Sternanisgewächse
Sternanisgewächse | ||||||||||||
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Kadsura japonica, Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Schisandraceae | ||||||||||||
Blume |
Die Sternanisgewächse (Schisandraceae) sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Austrobaileyales. Die Areale der Arten reichen von Sri Lanka über Südostasien bis zum westlichen Malaiischen Archipel, und von den südöstlichen USA bis zum östlichen Mexiko.[1] Eine bekannte Art ist der Echte Sternanis (Illicium verum).
Beschreibung
Es sind verholzende Pflanzen: Sträucher, Bäume und Lianen. Es sind Öl- oder Schleimdrüsen vorhanden. Sie enthalten ätherische Öle. Die wechselständigen Laubblätter sind einfach, krautig bis lederig und gestielt. Der Blattrand ist glatt oder gezähnt. Nebenblätter fehlen.
Die mehr oder weniger radiärsymmetrischen Blüten sind schraubig (spiralig) aufgebaut, nicht in Wirteln. Die Blütenhülle besteht aus schraubig angeordneten (fünf bis) zwölf bis viele Blütenhüllblättern, bei denen entweder ein gradueller Übergang von Kelch- zu Kronblättern zu beobachten ist oder alle Blütenhüllblätter sind gleich gestaltet. Bei Schisandra und Kadsura sind die Blüten eingeschlechtig, bei Illicium zwittrig. In männlichen und zwittrigen Blüten sind vier bis viele fertile Staubblätter vorhanden. Es sind tricolpate Pollenkörner vorhanden. In weiblichen und zwittrigen Blüten sind (fünf bis) sieben bis 15 (bis 21, bis viele) freie, oberständige Fruchtblätter vorhanden.
Es werden Balgfrüchte oder Beeren gebildet oder die Früchte werden als fleischige Sammelfrüchte mit zweisamigen Teilfrüchten interpretiert.
Systematik
Der botanische Name der Typusgattung Schisandra leitet sich aus den griechischen Wörtern: schizein für spalten und aner, andros für Mann, männliches Organ ab, dies bezieht sich auf die getrennten Theken mancher Schisandra-Arten. Synonyme für SchisandraceaeBlume sind IlliciaceaeBerchtold & Presl und KadsuraceaeRadogizky.
Die Familie Schisandraceae umfasst drei Gattungen mit etwa 92 Arten.
- Sternanis (IlliciumL.): Die etwa 42 Arten sind von Indien bis Ostasien und von Nord- bis Mittelamerika verbreitet.
- Spaltkörbchen, auch als „Spaltkölbchen“ bezeichnet (SchisandraMichx.): Die etwa 30 Arten sind hauptsächlich in Asien verbreitet, nur eine Art (Schisandra glabra) kommt in Nordamerika vor. Hierher gehören beispielsweise:
- Chinesisches Spaltkörbchen (Schisandra chinensis(Turcz.) Baill.): Sie ist vom Amurgebiet über China, Korea, Japan bis Sachalin verbreitet.
- Schisandra glabra(Brickell) Rehder: Sie kommt in Mexiko und in den südöstlichen Vereinigten Staaten vor.[1]
- Großblütiges Spaltkörbchen (Schisandra grandifloraHook. f. & Thomson): Sie ist von Himachal Pradesh in Indien und Myanmar bis ins südwestliche China verbreitet.
- Schisandra repanda(Siebold & Zucc.) A.C.Sm.: Sie kommt in Japan und Südkorea vor.
- Rotblühendes Spaltkörbchen (Schisandra rubrifloraRehder & E.H. Wilson, Syn.: Schisandra grandiflora var. rubriflora(Rehder & E.H. Wilson) C.K. Schneid.): Sie kommt im indischen Assam und westlichen China vor.
- Schisandra sphenantheraRehder & E.H. Wilson: Sie ist in China verbreitet.
- Kadsura oder Kugelfäden (KadsuraJuss.): Die etwa 28 Arten sind im östlichen und südöstlichen Asien verbreitet.
Quellen
- Die Familie der Schisandraceae bei der APWebsite. (Abschnitte Systematik und Beschreibung)
- Kurzbeschreibung vom Botanischen Garten Tübingen. (deutsch)
- R. M. K. Saunders: Schisandraceae in Species plantarum: Flora of the World., Part 4, Canberra, Australian Biological Resources Study., 2001, 62 Seiten.
- T. Denk, I.-C. Oh: Phylogeny of Schisandraceae based on morphological data: evidence from modern plants and the fossil record. In: Plant Systematics and Evolution, Volume 256, S. 113–145, Springer-Verlag, 2005.
- Luo, S-X., L-J. Zhang, S. Yuan, Z-H. Ma, D-X. Zhang, and S. S. Renner. 2018. The largest early-diverging angiosperm family is mostly pollinated by ovipositing insects and so are most surviving lineages of early angiosperms. Proc. Roy. Soc. B 285: 20172365; DOI: 10.1098/rspb.2017.2365
- Die Familie bei DELTA. Dort nur mit zwei Gattungen. (Abschnitt Beschreibung)
- Yuhu Liu, Nianhe Xia, Liu Yuhu, Richard M. K. Saunders: Schisandraceae. ohne Illicium, S. 39 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 7: Menispermaceae through Capparaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2008. ISBN 978-1-930723-81-8 (Abschnitte Beschreibung und Verbreitung)
- Michael A. Vincent: Schisandraceae. mit nur zwei Gattungen - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 3: Magnoliidae and Hamamelidae, Oxford University Press, New York und Oxford, 1997. ISBN 0-19-511246-6 (Abschnitte Beschreibung und Verbreitung)
Einzelnachweise
- ↑ a b Rafaël Govaerts (Hrsg.): Schisandraceae. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 4. Juni 2020.
Weblinks
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Autor/Urheber: Scott Zona, Lizenz: CC BY 2.0
Schisandra rubriflora at Royal Botanic Gardens, Kew, UK
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