Stichwahl im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten 1825

Stichwahl im Repräsentantenhaus 1825
Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten
9. Februar 1825

JohnQAdams.png
Demokratisch-Republikanische Partei
John Quincy Adams /
Abgeordnete87  
Staaten13  
  
54,2 %
Andrew Jackson.jpg
Dem.-Rep. Partei
Andrew Jackson /
Abgeordnete71  
Staaten7  
  
29,1 %
WilliamHCrawford.jpg
Dem.-Rep. Partei
William H. Crawford /
Abgeordnete54  
Staaten4  
  
16,7 %

Wahlergebnisse nach Bundesstaat
Karte der Wahlergebnisse nach Bundesstaat
  13 Staaten  
Adams
  7 Staaten  
Jackson
  4 Staaten  
Crawford

Abstimmungsergebnis der Staatsdelegationen
Delegationen der Staaten


Staatsdelegationen:
  • Adams 13
  • Jackson 7
  • Crawford 4

  • Präsident der Vereinigten Staaten

    Bei der Stichwahl im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten 1825 traten Andrew Jackson, John Quincy Adams und William H. Crawford gegeneinander an, um zu ermitteln, wer Präsident der Vereinigten Staaten werden sollte. Zuvor hatte Jackson bei der Präsidentschaftswahl 1824 mit 99 Wahlmännerstimmen mehr Stimmen als seine Konkurrenten Adams und Crawford erhalten. Allerdings wurde der Zweitplatzierte John Quincy Adams anschließend vom Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten im ersten Wahlgang zum Präsidenten gewählt.

    Ausgangslage

    Bei der Präsidentschaftswahl 1824 traten 4 Kandidaten der damals einzigen großen Partei der USA, der Demokratisch-Republikanischen Partei, gegeneinander an. Die Kandidaten waren Andrew Jackson, John Quincy Adams, William H. Crawford und Henry Clay. Bei der Wahl erhielt Jackson mit 44,4 % der Stimmen und 99 Wahlmännerstimmen die relative Mehrheit, jedoch verfehlte er die absolute Mehrheit von 131 der 261 Wahlmännerstimmen im Electoral College deutlich. An zweiter Stelle errang Adams mit 30,9 % und 84 Wahlmännerstimmen, gefolgt von Crawford mit 11,2 % und 42 Wahlmännerstimmen und Clay mit 13,0 % und 37 Wahlmännerstimmen.

    Verlauf

    Im Februar 1825 stimmten die Mitglieder des Repräsentantenhauses als Staaten ab, um zu bestimmen, ob Jackson, Adams oder Crawford Präsident werden würden. Der 12. Verfassungszusatz bestimmt, dass die 3 Kandidaten mit den meisten Stimmen im Electoral College zur Stichwahl im Repräsentantenhaus zugelassen werden. Clay, der am wenigsten Wahlmännerstimmen erhalten hatte, war daher nicht für die Stichwahl zugelassen.[1] Unabhängig von Einwohnern und Anzahl der Sitze hatte jeder der 24 Staaten nur eine Stimme. Für den Sieg war eine absolute Mehrheit von 13 erforderlich. Es war das scheidende Repräsentantenhaus, das von der Demokratisch-Republikanischen Partei kontrolliert und mit der Wahl des neuen Präsidenten beauftragt wurde. Clay war zum Zeitpunkt der Wahl der einflussreiche Sprecher des Repräsentantenhauses. Er empfand Jackson gegenüber große Abneigung und sagte über ihn: „Ich kann nicht glauben, dass das Töten von 2.500 Engländern in New Orleans für die verschiedenen, schwierigen und komplizierten Aufgaben des Chief Magistracy qualifiziert.“[2] Außerdem waren Adams politische Ideen, zum Beispiel in den Fragen von Schutzzöllen, denen von Clay weit aus näher als die von Jackson. Die Wahl von Crawford galt von vornherein als unwahrscheinlich, zum einen wegen seines schlechten Gesundheitszustandes und zum anderen wegen inhaltlicher Differenzen mit Clay. Adams gewann in der Folge eine relative Mehrheit der 212 Abgeordneten mit 84 Stimmen gegenüber den 71 Stimmen Jacksons, die dieser auf sich vereinen konnte, und 54 Stimmen, die auf Crawford entfielen. Entscheidend war allerdings, dass er 13 der 24 Staatendelegationen gewann und somit genau die absolute Mehrheit.[3]

    Stichwahl um die Präsidentschaft 1825
    9. Februar 1825, 1. Wahlgang
    KandidatStimmen%
    John Quincy Adams1354,2
    Andrew Jackson729,1
    William H. Crawford416,7
    Gesamt:24100
    Absolute Mehrheit:13>50
    Staat1. Wahlgang
    John Quincy AdamsAndrew JacksonWilliam H. CrawfordGesamt
    Alabama0303
    Connecticut6006
    Delaware0011
    Georgia0077
    Illinois1001
    Indiana0303
    Kentucky84012
    Louisiana2103
    Maine7007
    Maryland5319
    Massachusetts121013
    Mississippi0101
    Missouri1001
    New Hampshire6006
    New Jersey1506
    New York1821434
    North Carolina121013
    Ohio102214
    Pennsylvania125026
    Rhode Island2002
    South Carolina0909
    Tennessee0909
    Vermont5005
    Virginia111921
    Gesamt 13 Staaten
    (87 Stimmen)
    7 Staaten
    (71 Stimmen)
    4 Staaten
    (54 Stimmen)
    24 Staaten
    (212 Stimmen)

    Folge

    Adams’ Sieg schockierte Jackson, der, da er sowohl die meisten Wähler- als auch Wahlmännerstimmen erhalten hatte, nach seiner Ansicht eigentlich zum Präsidenten hätte gewählt werden müssen. Als Präsident Adams Clay zu seinem Außenminister und damit quasi zu seinem designierten Nachfolger ernannte – Adams und seine drei Vorgänger waren jeweils vorher Außenminister gewesen –, beschuldigte Jackson seine beiden Konkurrenten, einen Kuhhandel gemacht zu haben. Die Anhänger Jacksons trugen das die nächsten vier Jahre auf ihren Fahnen, was schlussendlich zu Jacksons Sieg 1828 führte, als dieser wiederum gegen Adams antrat, die Wahl dann aber gewann.

    Einzelnachweise

    1. Robert McNamara: The Election of 1824 Was Decided in the House of Representatives. In: thoughtco.com. 11. Februar 2020. Abgerufen am 14. März 2020.
    2. Henry Clay to Francis Preston Blair, January 29, 1825.
    3. United States Congress: House Journal, 18th Congress, 2nd Session, February 9 1825, S. 219–222 (Abgerufen am August 2, 2006).

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    Autor/Urheber: Basaraheroes, Lizenz: CC BY-SA 4.0
    1824 house election result
    Andrew Jackson.jpg
    Andrew Jackson - 7th President of the United States (1829–1837)
    JohnQAdams.png
    Picture of John Quincy Adams
    WilliamHCrawford.jpg
    Portrait of William H. Crawford.