the battlefield at Lützen on 6 November, 1632. The brightly illuminated body of the dead king appears to be sliding off his horse, only to be caught by a horrified Swedish soldier. The king is portrayed as a hero and a martyr, a figure distinctly reminiscent of renditions of the dead Christ. But Wahlbom has also utilised the potential of the scene to show off his strongest technical skill – that of painting horses in various movements and light.
Streiff - Livrustkammaren - 84273.tif
Anmerkung: For documentary purposes the original description has been retained. Factual corrections and alternative descriptions are encouraged separately from the original description.
Streiff, LRK 30402.
Nyckelord: Stormaktstiden, Ridutrustning, Föremålsbild