Straßenbahn Zagreb

Straßenbahn
Straßenbahn Zagreb
Bild
Basisinformationen
StaatKroatien
StadtZagreb
Eröffnung5. September 1891
Elektrifizierung18. August 1910
BetreiberZET
Infrastruktur
Streckenlänge58 km
Gleislänge116 km
Spurweite1000 mm (Meterspur)
Stromsystem600 Volt DC Oberleitung
BetriebsartEinrichtungsbetrieb
Betrieb
Linien19[1][2]
Fahrzeuge193 Trieb- und 41 Beiwagen
Statistik
Fahrgäste204 Mio. pro Jahr (2008)
Netzplan

Die Straßenbahn Zagreb ist das Straßenbahn-System der kroatischen Hauptstadt Zagreb und wird vom kommunalen Verkehrsunternehmen Zagrebački električni tramvaj (ZET) betrieben. Dieses ist auch für die örtliche Standseilbahn sowie den städtischen Linienbusverkehr zuständig. Die Straßenbahn Zagreb ist neben der Straßenbahn Osijek eine von zwei Systemen des Landes.

Geschichte

Die Zagreber Straßenbahn wurde am 5. September 1891 als Pferdebahn eröffnet. Die erste Strecke war acht Kilometer lang und hatte eine Spurweite von 760 Millimetern. Diese sogenannte bosnische Spurweite war auf dem Balkan weit verbreitet. Sie wurde im Zuge der 1910 erfolgten Elektrifizierung auf Meterspur umgebaut. Der Betrieb wurde am 18. August 1910 mit Wagen des Unternehmens Ganz aus Budapest wieder aufgenommen. Seitdem entwickelte sich das Netz kontinuierlich weiter und wird heute von 15 Linien bedient. Die einzelnen Streckenabschnitte gingen wie folgt in Betrieb:

Eröffnungsdaten
1891Vodovodna / Zapadni kolodvor (Westbahnhof) – Jelačićev Trg – Kvaternikov trg (760 mm, 1910 auf 1000 mm umgespurt)
Savski Most – Jelačićev Trg (760 mm, 1910 auf 1000 mm umgespurt)
1892Jelačićev Trg – (Glavni kolodvor (Hauptbahnhof)) (760 mm, 1910 auf 1000 mm umgespurt)
Kvaternikov trg – Maksimir (760 mm, 1910 auf 1000 mm umgespurt)
1910Zapadni koldovor – Draškovićeva (Strecke durch die Klaićeva)
Vodovodna – Črnomerec
1911Jelačićev Trg – Gupčeva zvijezda – Mirogoj
1924Verbindung zwischen Branimirova und der bestehenden Strecke in der Draškovićeva
1926Kvaternikov Trg – Sajmište (Strecke durch die Heinzelova)
1928Branimirova/Draškovićeva – Sigečica (Strecke durch die Branimirova)
1931Verbindung zwischen Vlaška und Gupčeva zvijezda
1933Gupčeva zvijezda – Jandrićeva
1935Draškovićeva – Harambašićeva (Strecke durch die Zvonimirova)
1936Savska cesta – Ljubljanica (Strecke durch die Končarova)
1942Maksimir – Dubrava
1945Verbindung zwischen Glavni kolodvor und Savska cesta (Strecke durch die Mihanovićeva)
1946Verbindung zwischen Draškovićeva und Trg žrtava fašizma (Strecke durch die Mislavova)
1947Verbindung zwischen Zapadni kolodvor und Savska cesta (Strecke durch die Jagićeva und Jukićeva)
1948Jandrićeva – Mihaljevac
1949Savska cesta – Heinzelova (Strecke durch die Ulica proleterskih brigada)
1950Mihaljevac – Dolje, Heinzelova – Žitnjak
1961Branimirova (Sigečica) – Kvaternikov Trg (Strecke durch die Šubićeva)
1962Branimirova (Sigečica) – Držićeva
1963Harambašićeva – Borongaj
1979Držićeva – Zapruđe – Sopot
1985Horvaćanska (Savski most) – Sopot
1987Savski most – Jarun (Strecke durch die Horvaćanska)
1990Žitnjak – Savišće
2000Dubrava – Dubec, Jarun – Prečko
dauerhaft stillgelegte Strecken
1926Zapadni kolodvor – Draškovićeva
1931Jelačićev trg – Gupčeva zvijezda (ersetzt durch die im demselben Jahr eröffnete Parallelstrecke Vlaška – Gupčeva zvijezda)
1954Kvaternikov trg – Sajmište
1971Gupčeva zvijezda – Mirogoj

1950 wurde eine völlig vom Individualverkehr getrennte Bergstrecke nach Gračani und Gračansko Dolje eröffnet, die bis heute ihren Überlandcharakter behalten hat. Von dort kann man seit 1963 mit der Schwebeseilbahn weiter auf den Sljeme fahren. Eine andere, knapp 1 km lange Strecke mit noch größerer Steigung verband seit 1911 den Platz Gupčeva zvijezda mit Mirogoj (Hauptfriedhof). Am 31. Oktober 1954 ereignete sich auf dieser Strecke ein schwerer Unfall, als bei einem Wagen die Bremsen versagten. Der Wagen entgleiste und überschlug sich. Es waren 19 Tote und 37 Verletzte zu beklagen. Zudem waren Teile des Wagens erheblich beschädigt. Daraufhin wurde Verkehr auf dieser Strecke am gleichen Tag eingestellt und erst 1964 wiedereröffnet. 1967 erfolgte die erneute Stilllegung wegen Triebwagenmangels. Schließlich wurden 1971 die Gleise und Fahrleitung abgebaut.

1979 wurde die erste Straßenbahnverbindung über die Save geschaffen; von nun an hatte auch die südlich des Flusses gelegene Trabantenstadt Novi Zagreb einen Anschluss an das Zagreber Tramnetz. Seit 1985 quert die Straßenbahn die Save an einer zweiten Stelle, am Jadranski most.

Geplant sind Verlängerungen in die Stadtteile Malešnica und Stupnik. Zudem einige neue Strecken in der Innenstadt und in Novi Zagreb sowie eine dritte Verbindung über die Save. Diese Erweiterungen sollen bis zum Jahr 2013 abgeschlossen sein.

Liniennetz

(c) Diego Delso, CC BY-SA 3.0
Ein Tatra KT4 auf Linie 13

Die ZET betrieb 2005 15 Linien in der Stadt:

1Zapadni Kolodvor (Westbahnhof) – Trg bana Josipa Jelačića – Borongaj
2Črnomerec – Jukićeva – Glavni kolodvor (Hauptbahnhof) – Autobusni kolodvor – Savišće
3Ljubljanica – Ulica grada Vukovara – Savišće (nur werktags)
4Savski most – Glavni kolodvor – Dubec
5Prečko – Ulica grada Vukovara – Autobusni kolodvor – Maksimir
6Črnomerec – Trg bana Josipa Jelačića – Glavni kolodvor – Sopot
7Savski most – Velesajam – Autobusni kolodvor – Dubrava
8Mihaljevac – Draškovićeva – Autobusni kolodvor – Zapruđe
9Ljubljanica – Glavni kolodvor – Borongaj
11Črnomerec – Trg bana Josipa Jelačića – Dubec
12Ljubljanica – Trg bana Josipa Jelačića – Dubrava
13Žitnjak – Ulica grada Vukovara – Savska – Trg bana Josipa Jelačića – Glavni kolodvor – Trg žrtava Fašizma – Kvaternikov trg
14Mihaljevac – Trg bana Josipa Jelačića – Savska – Velesajam – Zapruđe
15MihaljevacDolje
17Prečko – Savska – Trg bana Josipa Jelačića – Trg žrtava Fašizma – Borongaj

Von allen Endpunkten (außer Dolje) verkehren zumindest zwei Linien. Dazu gibt es jede Nacht zwischen 0:00 und 4:30 Uhr vier etwa halbstündlich verkehrende Nachtlinien (31 bis 34). Die Linie 34 wird dabei im 34-Minuten-Takt betrieben.

31Črnomerec – Trg bana Josipa Jelačića – HauptBahnhof – Hauptbusbahnhof – Velesajam – Savski most
32Prečko – Trg bana Josipa Jelačića – Trg hrvatskih velikana – Borongaj
33Dolje – Draškovićeva – Hauptbahnhof – Savska cesta – Ulica grada Vukovara – Savišće
34Ljubljanica – Trg bana Josipa Jelačića – Hauptbahnhof – Draškovićeva – Dubec

Fahrzeuge

Ein Crotram-Niederflur-Straßenbahnwagen

Nachdem ZET über viele Jahre hinweg Fahrzeuge aus der eigenen (1922–1954 – um hundert zweiachsige Triebwagen und über 70 zweiachsige Beiwagen in betriebseigener Werkstatt hergestellt) und einheimischen (Unternehmen Đuro Đaković 1957–1974, sowie ein Gelenkwagenprototyp 1992) Produktion verwendet hatte, entschied man sich aber ab 1976 für Fahrzeuge des tschechoslowakischen Unternehmens ČKD Tatra. Alle diese Fahrzeuge sind heute noch im Einsatz und ermöglichten es der Stadt Zagreb, das Netz zu erweitern. Mittlerweile hat man aus Mannheim gebrauchte Fahrzeuge des Typs Mannheim von der MVV Verkehr AG erworben. Seit Sommer 2005 verkehren außerdem Niederflur-Wagen, die in Kroatien von Crotram (Arbeitsgemeinschaft der Unternehmen Končar elektroindustrija, Gredelj und Đuro Đaković) hergestellt wurden. Bis 2010 wurden 140 dieser Triebwagen der Bauart TMK 2200 oder ZET 2200 serienmäßig geliefert, die in zwei Serien unterteilt wurden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Nachtlinien, zet.hr
  2. Taglinien, zet.hr

Weblinks

Commons: Trams in Zagreb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of Croatia.svg
Das Bild dieser Flagge lässt sich leicht mit einem Rahmen versehen
Crotram 2261.jpg
(c) Bakó Ádám, CC-BY-SA-3.0
A horvát Crotram konzorcium TMK 2200-as típusú villamosa Zágrábban (Horvátország)
Sinnbild Straßenbahn.svg
Sinnbild Straßenbahn. Eingeführt mit der deutschen Straßenverkehrsordnung 1991.
Zagreb Tram Dubrava.JPG
Autor/Urheber: Ex13, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Crotram TMK 2200 trams (# 2263 and #2218, built 2007 and 2006) in Zagreb, Dubrava tram station.
Zagreb tramway network map.svg
Autor/Urheber: Arbalete, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Map of the Zagreb tramway network.