Straßenbahn Reșița

Straßenbahn Reșița
ehemaliger Dortmunder Gelenkwagen des Typs GT8
ehemaliger Dortmunder Gelenkwagen des Typs GT8
Streckenlänge:9,5 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:750 Volt =
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0,0RENK
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Depot
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Confecții
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Moto Velo
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Victoria
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Miorița
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2,8Intim (Zwischenwendeschleife)
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Bahnstrecke
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Triaj (Zwischenwendeschleife)
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Pasaj Mociur
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CET
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Prescom
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Nera
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Materialseilbahn Reșița
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Bahnstrecke
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Universal (bis 2010: Autogara)
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Crosi
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Vama
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8,0Piața Republicii (Zwischenwendeschleife)
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Mureșul
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Școala de Beton
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Bârzava
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9,5Stavila

Die Straßenbahn Reșița war das Straßenbahn-System der rumänischen Stadt Reșița. Es bestand von 1988 bis 2011 und war normalspurig. Eröffnet wurde die Straßenbahn vom ehemaligen Verkehrsunternehmen des Kreises Caraș-Severin, der Întreprinderea Judeteană de Transport Local Caraș-Severin. In Folge der Rumänischen Revolution von 1989 übernahm zu Beginn der 1990er Jahre die kommunale Gesellschaft PRESCOM den Betrieb.

Geschichte

Im Zuge der politischen Förderung elektrischer Verkehrsmittel durch die damalige sozialistische Regierung unter Nicolae Ceaușescu ging nach der Straßenbahn Constanța (1984) sowie der Straßenbahn Brașov, der Straßenbahn Craiova, der Straßenbahn Cluj-Napoca und der Straßenbahn Ploiești (1987) in der südwestrumänischen Industriestadt Reșița ein sechstes neues Straßenbahnsystem in Betrieb. Die Eröffnung erfolgte am 23. August 1988, dem damaligen rumänischen Nationalfeiertag und umfasste zunächst nur den 2,8 Kilometer langen Nordabschnitt RENK–Intim. Nach Fertigstellung der anschließenden Brücke über die Eisenbahngleise hinweg konnte die Straßenbahn zum 1. Mai 1989 zu einer Durchmesserlinie zwischen RENK und Piața Republicii erweitert werden. Am 23. August 1989, exakt ein Jahr nach Eröffnung, folgte mit dem Schlussabschnitt Piața Republicii – Stavila die Vollendung der im Endausbau 9,5 Kilometer langen Straßenbahnstrecke. Das neue Verkehrsmittel verband die Wohngebiete im Norden der Stadt über die Innenstadt mit dem großen Stahlwerk im Süden und bediente zusammen 18 Haltestellen. Nach Fertigstellung der Gesamtstrecke verkehrten zwei Linien, die sich im Mittelabschnitt überlagerten:

  • 1: Triaj – Piața Republicii – Stavila
  • 2: RENK – Triaj – Piața Republicii

Der Betrieb hatte von Beginn an mit schweren technischen Problemen zu kämpfen. So musste die Verlängerung nach Stavila schon im November 1989 – nur drei Monate nach Eröffnung – aufgrund schlechter Bauausführung, die zu Schäden an den Radreifen und Drehgestellen führte, wieder eingestellt werden. So waren beispielsweise die Radien der Wendeschleifen zu eng und auch die Gleisgeometrie der Strecke stimmte nicht. Weitere Schwierigkeiten ergaben sich durch die anfängliche Wartung und Abstellung der Fahrzeuge unter freiem Himmel, weil die Hochbauten auf dem Depotgelände – darunter auch die Werkstätte – erst Mitte 1992 fertiggestellt werden konnten. Reparaturen wurden daher anfangs in der Wendeschleife RENK durchgeführt. Aufgrund fehlender Ersatzteil-Lieferungen musste zudem ein Großteil der – ursprünglich 22 – in den Jahren 1988, 1989 und 1990 gelieferten Timiș 2-Vierachser-Züge als Ersatzteilspender ausgeschlachtet werden.

So konnte die Straßenbahn schon bald nach Eröffnung nur noch eingeschränkt betrieben werden. Bereits 1991 bestand ein Notbetrieb mit vier Zügen im 15-Minuten-Takt, im September 1992 waren schließlich von damals noch zwanzig vorhandenen Timiș-2-Garnituren nur noch drei einsatzfähig. Die restlichen Kurse verkehrten daher im Schienenersatzverkehr mit aus Deutschland übernommenen Ikarus-Omnibussen. Dies war problemlos möglich, weil die gesamte Strecke der Straßenbahn Reșița auf Rillenschienen im Straßenplanum verlief.

Der schlechte Zustand der Infrastruktur und der Fahrzeuge führte schließlich im August 1994 – nach nur sechs Betriebsjahren – zu einer vorübergehenden Einstellung des Gesamtverkehrs. Nach einer Instandsetzung nahm die Straßenbahn schließlich im Februar 1995 den Betrieb wieder auf, der Abschnitt Piața Republicii – Stavila blieb aber wegen der Steigungen im Zuge der Brücke über die Bârzava weiterhin eingestellt.

Auf dem Wagensektor brachte erst die Beschaffung gebrauchter Straßenbahnwagen aus Deutschland eine Verbesserung. Zunächst erhielt das örtliche Verkehrsunternehmen in drei Lieferlosen zwischen 1997 und 2000 zusammen 21 GT8-Gelenkwagen von der Straßenbahn Dortmund. Im November 2004 folgten noch acht ebenfalls achtachsige Gelenkwagen des Typs N der Straßenbahn Frankfurt am Main mit den Wagennummern 802, 809, 810, 811, 815, 816, 817 und 824. Mit Hilfe der deutschen Wagen konnte auch die Strecke nach Stavila wieder in Betrieb gehen, es verkehrten somit wieder zwei Linien:

Das Straßenbahnnetz befand sich zwischenzeitlich in einem desolaten Zustand. Die aus Dortmund und Frankfurt am Main stammenden Triebwagen mussten bis zur Betriebseinstellung ohne Wartungsarbeiten auskommen, was zur Folge hatte, dass bereits Mitte der 2000er Jahre nur noch ein Drittel des gesamten Fuhrparks betriebsfähig war. Am 27. August 2011 wurde die Straßenbahn Reșița schließlich auf Omnibusverkehr umgestellt. Eine Wiederinbetriebnahme wird konkret geplant.[1]

Literatur

  • Hans Lehnhart: ÖPNV in Rumänien. In: Stadtverkehr, Heft 6/92 (37. Jahrgang), Seiten 15–17.
  • Axel Reuther: Stadtverkehr in Rumänien 1992. In: Blickpunkt Straßenbahn, Heft 01/93, Seiten 218–222.
  • A. Günther, S. Tarkhov, C. Blank: Straßenbahnatlas Rumänien 2004. Arbeitsgemeinschaft Blickpunkt Straßenbahn e.V., Berlin 2004, ISBN 3-926524-23-5.

Weblinks

Commons: Straßenbahnen in Reșița – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ADZ online

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U-Bahn ex Kopfdienststelle (Betriebsbahnhof)
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GT8 Tram in Reşiţa
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Ehemaliger U-Bahn-Abzweig von und nach rechts
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ex U-Bahn-Mischbetrieb Kreuzung unten