Bar (Lokal)
Eine Bar ist eine Lokalität oder gastronomische Ausstattung, an der primär Getränke ausgeschenkt werden.
Definitionen
Entlehnt wurde das Wort im 19. Jahrhundert aus dem englischen bar, das (wie das altfranzösische Wort barre) ursprünglich Querstange bedeutete und später eine aus mehreren Stangen bestehende Schranke bezeichnete.[1]
Im engeren Sinn bezeichnet der Begriff nur die eigentliche Theke (englisch: bar; vgl. althochdeutsch bâri, ‚tragend‘), vor der der Gast entweder steht oder auf Barhockern sitzt und an der die Getränke zubereitet und konsumiert werden, sowie die dazugehörigen Regale für Flaschen und Zubehör (engl. backbar). Der Begriff „Hausbar“ wird teilweise auch nur für eine private Sammlung von Spirituosenflaschen verwendet. Im weiteren Sinn wird unter Bar die gesamte Gaststätte im Sinn einer gastronomischen Einrichtung verstanden – man kann also „in einer Bar (Lokal) an der Bar (Theke)“ sitzen.
Geschichte
Eine klassische Form der Bar ist die American Bar, in der insbesondere auch alkoholische Getränke angeboten werden. Solche Bars gab es in Europa lange Zeit fast nur in größeren Hotels (Hotelbar), aus dem französischen Raum kommend auch in gehobenen Restaurants: Dort nimmt man an der Bar den Aperitif, insbesondere wenn man auf einen freiwerdenden Tisch wartet, oder den Digestif.
Seit den 1970er Jahren entwickelten sich zunehmend unabhängige Barbetriebe mit einem Gastronomiekonzept. Die meisten von ihnen sind nur abends und nachts geöffnet, einige aber auch tagsüber. Je nach Ausrichtung und Region werden speziell Spirituosen oder Cocktails, oder speziell auch Wein oder Bier angeboten, jedoch nur selten aufwändige Speisen. In Mittelmeerländern bezeichnet es in der Regel eine kleine gastronomische Einrichtung, in der speziell Kaffeegetränke gereicht werden, und die sich in fast jeder Straße einer Stadt findet. Dort war es teilweise nicht üblich, sich zum Kaffeetrinken länger niederzulassen (Stehcafé). Solche Espresso-Bars, die inzwischen eher einem Café entsprechen, gibt es mittlerweile weltweit. Die Berufsbezeichnung des Barista leitet sich aus diesem Bezug ab.
Galerie
Beispiele für verschiedene Arten von Bars:
- Hotelbar in der Schweiz
- Strandbar in Uruguay
- (c) Paul Hermans, CC BY-SA 3.0Bar in Schottland
- Bar in U-Boot-Form in St. Moritz
- Typische Retro-Bar in Berlin
- Bar in einem Nachtclub in München
Siehe auch
Literatur
- Manfred Köhler: Rooftop Bars – Dachbars und Dachgärten weltweit. Patzer Verlag, Berlin/Hannover 2017, ISBN 978-3-87617-145-6.
- Jürgen Lijcops: 150 Bars, die man gesehen haben sollte. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2019, ISBN 978-3-8369-2159-6.
- Literatur von und über Bar im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Cihan Anadologlu: Bar Bibel. Callwey Verlag, München 2017, ISBN 978-3-7667-2330-7.
- Maurizio Maestrelli: Streng geheim, die coolsten Speakeasy Bars der Welt. Kunth Verlag, München 2018, ISBN 978-3-95504-689-7.
- Flora Stickler (Hrsg.): Barlexikon – Mixgetränke, Barkunde, Spirituosen. 6. Auflage, Trauner Verlag, Linz 2014, ISBN 978-3-85499-389-6.
Weblinks
- Literatur von und über Bar im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Duden »Etymologie«: Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. 2. Aufl. Dudenverlag Mannheim, Wien, Zürich. 1989
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: David Weber, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Bar im Techno-Club Ultraschall in München im Jahr 1997.
Autor/Urheber: Jacob Bøtter, Lizenz: CC BY 2.0
Das alte Bergstübl in der Veteranenstraße am Weinbergspark im Jahr 2007.
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Fedaro als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY 2.5
Imagen de Bar sobre Playa Sur de Cabo Polonio (enero 2005).
Autor/Urheber: Felix Haslimeier from Edinburgh, Scotland, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Italy - Venice, Harry's Bar, San Marco
Autor/Urheber: Ragesoss, Lizenz: CC BY-SA 4.0
A bar named Bar in New Haven, Connecticut, which includes a microbrewery and dining area called the BrüRm (Bru Room).
Autor/Urheber: Kecko from Switzerland (Rheintal SG), Lizenz: CC BY 2.0
There was actually a German U-boat in WWII with this number, but that is no reproduction. The number is based on the year 1856, when the Kulm Hotel opened its doors for the first time. The real U-856 was a 750-ton submarine commanded by Oberleutnant Friedrich Wittenberg. It sunk on 7 April 1944. Lake St.Moritz, Switzerland, Feb 12, 2014.