Steven Rechtschaffner
| Steven Rechtschaffner | |||||||||
| Nation | |||||||||
| Geburtstag | 20. Jahrhundert | ||||||||
| Beruf | Kreativ- und Marketingdirektor, Filmproduzent, Spieleentwickler | ||||||||
| Karriere | |||||||||
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| Disziplin | Ballett | ||||||||
| Status | zurückgetreten | ||||||||
| Karriereende | März 1981 | ||||||||
| Platzierungen im Freestyle-Skiing-Weltcup | |||||||||
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Steven „Steve“ Rechtschaffner (* 20. Jahrhundert) ist ein US-amerikanischer Videospielentwickler und ehemaliger Freestyle-Skier. Er war als Sportler auf die nicht mehr ausgetragene Disziplin Ballett (Acro) spezialisiert und gilt als Erfinder der olympischen Disziplin BoarderCross. Als Chief Creative Officer von EA Canada verantwortete er unter anderem die Entwicklung der von ihm erdachten SSX-Reihe.
Biografie
Sportliche Laufbahn
Steve Rechtschaffner begann nach eigenen Angaben nicht wegen seines Talents oder einer Athletik mit dem Hotdogging, sondern weil er mit den „coolen“ Leuten, deren Bilder er aus Ski-Magazinen und Fernsehwerbungen kannte, „abhängen“ wollte.[1] 1977 wurde er in die US-Nationalmannschaft aufgenommen[2] und gab am 9. Januar 1980 in den Poconos sein Debüt im neu lancierten Freestyle-Skiing-Weltcup. Er startete mit einem zehnten und einem achten Platz in den Weltcup. Gegen Saisonende war er als Fünfter in Tignes Teil eines von Bob Howard und Ian Edmondson angeführten US-Sechsfachsieges. Im letzten Wettkampf des Winters belegte er als Dritter in Whistler punktegleich mit Bruce Bolesky den einzigen Podestplatz seiner Karriere. Daraufhin wurde er in der Ballett-Disziplinenwertung Vierter. In der Saison 1981 bestritt er lediglich zwei Wettkämpfe am Mont Sainte-Anne und in Calgary, kam dabei aber nicht über einen zehnten Platz hinaus. In der Folge beendete er seine aktive Laufbahn im Leistungssport.
Weitere Karriere
Nach dem sportlichen Karriereende war Rechtschaffner zunächst bis 1982 Freestyle-Sportdirektor im US-amerikanischen Skiverband.[3] Während er an der New York University Marketing und Film studierte, wurde er Vizepräsident der Marketing- und Kreativabteilung der neu gegründeten Marke Swatch. In dieser Funktion drehte er TV-Werbespots, entwarf Printwerbungen und organisierte Kampagnen mit Hip-Hop-Interpreten wie The Fat Boys, Run-D.M.C. und Kurtis Blow.[1][4] 1987 führte er beim Musikvideo zu Wipeout!, einer Kollaboration zwischen The Fat Boys und The Beach Boys, Regie.[5] Während er in Stratton Ski-Unterreicht gab, lernte er den Snowboard-Pionier Jake Burton Carpenter kennen und begann selbst hobbymäßig mit der Trendsportart, der er mit dem Sponsoring erster Wettkämpfe mehr Aufmerksamkeit verschaffte.[6]
Rechtschaffner war nach dem Ende seines Engagements bei Swatch als Film- und Fernsehproduzent tätig und arbeitete mit jungen Regisseuren wie Michael Bay, David Fincher, Spike Jonze oder Dominic Sena zusammen.[2] Im Frühjahr 1991 drehte er mit dem Skifilmer Greg Stump Videoclips für die Fox-Abenteuersportsendung Greg Stump’s World of Extremes. Für das achte und letzte Segment realisierten die beiden eine seit Jahren gehegte Idee Rechtschaffners und ließen – angelehnt an Motocross – fünf Snowboarder auf einem Pistenkurs in Blackcomb ein Rennen gegeneinander fahren.[7] Für den Namen „BoarderCross“ sicherte sich Rechtschaffner die Markenrechte, was aber nicht verhinderte, dass weltweit Wettkämpfe ausgetragen wurden, die Disziplin als „Snowboardcross“ von der FIS übernommen und 2006 schließlich sogar olympisch wurde.[8]
1994 zog Rechtschaffner mit seiner Familie von Los Angeles nach Vancouver und begann für Electronic Arts zu arbeiten. Als Chief Creative Officer von EA Canada und später Creative Director des weltweiten Studios verantwortete er die Produktion und Veröffentlichung von mehr als 40 Computerspielen, die zusammen über 500 Millionen US-Dollar lukrierten.[9] Sein Augenmerk galt Sport- und Action-Games, die ab 2000 unter dem Label EA Sports BIG vermarktet wurden. Respekt innerhalb der Branche verdiente er sich mit der ursprünglich für die PlayStation 2 entwickelten Snowboard-Reihe SSX, er wirkte aber auch an Spielen wie FIFA, Triple Play oder NBA Street mit.[2] Nach dem Ausstieg bei EA 2006 war Rechtschaffner für Unternehmen wie Nexon, Microsoft und Jawbone tätig. 2021 gründete er mit einem früheren EA-Kollegen ein eigenes Independent-Studio.[9][10]
Steve Rechtschaffner ist mit der ehemaligen kanadischen Freestyle-Skierin und heutigen Künstlerin Renée Lee Smith verheiratet. Das Paar hat zwei Söhne und eine Tochter und lebt in West Vancouver.[11]
Sportliche Erfolge
Weltcup
- 5 Platzierungen unter den besten zehn, davon 1 Podestplatz
Weltcupwertungen
| Saison | Gesamt | Ballett | ||
|---|---|---|---|---|
| Platz | Punkte | Platz | Punkte | |
| 1980 | 23. | 78 | 4. | 78 |
| 1981 | 78. | 16 | 37. | 16 |
Ludografie
- 1995: Pro Yakyū Virtual Stadium: Professional Baseball
- 1995: FIFA Soccer 96
- 1996: Triple Play 97
- 1997: Triple Play 98
- 1997: WarCraft II: The Dark Saga
- 1998: Triple Play 99
- 1999: WCW Mayhem
- 2000: Triple Play 2001
- 2000: SSX
- 2001: SSX Tricky
- 2002: Sled Storm
- 2003: MVP Baseball 2003
- 2003: NBA Street Vol. 2
- 2003: SSX 3
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2001: Interactive Achievement Award in der Kategorie Spiel des Jahres/Konsole für SSX
- 2001: Interactive Achievement Award in der Kategorie Sportspiel des Jahres/Konsole für SSX
- 2001: Interactive Achievement Award in der Kategorie Spiel des Jahres/Rennen für SSX[12]
- 2004: Interactive Achievement Award in der Kategorie Sportspiel des Jahres/Konsole für SSX 3
- 2004: Interactive Achievement Award in der Kategorie Funsportspiel des Jahres/Konsole für SSX 3[13]
Weblinks
- Steven Rechtschaffner in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch)
- Steven Rechtschaffner bei IMDb
- Steven Rechtschaffner bei MobyGames (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Steven Rechtschaffner – Video Games And The Power Of Ideas. Idea City/YouTube, 2006, abgerufen am 22. Oktober 2025 (englisch).
- ↑ a b c Steven Rechtschaffner. Idea City, abgerufen am 22. Oktober 2025 (englisch).
- ↑ Doug Pfeiffer: Freestyle Flies Again. In: Ski. Ausgabe von Dezember 1981, S. 62 (Volltext in der Google-Buchsuche) (englisch).
- ↑ SSX Creator Steven Rechtschaffner on What’s Next! Electric Playground Network – EPN/YouTube, 5. Juni 2019, abgerufen am 22. Oktober 2025 (englisch).
- ↑ Fat Boys Feat. The Beach Boys: Wipeout. IMDb, abgerufen am 22. Oktober 2025 (englisch).
- ↑ Creating SSX 3, NBA Street & more with Steven Rechtschaffner. Electric Playground Network – EPN/YouTube, 21. April 2018, abgerufen am 22. Oktober 2025 (englisch).
- ↑ The Very First Ever Boardercross. Steven Rechtschaffner/Vimeo, abgerufen am 22. Oktober 2025 (englisch).
- ↑ Darice Bailer: Snowboard Cross. Lerner Publishing Group, Minneapolis 2014, ISBN 978-1-4677-1733-5 (Leseprobe in der Google-Buchsuche) (englisch).
- ↑ a b Robert Lewis: Award Winning Video Game Creators Reunite to Form SuperNatural Studios. Techcouver, 21. Oktober 2021, abgerufen am 22. Oktober 2025 (englisch).
- ↑ Robert Zak: 'We Made SSX 20 Years Too Early:' Creating A Successor To A PS2 Classic. Dual Shockers, 31. Juli 2023, abgerufen am 22. Oktober 2025 (englisch).
- ↑ Kim Christie: Peek inside a luxurious oceanside house in West Vancouver. Chatelaine, 22. Juli 2014, abgerufen am 22. Oktober 2025 (englisch).
- ↑ 2001 Interactive Achievement Awards. Academy of Interactive Arts & Sciences, abgerufen am 22. Oktober 2025 (englisch).
- ↑ 2004 Interactive Achievement Awards. Academy of Interactive Arts & Sciences, abgerufen am 22. Oktober 2025 (englisch).
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Rechtschaffner, Steven |
| ALTERNATIVNAMEN | Rechtschaffner, Steve |
| KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Freestyle-Skisportler und Videospielentwickler |
| GEBURTSDATUM | 20. Jahrhundert |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Pictograms of Olympic sports - Freestyle skiing