Stiege (Harz)

Stiege
Koordinaten: 51° 39′ 54″ N, 10° 53′ 3″ O
Höhe: 490 m ü. NN
Fläche:31,74 km²
Einwohner:1094 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte:34 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Januar 2010
Postleitzahl:38899
Vorwahl:039459
BenneckensteinElbingerodeElendHasselfeldeKönigshütteRübelandSorgeStiegeTanneTrautensteinLandkreis HarzKarte
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Lage von Stiege in Oberharz am Brocken

Stiege ist ein Ortsteil der Stadt Oberharz am Brocken im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt.

Stiege
Lage von Stiege in Sachsen-Anhalt

Klima

Klimadiagramm von Stiege[1]

Die durchschnittliche Lufttemperatur in Stiege beträgt 6,5 °C, der jährliche Niederschlag 815 Millimeter.

Geschichte

Die in dem Ort befindliche Burg wurde vermutlich als Jagdschloss und zum Schutz des in der Umgebung früher betriebenen Bergbaus von den Grafen von Blankenburg gebaut und wird 1329 erstmals urkundlich erwähnt. Südöstlich des Ortes liegt im Selketal die frühneuzeitliche Wüstung Selkenfelde.

Am 1. Januar 2010 schloss sich die Gemeinde Stiege mit den Gemeinden Sorge, Elend und Tanne sowie den Städten Elbingerode (Harz), Hasselfelde und Benneckenstein (Harz) zur Stadt Oberharz am Brocken zusammen.[2] Wie für jeden Stadtteil wurde auch für Stiege ein Ortschaftsrat unter Vorsitz eines Ortsbürgermeisters gebildet.[3]

Der letzte Bürgermeister der Gemeinde Stiege war Rolf-Peter König.

Wappen und Flagge

Das Wappen wurde am 23. Juli 2008 durch den Landkreis genehmigt.

Blasonierung: „Geteilt und halb gespalten, oben in Silber ein rotes Schloss mit zwei durch einen mit zwei schräg versetzten Fensteröffnungen sowie einer Turmspitze mit Turmkugel versehenen, spitzbedachten Rundturm verbundenen Flügeln, beide Flügel mit je zwei Schornsteinen und je einem Erker in Höhe der Dachtraufe, dabei der rechte Flügel mit mittig angesetztem Erker und zwei, der linke mit insgesamt zehn rechteckigen Fensteröffnungen und links außen angesetztem Erker, unten vorn in Grün ein silbernes Bergmannsgezähe, hinten in Gold über blauem Wellenschildfuß drei aus einem schwebenden grünen Balken wachsende Tannen, die mittlere höher als die äußeren.“[4]

Die Farben der ehemaligen Gemeinde sind – ausgehend von der Tingierung des Wappens – Grün-Silber (Weiß).

Das Wappen wurde vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet.

Die Flagge ist grün – weiß – grün (1:4:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.[4]

Gedenkstätten

Sammelgrab auf dem Ortsfriedhof für 27 KZ-Häftlinge, die bei einem Todesmarsch aus dem KZ Dora-Mittelbau im April 1945 bei ihrer Flucht von NS-Funktionären ermordet wurden. In Stiege wurden am 9. April 1945 drei flüchtige sowjetische Kriegsgefangene aufgegriffen und von einem örtlichen Hilfspolizisten erschossen.[5][6]

Sehenswürdigkeiten

Verkehr

Der Bahnhof Stiege ist ein wichtiger Unterwegsbahnhof der in Quedlinburg beginnenden Selketalbahn, die sich hier nach Hasselfelde und Eisfelder Talmühle verzweigt und bei Eisenbahnfreunden durch die Wendeschleife im Bahnhofsbereich bekannt ist.

Mit Buslinien der Harzer Verkehrsbetriebe und der Verkehrsgesellschaft Südharz bestehen Verbindungen nach Wernigerode, Güntersberge und Stolberg.

Der Ort liegt an der Bundesstraße 242, die den Harz aus dem östlichen Harzvorland bei Hettstedt kommend in westlicher Richtung über Hasselfelde, Braunlage, Clausthal-Zellerfeld bis in die Nähe von Seesen überquert.

Persönlichkeiten

Literatur

Weblinks

Commons: Stiege – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Normalperiode 1961–1990. Deutscher Wetterdienst
  2. Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010. StBA
  3. Ortschaftsrat Stiege. In: ALLRIS®net. Stadt Oberharz am Brocken, abgerufen am 1. Dezember 2015.
  4. a b Amtsblatt des Landkreises, Nr. 8/2008. (Memento vom 28. Januar 2015 im Internet Archive; PDF) kreis-hz.de; S. 12.
  5. LG Göttingen, 3. Dezember 1953. In: Justiz und NS-Verbrechen. Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Tötungsverbrechen 1945–1966, Band XI, bearbeitet von Adelheid L. Rüter-Ehlermann, H. H. Fuchs, C. F. Rüter. Amsterdam: University Press, 1974, Nr. 382, S. 771–783 Erschiessung dreier, wegen Plünderverdacht aufgegriffener russischer Fremdarbeiter nach erfolglosem Versuch, sie in einem Gefängnis unterzubringen (Memento vom 10. Dezember 2016 im Internet Archive)
  6. Bundeszentrale für politische Bildung: Gedenkstätten für die Opfer des NS. Band II. Bonn, S. 589.
  7. Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.

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