Stinkender Lorbeer

Stinkender Lorbeer

Stinkender Lorbeer (Ocotea foetens)

Systematik
Klasse:Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Magnoliids
Ordnung:Lorbeerartige (Laurales)
Familie:Lorbeergewächse (Lauraceae)
Gattung:Ocotea
Art:Stinkender Lorbeer
Wissenschaftlicher Name
Ocotea foetens
(Aiton) Baill.

Stinkender Lorbeer (Ocotea foetens) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Ocotea innerhalb der Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae).

Beschreibung

Habitus im Habitat auf Madeira
Früchte

Vegetative Merkmale

Stinkender Lorbeer ist ein immergrüner Baum der Wuchshöhen von bis zu 37 Metern erreicht. Der Stammdurchmesser erreicht bis 2,5 Meter. Die Borke ist relativ glatt und bräunlich bis gräulich. Das Holz ist hart, dunkel und gilt als wertvoll. In frischem Zustand verströmt es einen unangenehmen Geruch.

Die kurz gestielten und leicht ledrigen Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Die einfache und ganzrandige, kahle Blattspreite ist eiförmig bis verkehrt-eiförmig oder elliptisch, sowie oberseits dunkelgrün und glänzend. Die Spitze ist rundspitzig oder spitz, seltener abgerundet. Ein charakteristisches Merkmal der Laubblätter sind die in den Achseln der unteren Seitennerven vorhandenen zwei bis drei auffälligen, großen Drüsen mit starker Behaarung.[1]

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Die Blüten sind in lockeren, fast kahlen Rispen an den Enden der Zweige angeordnet. Die weiß-gelben, duftenden, gestielten und kleinen, meist zwittrigen oder funktionell eingeschlechtlichen Blüten mit einfacher Blütenhülle sind dreizählig. Die innen fein behaarten 6 Tepalen stehen in zwei ungleichen Kreisen am kleinen Blütenbecher.[1] Es sind 9 kurze Staubblätter in drei Kreisen, im inneren Kreis mit paarigen Drüsen, und innen 3 Staminodien vorhanden oder es sind 12 Staminodien. Der kahle Fruchtknoten oder Pistillode ist mittel- bis halboberständig mit kurzem, dickem Griffel und flacher, kopfiger Narbe.

Die ellipsoiden, glatten Früchte, Beeren, sind ungefähr 2–3 Zentimeter groß, olivenförmig und fleischig. Im reifen Zustand sind sie blauschwarz. Die Früchte sitzen ähnlich wie Eicheln in verhärteten und becherförmigen Fruchtbechern.[1]

Vorkommen

Stinkender Lorbeer kommt auf den Kanarischen Inseln La Palma, La Gomera, El Hierro, Teneriffa und Gran Canaria sowie auf Madeira vor.[2] Der Stinkende Lorbeer wächst in den Lorbeerwäldern und ist an feuchten Standorten häufiger zu finden.[1]

In fragmentierten Verbreitungsgebieten auf den Kanaren und Madeira sind die Populationen dieser seltenen Art isoliert und sind durch Habitatverlust und Holzeinschlag fortlaufend bedroht.[2]

Literatur

  • A. J. G. H. Kostermans: The African Lauraceae I (Revision of the Lauraceae IV). In: Bulletin du Jardin botanique de l'État a Bruxelles. Vol. 15, Fasc. 1, 1938, S. 73–108, doi:10.2307/3666577.

Weblinks

Commons: Stinkender Lorbeer (Ocotea foetens) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Ingrid Schönfelder und Peter Schönfelder: Kosmos-Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-440-06223-6, S. 50.
  2. a b Ocotea foetens in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.1. Eingestellt von: World Conservation Monitoring Centre, 1998. Abgerufen am 21. September 2013.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Ocotea foetens.JPG
Ocotea foetens tree (Terra Chã, Terceira, Azores). The tree in the photo has been classified as a monument since 1965.
Small vranch of Ocotea foetens (Tilo, Stinkwood).jpg
Autor/Urheber: Tamara k, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Branch of Ocotea foetens or Tilo, endemic to Macaronesia
Ocotea foetens 1322.jpg
Autor/Urheber: G.-U. Tolkiehn, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Stinklorbeer (Ocotea foetens) in natürlichem Restbestand im Hochland von Madeira