Stettenberg (Kalchreuth)
Stettenberg Gemeinde Kalchreuth Koordinaten: 49° 32′ 14″ N, 11° 8′ 4″ O | |
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Höhe: | 352 m ü. NHN |
Einwohner: | 13 (1. Jan. 2018)[1] |
Postleitzahl: | 90562 |
Vorwahl: | 0911 |
Stettenberg (umgangssprachlich Schdembärch[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Kalchreuth im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).
Lage
Die Einöde liegt etwa 2,5 km südlich von Kalchreuth am Rande des Sebalder Reichswaldes, der im Westen und Süden angrenzt, und am Gockerlersberger Graben, einem rechten Zufluss der Gründlach. Nördlich des Ortes gibt es eine Grube, in der Tonschiefer abgebaut wird. Ein Anliegerweg führt nach Heroldsberg (1,5 km östlich).[3]
Geschichte
Stettenberg entstand um 1200 bis 1300 als Rodungssiedlung im Sebalder Reichswald.[4] Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1358 als „Stetenberg“. In diesem Jahr wurde das Schloss vom Eichstätter Bischof der Burggrafschaft Nürnberg überlassen.[5] Während des Städtekriegs (1387–1389) wurde das Schloss abgebrannt. 1409 wurde es vom Nürnberger Bürger Otto Heiden wieder aufgebaut.[4] 1432 kam „Stettemberg“ an die Reichsstadt Nürnberg.[5] Der Ort lag im Fraischbezirk der nürnbergischen Hauptmannschaft Heroldsberg, wurde vom Waldamt Sebaldi verwaltet und war gemeindefrei. Ab 1500 wurde das Schloss als Bauerngut genutzt, zu dem 120 Tagewerk Felder gehörten. Während der Markgrafenkriege und des Dreißigjährigen Krieges wurde das Anwesen zerstört und musste wieder hergerichtet werden.[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Stettenberg dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Kalchreuth zugeordnet.[6][7]
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand westlich von Stettenberg eine Wochenendsiedlung.
Baudenkmal
- Haus Nr. 1: Nebengebäude des ehemaligen Gutes
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2018 |
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Einwohner | 17 | 12 | 9 | 7 | 10 | 6 | 10 | 26 | 20 | 13 | 2 | 13 |
Häuser[8] | 3 | 2 | 2 | 1 | 2 | 3 | 3 | 2 | ||||
Quelle | [6] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Margaretha (Heroldsberg) gepfarrt. Die Katholiken sind nach Unsere Liebe Frau (Dormitz) gepfarrt.[16]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Stettenberg. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 445 (Digitalisat).
- Dorothea Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 7). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2015, ISBN 978-3-7696-6869-8, S. 283–286.
- Georg Paul Hönn: Stettenberg. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 535 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 149.
Weblinks
- Gemeindeteile auf der Website kalchreuth.de
- Stettenberg in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. November 2021.
- Stettenberg in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 31. Oktober 2019.
- Stettenberg im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 31. Oktober 2019
Einzelnachweise
- ↑ a b Zahlen und Daten auf der Website kalchreuth.de
- ↑ D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 285. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: šdêmbęeχ.
- ↑ Stettenberg im BayernAtlas.
- ↑ a b c F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 149.
- ↑ a b D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 283ff.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 89 (Digitalisat).
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 31 (Digitalisat).
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 90 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1016, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1181, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1113 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1180 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1217 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1050 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 772 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 173 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 335 (Digitalisat).