Heidegrashüpfer

Heidegrashüpfer

Weiblicher Heidegrashüpfer
Gesang des Heidegrashüpfers

Systematik
Ordnung:Heuschrecken (Orthoptera)
Unterordnung:Kurzfühlerschrecken (Caelifera)
Familie:Feldheuschrecken (Acrididae)
Unterfamilie:Grashüpfer (Gomphocerinae)
Gattung:Stenobothrus
Art:Heidegrashüpfer
Wissenschaftlicher Name
Stenobothrus lineatus
(Panzer, 1796)
Männlicher Heidegrashüpfer. Das rechte Hinterbein fehlt.
Nahaufnahme eines Gewöhnlichen Heidegrashüpfers

Der Heidegrashüpfer (Stenobothrus lineatus), auch Großer Heidegrashüpfer genannt, ist eine mittelgroße Art in der Familie der Feldheuschrecken (Acrididae) und gehört in die Ordnung der Kurzfühlerschrecken (Caelifera).

Merkmale

Der Heidegrashüpfer ist erkennbar an seiner kontrastreichen Färbung, den deutlich einwärts gebogenen Kielen des Halsschildes und dem schmalen Präcostalfeld an den breiten Flügeln. Wichtige Kennzeichen sind ein schräger, weißer Fleck kurz hinter der Flügelmitte und das breite, aber nicht über die halbe Flügellänge reichende Medialfeld (Unterschied zu S. nigromaculatus). Es gibt aber auch auffällige Farbvarianten wie komplett lilablau gefärbte Tiere. Die Männchen des Heidegrashüpfers werden etwa 15 bis 19 Millimeter lang, die Weibchen erreichen eine Größe von 21 bis 26 Millimetern. Er ist damit die größte mitteleuropäische Art innerhalb der Gattung Stenobothrus.

Charakteristisch ist vor allem sein einzigartiger, etwa 5 m weit hörbarer Gesang, ein merkwürdiges auf- und absteigendes Sirren, das 10 bis 20s andauert.

Lebensweise

Der Heidegrashüpfer ernährt sich von verschiedenen Gräsern und Kräuterarten. Er legt seine Eier in die unteren Blattscheiden von Gräsern, so dass seine Bestände durch tiefen Verbiss (Schafe, Ziegen) oder Intensivmahd geschädigt werden.

Der Heidegrashüpfer lebt in dauerhaft kurzrasigen Bereichen von Sandrasen, Weiden und Felskuppen, allgemein in Trockengebieten. Er bevorzugt nach Süden offene, steilere Triften und Böschungen, vorzugsweise nicht zu oft und intensiv mit Schafen beweidet. Auffällig ist seine Beziehung zu Schattenplätzen (Stauden, Blöcke), die ihm erlauben, seine Körpertemperatur zu regulieren.

Adulte Tiere können von Anfang Juli bis Oktober angetroffen werden.

Flächen, auf denen günstige Verhältnisse von Natur aus herrschen sind selten, auch deshalb gilt der Heidegrashüpfer in einigen Bundesländern als gefährdet (SH, B, NS, RLP, S) oder ausgestorben (Hamburg).

Verbreitung

Er kommt in ganz Kontinentaleuropa außer dem Norden und in Großbritannien vor, in Deutschland wird er nach Norden seltener und fehlt im nördlichen Schleswig-Holstein.

Literatur

  • Heiko Bellmann: Heuschrecken: beobachten, bestimmen, Naturbuch Verlag 1993, ISBN 3-89440-028-5
  • Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hrsg.): Rote Liste Heuschrecken. Dresden 1994
Commons: Heidegrashüpfer – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Stenobothrus lineatus 20120729.ogg
Autor/Urheber: Gilles San Martin, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Courtship song of the grasshopper Stenobothrus lineatus in the presence of the female.

Location : Saumières, Treignes, Belgium

Recorded with a Zoom H2n + noise reduction filter in Audacity
Stenobothrus lineatus m 2009 08190271.jpg
Autor/Urheber: G.-U. Tolkiehn (G-u-t (talk)), Lizenz: CC BY 3.0
Stenobothrus lineatus, m., Balderschwang, Bayern, Deutschland
Stenobothrus lineatus -- Gewöhnlicher Heidegrashüpfer.webm
(c) Wolfgang Forstmeier, CC BY 3.0
Trattberg, Austria, 28 Sep 2018

Insects, Orthoptera, Grasshoppers, Crickets, Bush-crickets, Heuschrecken, Song, Diversity, Natural history, Macro videography, The recordings may be useful for training your identification skills but not for scientific analysis (frequency spectra affected by noise removal). USD = ultra sound detector used (Pettersson D 100) Slow motion is indicated in the top left corner

Temperatures refer to general air temperature (not measured directly where the insect is sitting)
Stenobothrus lineatus.jpg
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 2.5