Stiftsgymnasium Wilhering

Stiftsgymnasium Wilhering
Stiftsgymnasium Wilhering Siegel
SchulformGymnasium
Gründung1895
AdresseLinzerstraße 8
4073 Wilhering
Ort Wilhering
BundeslandOberösterreich
StaatÖsterreich
Koordinaten48° 19′ 26″ N, 14° 11′ 25″ O
TrägerStift Wilhering
Schüler516 in 22 Klassen (2015/16)
Lehrkräfte56 (2015/16)
LeitungChristine Simbrunner
Websitewww.sgwilhering.at
Der Schul- und Stiftshof mit der im Stil des Rokoko erbauten Stiftskirche von Wilhering
(c) Isiwal/Wikimedia Commons/CC BY-SA 4.0
Der Neubautrakt des Gymnasiums

Das Stiftsgymnasium Wilhering ist ein 1895 gegründetes, humanistisch ausgerichtetes Privatgymnasium mit Öffentlichkeitsrecht. Seine Wurzeln als Klosterschule im Stift Wilhering reichen bis in das 16. Jahrhundert zurück.

Geschichte

Zu Beginn der Neuzeit entwickelte sich im Zisterzienserorden unter Einfluss von Reformation und Aufklärung eine Schultradition, die bis heute weltweit anhält. Auch das Stift Wilhering gründete zu dieser Zeit eine Bildungsstätte, die 1580 erstmals erwähnte Wilheringer Stiftsschule, in der junge Konventuale in den Elementarfächern unterrichtet wurden. Zur Zeit des Barock, jedenfalls aber vor 1787, wurde im Kloster ein Sängerknabeninstitut aufgebaut. Unter Abt Theobald Grasböck wurde dieses ab 1895 schrittweise in ein Stiftsgymnasium mit Internat umgewandelt. Im Jahr 1902 wurde die Schule offiziell als Privatlehranstalt anerkannt, 1904 wurde ihr vom k.k. Ministerium für Cultus und Unterricht das Öffentlichkeitsrecht verliehen. 1917 wurde die bis dahin nur als Untergymnasium geführte Privatschule um eine Oberstufe erweitert, sodass 1922 die ersten Maturaprüfungen abgenommen werden konnten.

1938 wurden Schule und Internat durch das nationalsozialistische Regime aufgelöst, bereits im Herbst 1945 konnte der Schulbetrieb jedoch wieder aufgenommen werden. Nachdem im Jahr 1956 ein Internatstrakt errichtet, und damit der Stiftshof abgeschlossen worden war, fand bereits 1963 mit dem Bau des Gymnasialtrakts eine neuerliche Erweiterung größeren Umfangs statt. Die kontinuierliche Steigerung der Schülerzahl brachte auch einen Wandel des Lehrkörpers mit sich. Obwohl im Jahr 1975 mit 15 unterrichtenden Patres ein Höchststand erreicht wurde, führte die Vergrößerung des Lehrkörpers dazu, dass bereits 1978 die weltlichen Lehrkräfte in der Überzahl waren.

Zu dieser Zeit erlebte das Stiftsgymnasium sowohl im Bezug auf sein Wachstum als auch auf seine kulturellen Aktivitäten eine Hochblüte. Professoren wie Oswald Miedl oder Balduin Sulzer, der damals mit der von ihm geleiteten Kantorei Wilhering in der Tradition, die Wilhering als Sängerknabenkonvikt seit dem Barock innehatte, erfolgreiche Konzerte veranstaltete, schufen ein künstlerisch befruchtendes Umfeld, das zahlreiche Persönlichkeiten aus Kunst und Wissenschaft hervorbrachte. Die Wilheringer Sängerknaben, der Unterstufenchor des Stiftsgymnasiums, wirkten während der Ära Sulzer an insgesamt 16 Opernproduktionen des Landestheaters Linz mit. In der Stiftskirche vermochten die Darbietung großer Oratorien und Uraufführungen von Werken Sulzers Besucher aus ganz Oberösterreich anzuziehen. Auch Fritz Fröhlich wohnte und arbeitete damals bereits im Stift.

Mit dem Schuljahr 1980/81 wurden erstmals Mädchen am Stiftsgymnasium aufgenommen. Der Internatsbetrieb wurde aufgrund der durch Schülerfreifahrt und verbesserte Verkehrsanbindung sinkenden Zahl an Internen im Juli 1990 eingestellt. 2009 wurden der 1963 errichtete Gymnasialtrakt und der ehemalige Internatstrakt durch einen zeitgemäßen Turnsaal verbunden.[1][2]

Im 120. Jahr des Bestehens des Gymnasiums wurde mit Christine Simbrunner 2015 erstmals ein Laie mit der Leitung der Schule betraut. Nach dem Wechsel ihres Vorgängers Pater Wolfgang Haudum in die Pfarrseelsorge sind nun lediglich 3 der 56 Professoren Mitglieder des Konvents zu Wilhering.[3]

Bekannte Altwilheringer

Absolventen und ehemalige Schüler des Stiftsgymnasiums Wilhering werden als Altwilheringer bezeichnet. Sie sind im Forum Wilhering, dem früheren Verband der Altwilheringer organisiert. Die Vereinigung wurzelt im 1928 gegründeten und 1952 neu konstituierten Unterstützungsverein Privatgymnasium Wilhering.[4][2]

Beppo Mauhart
Peter Huemer
Maria Katharina Moser

Bekannte Professoren

Balduin Sulzer

Das Stift Wilhering wurde in seiner Geschichte mehrmals Künstlern wie Fritz Fröhlich oder Balduin Sulzer zur Heimstatt. Einige von ihnen, oft selber Altwilheringer, waren in den Unterricht am Stiftsgymnasium eingebunden. Dieses offenbar befruchtende Umfeld führte dazu, dass sich neben zahlreichen Schülern auch Mitglieder des Lehrkörpers in Kunst und Wissenschaft etablieren konnten.[2]

  • Karl Pink (1884–1965), Numismatiker und Altphilologe
  • Bernhard Burgstaller (1886–1941), 68. Abt des Stiftes Wilhering 1938–1941, Philosoph und Altphilologe
  • Sylvester Birngruber (1914–2006), Theologe, Germanist, Altphilologe, Schriftsteller und Zisterzienser von Wilhering
  • Emmerich Doninger (1914–1964), Maler, Schriftsteller, Altphilologe, Kunstpädagoge und Zisterzienser von Wilhering
  • Balduin Sulzer (1932–2019), Komponist, Musikpädagoge und Zisterzienser von Wilhering
  • Oswald Miedl (* 1940), Maler und Kunstpädagoge

Direktoren des Stiftsgymnasiums

Der weitläufige Stiftspark

Bis 2015 waren die Direktoren des Stiftsgymnasium ausschließlich Mitglieder des Konvents zu Wilhering, die häufig vorher am Gymnasium unterrichtet hatten.[2] Mit Christine Simbrunner steht nun erstmals ein Laie der Schule vor.

  • 1895–1902: P. Petrus Schmid (1867–1945)
  • 1902–1916: P. Benno Schwacha (1868–1916)
  • 1916–1928: P. Justinus Wöhrer (1872–1943)
  • 1928–1938: P. Alberich Grasböck (1879–1954)
  • 1945–1950: P. Alberich Grasböck (1879–1954)
  • 1950–1954: P. Maurus Kerner (1887–1954)
  • 1954–1979: P. Ämilian Putschögl (1913–2007)
  • 1979–1991: P. Bernhard Ganglberger (1929–2016)
  • 1991–2002: P. Karl Hofer (1938–2022)
  • 2002–2015: P. Wolfgang Haudum (* 1959)
  • seit 2015: Christine Simbrunner (* 1964)

Studentenverbindung Hilaria

Das Stiftsgymnasium Wilhering war von 1923 bis 1938 und von 1968 bis 2003 Stammschule der katholischen Studentenverbindung Hilaria (lateinisch Hilaria „Wilhering“). Diese wurde 1923 unter der Schirmherrschaft von Abt Gabriel Fazeny gegründet. Im Jahr 2003 verlegte die Hilaria ihren Sitz nach Linz. Seit 2014 veranstaltet die inzwischen vom Stiftsgymnasium völlig losgelöste Verbindung ihre Zusammenkünfte in Enns.[5]

Einzelnachweise

  1. Geschichte des Stiftsgymnasiums Wilhering. Abgerufen am 27. Oktober 2015.
  2. a b c d Zisterzienserstift Wilhering (Hrsg.): Jahresbericht des Stiftsgymnasiums. Nr. 85. Wilhering 1995.
  3. Stiftsgymnasium Wilhering. In: sgwilhering.eduhi.at. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. November 2015; abgerufen am 22. November 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/sgwilhering.eduhi.at
  4. Verband der Altwilheringer (Hrsg.): Adressenverzeichnis. 5. Auflage. Wilhering 1995.
  5. Unsere Geschichte – K.Ö.St.V. Hilaria – Webseite. In: www.hilaria.eu. Abgerufen am 27. April 2016.

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Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.
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Gesamtanlage Zisterzienserkloster Wilhering, Stiftskirche
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