Stiel (Mykologie)
Der Stiel ist ein Teil des Pilzfruchtkörpers bei Röhren- und Blätterpilzen, auf welchem der Hut sitzt. Man kann bei den Röhren- und Blätterpilzen von einem eigentlichen Stiel sprechen, weil in diesen Ordnungen Hut und Stiel klar voneinander abgrenzbar sind. Zum Beispiel innerhalb der Ordnung Borstenscheiblingsartigen (Hymenochaetales) ist dies nicht möglich.
Auch einige Schlauchpilz-Gattungen aus der Ordnung der Becherlingsartigen, wie etwa die Morcheln, sind in Hut und Stiel gegliedert; diese Stiele werden hier nicht behandelt.
Funktion
Die Hauptfunktion des Stiels ist das Anheben des Hutes über den Boden. So können die Sporen besser nach außen gelangen und vom Wind fortgetragen werden.
Verbindung von Hut und Stiel
Hut und Stiel können auf zwei Arten verbunden sein: homogen und heterogen. Sind sie homogen verbunden, dann ist die Verbindung fest. Bei einer heterogenen Verbindung bildet eine besonders aufgebaute Zwischenschicht die Schnittstelle zwischen Hut und Stiel. Diese bewirkt, dass der Hut leicht vom Stiel abgelöst werden kann. Normalerweise ist die Verbindung homogen.
Die Ansatzstelle des Hutes am Stiel kann an verschiedenen Orten sein und wird dementsprechend unterschieden:
- Zentralständig
- Die Verbindung von Hut und Stiel ist in der Mitte des Hutes.
- Exzentrisch
- Der Stiel ist irgendwo unterhalb des Hutes angewachsen, aber nicht in der Mitte oder am Rand.
- Lateral
- Der Hut ist seitlich gestielt, der Stiel also seitlich an der Hutoberfläche angewachsen.
- Ungestielt
- Manche Arten haben keinen Stiel, zum Beispiel einige Arten der Porlinge.
Form
Basis
Die Stielbasis kann wie der Stiel verschiedene Formen annehmen, die für manche Arten typisch sind. Beispielsweise ein Sklerotium wird nur bei ganz bestimmten Arten gebildet. Die wurzelnde Basis sieht nur von außen wie eine Wurzel aus, darf aber nicht mit einer richtigen Pflanzenwurzel verwechselt werden.
Im Substrat wurzelnd
Oberfläche
- (c) Accu, CC-BY-SA-3.0
Schuppig
- (c) Accu, CC-BY-SA-3.0
Feinflockig, körnig
- (c) Accu, CC-BY-SA-3.0
Grubig
- (c) Accu, CC-BY-SA-3.0
Genetzt
- (c) Accu, CC-BY-SA-3.0
Genattert (Mit Zonen)
- (c) Accu, CC-BY-SA-3.0
Gefurcht
Zusätzlich zu diesen Merkmalen kann der Stiel im oberen Teil Guttationstropfen aufweisen. Auch das Adjektiv „bereift“ wird oft verwendet, womit ein schimmelartiger Überzug am Stiel oder auf der Hutoberfläche gemeint ist.
Ring
Viele Arten weisen unterschiedliche Formen von Ringen aus am Stiel zurückbleibenden Resten eines Velum partiale auf.
Literatur
- Rose Marie Dähncke: 200 Pilze. 180 Pilze für die Küche und ihre giftigen Doppelgänger. 5., durchgesehene Auflage. AT-Verlag, Aarau 1992, ISBN 3-85502-145-7.
- Ewald Gerhardt: BLV-Handbuch Pilze. 4., durchgesehene Auflage, (Sonderausgabe). BLV, München 2006, ISBN 3-8354-0053-3.
Weblinks
- PDF über den Stiel der Pilze (134 kB)
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Stielbasis mit kreisförmig beschnittener Scheide bei Pilzen.
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Bauchige Stielform bei Pilzen.
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Unten zugespitze Stielform bei Pilzen.
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Icon eines Pilzstiels mit gefaserter Oberfläche
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Oben verjüngte Stielform bei Pilzen.
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Aufgeblasene Stielform bei Pilzen.
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Warzig-gegürtelte Stielbasis bei Pilzen.
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Verdrehte Stielform bei Pilzen.
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Rübenförmige Stielbasis bei Pilzen.
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Fadig-borstige Stielform bei Pilzen.
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Icon eines Pilzstiels mit gerillter Oberfläche
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Spindelige Stielform bei Pilzen.
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Zylindrische Stielform bei Pilzen.
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Wurzelnde Stielbasis bei Pilzen.
Gerandet-knollige Stielbasis bei Pilzen.
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Eine einem Sklerotium entspringende Stielbasis bei Pilzen.
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Stielbasis mit lappiger Scheide bei Pilzen.