Stiegelmühle
Stiegelmühle Stadt Spalt Koordinaten: 49° 11′ 50″ N, 10° 53′ 13″ O | |
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Höhe: | 368–378 m ü. NHN |
Einwohner: | 17 (1. Aug. 2015)[1] |
Postleitzahl: | 91174 |
Vorwahl: | 09873 |
Stiegelmühle (umgangssprachlich: Schdieglmil[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Spalt im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).
Geographie
Der Weiler liegt an der Fränkischen Rezat. 0,5 km südöstlich befindet sich der keltische Ringwall Bärenburg auf dem Bärenberg (456 m ü. NHN). Die Staatsstraße 2223 führt nach Wassermungenau zur Bundesstraße 466 (2 km nördlich) bzw. über Höfstetten nach Spalt (3,5 km südöstlich). Die Kreisstraße RH 10 führt nach Wernfels (0,6 km westlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1407 als „brenntleinsmül zu Werdenfelz“ erstmals urkundlich erwähnt,[4] benannt nach dem Namen ihres Besitzers Brenntlein. In der Folgezeit wurde sie nach dem dort ansässigen Müller Herman Stigler benannt.[5] 1549 kam 150 Meter weiter westlich zur ursprünglichen Stiegelmühle ein weiteres Mühlgebäude hinzu, das fortan als die untere Stiegelmühle bezeichnet wurde, während die ursprüngliche die obere Stiegelmühle genannt wurde. 1640 wurde die untere Stiegelmühle „Preßeckher-Mül“ genannt.[6][7]>
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörten die Stiegelmühle und die Presseck-Mühle zur Realgemeinde Wernfels. Das Hochgericht übte das eichstättische Pflegamt Wernfels-Spalt aus. Die beiden Anwesen hatten das Kastenamt Spalt als Grundherrn. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt die Stiegelmühle bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 40 des Ortes Wernfels, und die Presseck-Mühle die Haus Nr. 39.[8]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Stiegelmühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Wernfels und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Wernfels zugeordnet. Am 1. Mai 1978 wurde Stiegelmühle im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Spalt eingegliedert.[9]
Baudenkmal
- Mühle mit Scheune und Nebengebäude
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2015 |
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Einwohner | 8 | 13 | 13 | 11 | 15 | 26 | 10 | 11 | 7 | 3 | 27 | 17 |
Häuser[10] | 3 | 1 | 3 | 5 | 2 | 1 | 1 | 9 | ||||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [1] |
Religion
Der Ort ist auch nach der Reformation überwiegend römisch-katholisch geblieben. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Wenzelaus (Theilenberg) gepfarrt, die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession nach St. Andreas (Wassermungenau).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Stickelmühle. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 446 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 424, 488.
- Alois Riedl: Von der Stiegelmühle zur Hügelmühle (= Aus der Spalter Heimat. Folge 26). Heimatverein Spalter Land, Spalt 1988, DNB 890951365.
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, S. 637.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 78.
Weblinks
- Stiegelmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 21. November 2021.
- Stiegelmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 22. September 2019.
- Stiegelmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b Einwohnerzahlen auf der Website grossweingarten.de
- ↑ E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 78. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: šdīglmìl.
- ↑ Stiegelmühle im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 74.
- ↑ W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 637.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 75.
- ↑ E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 78.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 424.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 488.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 89 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 220 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1090, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1258, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1192 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1266 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1304 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1128 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 826 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 181 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 349 (Digitalisat).