Steppenflughuhn
Steppenflughuhn | ||||||||||||
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Steppenflughuhn (Syrrhaptes paradoxus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Syrrhaptes paradoxus | ||||||||||||
(Pallas, 1773) |
Das Steppenflughuhn oder Steppenhuhn (Syrrhaptes paradoxus) ist ein Vogel aus der Familie der Flughühner.
Beschreibung
Der mit 30 bis 41 Zentimetern ringeltaubengroße Vogel ist durch lange, nadelförmig spitze, mittlere Schwanzfedern gekennzeichnet. Diese sind noch länger als beim Spieß- und Braunbauch-Flughuhn. Auch die 10. Handschwinge ist spießförmig ausgezogen, was aber feldornithologisch nicht von Bedeutung ist. Vermutlich ist dieses Merkmal für das pfeifende Fluggeräusch verantwortlich. Am Bauch hat das Steppenflughuhn ein auffallendes schwarzes Feld, das aber kleiner ist als beim Sandflughuhn und sich auf eine Binde im Bereich der Füße beschränkt. Die Flügelunterseiten sind hell.
Beim Männchen sind Kopf, Hals und Brust hell und ohne auffällige, dunkle Zeichnung. Die Kehle ist wie ein vom Auge bis zu den Halsseiten führenden Bogenstreif orangegelb. Auf der Brust zeigt sich ein – im Unterschied zu anderen Flughühnern – unauffälliges, dunkel gestricheltes Querband. Die sandfarbene Oberseite ist gebändert. An den Flügeln fehlt oberseits jedes Weiß, Brust und Handschwingen haben eine hellgräuliche Färbung. Beim Weibchen ist der Halsfleck von einem schmalen schwarzen Band gesäumt. Scheitel und Nacken sind schwarz gefleckt und ohne Orangegelb.
Vorkommen
Das Steppenflughuhn bewohnt sandige Halbwüsten Innerasiens. Es kommt etwa zwischen 40° N und 50° N von Kasachstan und Usbekistan östlich bis Nordost-China vor. Während der Wanderungen nach Europa erscheint es bevorzugt an Sandküsten und auf Stoppelfeldern. In Großbritannien und in Dänemark kam es dabei sogar zu Bruten, in Norddeutschland fanden Brutversuche im Invasionsjahr 1888 statt. Die letzten großen Invasionen nach Europa mit über 10.000 Vögeln ereigneten sich in den Jahren 1863, 1888 und abgeschwächt 1908. Seither erschien das Steppenflughuhn nur noch vereinzelt in Europa. Grund ist vermutlich der Verlust der Brutgebiete im westlichen Mittelasien durch die Intensivierung der dortigen Landwirtschaft.
Lebensweise
In Scharen vereinigt rufen die Vögel häufig „körki“ oder „körkörki“. Das Steppenflughuhn ernährt sich vorwiegend von pflanzlicher Nahrung, besonders von Sämereien, Gräsern und Kräutern, selten von Insekten. Die Paarungszeit beginnt meist ab März oder April. Das Steppenflughuhn nistet in kleineren Kolonien auf dem Boden in dichter Vegetation. Das Gelege besteht meist aus drei, selten aus vier ockerfarbenen Eiern.
Literatur
- Roger Peterson, Guy Montfort, F. A. D. Hollom: Die Vögel Europas. 9. Auflage. Paul Parey, Hamburg/Berlin 1966, ISBN 3-490-05518-7.
- Alfred Brehm: Das Steppenhuhn. Eine Bitte an alle deutschen Jäger. In: Die Gartenlaube. Heft 46, 1863, S. 726–727 (Volltext [Wikisource]).
- U. N. Glutz von Blotzheim, K. M. Bauer: Handbuch der Vögel Mitteleuropas. (HBV). Band 7: Charadriiformes. 2. Teil: Schnepfen-, Möwen- und Alkenvögel. AULA-Verlag, ISBN 3-923527-00-4.
- Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel, Pascal Eckhoff, Renate van den Elzen, Christoph Hinkelmann, Frank Dieter Steinheimer: Die Vögel der Erde – Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen. 3. Auflage. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, Radolfzell 2002 (do-g.de [PDF]).
- Christopher M. Perrins: Die große Enzyklopädie der Vögel. Orbis Verlag, München 1995, ISBN 3-572-00702-X (Sonderausgabe).
Weblinks
- Federn des Steppenflughuhns
- Pallas's Sandgrouse (Syrrhaptes paradoxus) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
- Steppenflughuhn (Syrrhaptes paradoxus) auf eBird.org
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Steppenflughuhn (Syrrhaptes paradoxus)
- Syrrhaptes paradoxus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: BirdLife International, 2008. Abgerufen am 2. März 2009.
- Steppenflughuhn (Syrrhaptes paradoxus) bei Avibase
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Didier Descouens, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ei eines Steppenhuhn. Sammlung von Jacques Perrin de Brichambaut.
- Fundort: Turkestan, Russland.
Autor/Urheber: Ján Svetlík, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Syrrhaptes paradoxus
Labkáň stepný
Kolshengel(c) IUCN Red List of Threatened Species, species assessors and the authors of the spatial data., CC BY-SA 3.0
Distribution map of pallas's Sandgrouse (Syrrhaptes paradoxus) according to IUCN version 2020.1 (compiled by: BirdLife International and Handbook of the Birds of the World (2016) 2016.); key:
Legend: Extant, breeding (#00FF00), Extant, resident (#008000), Extant, non-breeding (#007FFF)