Steinkiste von Oebles-Schlechtewitz
Die Steinkiste von Oebles-Schlechtewitz, einem Ortsteil von Bad Dürrenberg im Saalekreis in Sachsen-Anhalt wurde 1878 von Friedrich Klopfleisch (1831–1898) auf dem Fuchshügel von Oebles-Schlechtewitz ausgegraben.
Die etwa 1,5 m tief eingesenkte, West-Ost orientierte Steinkiste lag unter einem Hügel von etwa 6,0 m Durchmesser und 1,5 m Höhe: Die gepflasterte Kammer, deren Wände aus geschichteten Bruchsteinen bestanden und die mit zwei großen Platten bedeckt war, maß etwa 3,7 × 2,26 m.
Auf dem Pflaster lagen die Skelettreste einer Person. Darüber lag eine Lage Holz. Es fanden sich keine Beigaben.
In der Hügelschüttung über der Kammer befand sich eine 0,75 m starke Steinpackung, die eine Schicht angekohlter menschlicher Knochen ohne Beigaben überlagerte.
Es fehlen kulturbestimmende Beigaben. Ulrich Fischer (1956, S. 273) ordnet die Steinkiste der Walternienburg-Bernburger Kultur zu. Der Grabbau, der eine Synthese zwischen Mauerkammergrab und Steinkiste darstellt, legt dies nahe.
Das zeitliche Verhältnis zwischen der Steinpackung mit den Skelettresten in der Hügelschüttung und dem Grab lässt sich nicht bestimmen.
Literatur
- Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald. Beier & Beran, Wilkau-Hasslau 1991 (Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. 1), (Zugleich: Halle-Wittenberg, Univ., Habil.-Schr., 1991: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire in den fünf neuen ostdeutschen Bundesländern (ehemals DDR).) S. 135, 187