Sternbahn

Strichspuraufnahme mit zwei Satellitenbahnen links

Unter einer Sternbahn versteht man die Spur, welche ein Fixstern infolge der Erdrotation durch das Gesichtsfeld eines Fernrohrs zieht oder auf dem fotografischen Film oder dem CCD-Sensor einer Kamera hinterlässt. Bisweilen versteht man darunter auch die scheinbare Bahn eines Gestirns relativ zu den benachbarten Objekten des Sternhimmels. Sternbahnen sind eine Sonderform der Bahnlinien und bei fotografischer Abbildung annähernd kreisförmig.

Messungen an scheinbaren Sternbahnen

In der Astronomie und Geodäsie werden solche Sternbahnen mit Präzisionsinstrumenten vermessen – je nach Aufwand und Zweck mit Genauigkeiten von 1 bis herab zu 0,01″, mit Astrometriesatelliten sogar bis 0,001″. Diese Messungen können erfolgen:

Die Messung scheinbarer Sternbahnen ist die Basis vieler Methoden der Astrometrie und Astrogeodäsie – unabhängig davon, nach welcher der o. g. Methoden man die Durchgänge beobachtet. Auch in der Raumfahrt sind Analysen aufgenommener Sternspuren manchmal ein Hilfsmittel zur Ortung oder Kurskorrektur.

Andere Anwendungen

Die scheinbare Bewegung von Sternen dient auch noch anderen Zwecken, etwa

Siehe auch

Literatur

  • Klaus Schnädelbach: Simultane Ortsbestimmung durch Photographie der Sternbahnen. Hrsg.: DGK (= C. Band 99). München / Karlsruhe 1966.
  • Albert Schödlbauer: Geodätische Astronomie – Grundlagen und Konzepte. De Gruyter-Verlag, Berlin / New York 2000.
  • Gottfried Gerstbach: Auge und Sehen – der lange Weg zu digitalem Erkennen. In: Sternenbote. Heft 2000/8. Wien 2000, S. 160–180.

Weblinks

Auf dieser Seite verwendete Medien

19960605 23l.jpg
Autor/Urheber: Speifensender, Lizenz: CC BY-SA 3.0
zwei Satelliten-Strichspuren vor dem 63 Minuten auf Agfa HDC100 mit 50mm/f2,8 belichteten Sternhintergrund:

Lacrosse 1 (19671 = 1988-106B): im Bild von 22:52:51 bis 22:53:51 UT, Höhe: 664 km, 3,1 bis 2,6 mag

Cosmos 2263r (22803 = 1993-059B): im Bild von 23:12:21 bis 23:13:51 UT, Höhe 857 km, 4,3 bis 3,8 mag