Sternelfe
Sternelfe | ||||||||||
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Sternelfe (Selasphorus calliope), Weibchen am Nest | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Selasphorus calliope | ||||||||||
(Gould, 1847) |
Die Sternelfe (Selasphorus calliope) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Sie brütet im Sommer in Kanada in British Columbia und den nordwestlichen Vereinigten Staaten in Washington, Oregon, Idaho, dem westlichen Montana, West-Utah und Nord- und Ostkalifornien. Zur Überwinterung zieht der Vogel nach Mexiko.[1] Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingeschätzt.
Merkmale
Die Sternelfe wiegt 2 bis 3 Gramm, wird rund 9 Zentimeter lang und hat eine Flügelspannweite von 11 Zentimetern.[2] Die Kolibriart ist die kleinste bekannte Vogelart in Nordamerika. Die Männchen erkennt man an der roten Kehle, den grünen Flanken, dem weißen Bauch und dem dunklen Schwanz. Bei den Weibchen ist der Schwanz rotbraun, und es fehlt die farbige Kehle. Der Schwanz des Vogels ist auffallend kurz.
Verbreitung und Habitat
Die Sternelfe hat ihre Brutgebiete im Westen Nordamerikas von British Columbia und Alberta in Kanada über die Staaten der USA östlich und westlich der Rocky Mountains bis nach Baja California in Mexiko. Die Überwinterungsgebiete finden sich im westlichen Zentralmexiko. Gelegentlich werden Sternelfen im Winter auch in der Golfküstenregion der USA gesichtet.
Die Sternelfe bevorzugt in der Brutzeit eher kühlere Gebiete in meist montanen Höhen von 1200 m bis zur Waldgrenze in 3000 m bis 4000 m, gerne an Wasserläufen und auch in Sekundärvegetation. Die Nester finden sich in Sträuchern, Nadel- und Laubgehölzen. Im Überwinterungsquartier halten sich Sternelfen in tockeneren Gebieten auf, man sieht sie auch nahe bei Bauernhöfen und Ranches und entlang von Starßenrändern.[3]
Nahrung
Die Nahrung der Sternelfe besteht hauptsächlich aus Blütennektar, Pollen und Insekten.
Fortpflanzung
Nach der Balz und der Begattung wird in einem Baum meist versteckt ein Nest angelegt. Das Weibchen legt gewöhnlich zwei Eier, die zwischen 14 und 16 Tagen bebrütet werden. Nach dem Schlüpfen werden die Jungen rund 21 bis 28 Tage gefüttert.
Feinde
Die natürlichen Feinde der Sternelfe sind Schlangen, Katzen und Greifvögel.
Unterarten
Bisher sind keine Unterarten bekannt.[4] Die Unterart Selasphorus calliope lowei (Griscom, 1934),[5] die man gelegentlich in der Literatur findet, gilt als Synonym zur Nominatform.
Etymologie und Forschungsgeschichte
John Gould beschrieb die Sternelfe unter dem Namen Trochilus (Calothorax) Calliope. Das Typusexemplar wurde in Mexiko gesammelt.[6] Später schlug sie Gould der neuen Gattung Stellula zu, eine monotypische Gattung, unter der sie sehr lange geführt wurde.[7] Das North American Classification Committee schlug sie schließlich im Jahr 2012 eindeutig der Gattung Selasphorus zu.[8] Dieser Begriff leitet sich von den griechischen Wörtern σέλαςsélas für „Glanz, Licht, Flamme“ und -φόρος, φέρω-phorós, phérō für „tragend, tragen“ ab.[9] Das Wort calliope stammt aus der griechischen Mythologie. Kalliope war eine Muse mit feiner Stimme und eine der neun Töchter des Zeus und der Mnemosyne.[10]
Literatur
- Ludlow Griscom: The Ornithology of Guerrero, Mexico. In: Bulletin of the Museum of Comparative Zoology at Harvard College. Band 75, Nr. 10, 1934, S. 367–422 (online [abgerufen am 17. Januar 2012]).
- John Gould: Drafts for an arrangement of the Trochilidae, with descriptions of some new species. In: Proceedings of the Zoological Society of London. Band 15, Nr. 168, 1847, S. 7–11 (online [abgerufen am 13. Februar 2014]).
- John Gould: An introduction to the Trochilidæ: or family of humming-birds. Taylor and Francis, London 1861 (online [abgerufen am 13. Februar 2014]).
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
- Josef H. Reichholf, Scott Weidensaul: Kolibris. Fliegende Diamanten. Karl Müller Verlag, Köln-Bocklemünd/Mengenich 1990.
- Dieter Poley: Kolibris: Trochilidae. Westarp Wissenschaften, Hohenwarsleben 1994, ISBN 978-3-89432-409-4.
Einzelnachweise
- ↑ National Geographic Society: Field Guide to the Birds of North America, Second Edition. National Geographic, ISBN 0-87044-692-4.
- ↑ Cornell Lab of Ornithology
- ↑ William A. Calder, Lorene L. Calder: Calliope Hummingbird – Selasphorus calliope. In: birdsotftheworld.org. Birds of the World. Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA, 2020, abgerufen am 6. Dezember 2022 (englisch).
- ↑ IOC World Bird List Hummingbirds
- ↑ Ludlow Griscom, S. 380.
- ↑ John Gould (1847), S. 11.
- ↑ John Gould (1861), S. 90.
- ↑ North American Classification Committee Proposal 2011-A
- ↑ James A. Jobling S. 352.
- ↑ James A. Jobling S. 85.
Weblinks
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Calliope Hummingbird (Stellula calliope) in der Internet Bird Collection
- Selasphorus calliope in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021. Eingestellt von: BirdLife International, 2020. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
- Factsheet auf BirdLife International
- Stellula calliope im Integrated Taxonomic Information System (ITIS). Abgerufen am 17. Januar 2011.
- Calliope Hummingbird – Stellula calliope USGS Patuxent Bird Identification InfoCenter (engl.)
- Calliope Hummingbird Information and Photos South Dakota Birds and Birding (engl.)
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Calliope Hummingbird (Selasphorus calliope)
- Sternelfe (Selasphorus calliope) bei Avibase; abgerufen am 17. Januar 2011.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Kati Fleming, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Calliope hummingbird, Stellula calliope; male, WY
Autor/Urheber: Cephas, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Distribution map of Calliope Hummingbird
Autor/Urheber: Wolfgang Wander, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Calliope Hummingbird / Stellula calliope - female feeding two chicks