Steinkiste von Exloo-Zuiderveld

Steinkiste von Exloo-Zuiderveld Hunebed D31a
Koordinaten52° 52′ 6,3″ N, 6° 52′ 45,4″ O
OrtBorger-Odoorn, OT Exloo, Drenthe, Niederlande
Entstehung3500 bis 2800 v. Chr.
van-Giffen-Nr.D31a

Die Steinkiste von Exloo-Zuiderveld war ein Steinkistengrab der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur bei Exloo, einem Ortsteil der Gemeinde Borger-Odoorn in der niederländischen Provinz Drenthe. Die Anlage wurde 1843 entdeckt und wahrscheinlich in den folgenden Jahrzehnten zerstört. Das Grab und seine Überreste wurden mehrfach archäologisch untersucht. Es trägt die van-Giffen-Nummer D31a. Die Anlage wurde von Albert Egges van Giffen ursprünglich als Großsteingrab klassifiziert, Jan N. Lanting klassifiziert sie hingegen als Steinkiste.

Lage

Das Grab befand sich südlich von Exloo in einem Waldgebiet. Westlich befindet sich das noch erhaltene Großsteingrab Exloo-Zuid (D31).

Forschungsgeschichte

Die Anlage wurde erstmals 1843 erwähnt. Leonhardt Johannes Friedrich Janssen, Kurator am Rijksmuseum van Oudheden in Leiden, führte 1846 eine Untersuchung durch und fertigte eine Zeichnung an. Zwischen 1855 und 1875 wurden die letzten Steine des Grabes entfernt. Die Überreste der Anlage wurden 1968 von Jan Evert Musch wiederentdeckt. 1993 erfolgte eine Nachuntersuchung durch Jan N. Lanting.

Beschreibung

Lanting stellte bei seiner Grabung eine 1,3 m tiefe Grube mit einem Durchmesser von etwa 4 m fest. Das Grab besaß ursprünglich eine Hügelschüttung mit einem Durchmesser von etwa 11 m und einer Höhe von 1,4 m, die in der Mittleren Bronzezeit auf eine Höhe von 2 m erweitert wurde. Gleichzeitig mit der Erweiterung wurde der Hügelrand mit großen Steinen eingefasst. Die Grabkammer bestand nach Janssen aus zwei Wandsteinen und einem Deckstein. Lanting konnte bei seiner Untersuchung keine Standlöcher mehr feststellen, ging aber davon aus, dass die Kammer bereits bei Janssens Untersuchung nicht mehr vollständig war und die ersten Zerstörungen wohl schon in der Bronzezeit erfolgten. Der Kammerboden war mit Steingrus gepflastert. Während des Zweiten Weltkriegs wurde in der Mitte des Hügels ein Unterstand angelegt.

Funde

Bei der Grabung von Janssen wurde eine kugelförmige Ansammlung von Leichenbrand gefunden. Möglicherweise waren die Knochensplitter in einem vergangenen Stück Stoff beigesetzt worden. Lanting fand Keramikscherben von etwa 40 Gefäßen der Trichterbecherkultur, zwei querschneidige Pfeilspitzen und ein Steinbeil. Typologisch gehört die Keramik in die älteste Stufe der Trichterbecherkultur in den Niederlanden.

Literatur

  • Jan N. Lanting: Het na-onderzoek van het vernielde hunebed D31a bij Exlo (Dr.). In: Paleo-Aktueel. Band 5, 1994, S. 39–42 (Online).
  • Nynke de Vries: Excavating the Elite? Social stratification based on cremated remains in the Dutch hunebedden. Masterarbeit, Groningen 2015 (Online).
  • Albert Egges van Giffen: De Hunebedden in Nederland, 3 Bände. Oosthoek, Utrecht 1925.
  • Theo ten Anscher: Een inventarisatie van de documentatie betreffende de Nederlandse hunebedden (= R.A.A.P.-Rapport. Band 16). Stichting R.A.A.P., Amsterdam 1988 (Online).
  • Jan Albert Bakker: The Dutch Hunebedden. Megalithic Tombs of the Funnel Beaker Culture. (= International Monographs in Prehistory. Archaeological Series. Band 2). International Monographs in Prehistory, Ann Arbor 1992, ISBN 1-87962-102-9.
  • Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. From ‘Giant’s Beds’ and ‘Pillars of Hercules’ to accurate investigations. Sidestone Press, Leiden 2010, ISBN 9789088900341, S. 215–216 (Onlineversion).
  • Evert van Ginkel, Sake Jager, Wijnand van der Sanden: Hunebedden. Monumenten van een steentijdcultuur. Uniepers, Abcoude 1999, ISBN 978-9068252026, S. 193.
  • Evert van Ginkel: De Hunebedden. Gids En Geschiedenis Van Nederlands Oudste Monumenten. Drents Museum, Assen 1980, ISBN 978-9070884185.
  • Jan Albert Bakker: A list of the extant and formerly present hunebedden in the Netherlands. In: Palaeohistoria. Band 30, 1988, S. 63–72 (Online).
  • Jan N. Lanting: Het zogenaamde hunebed van Rijs (Fr.). In: Paleo-Aktueel. Band 8, 1997, S. 47–50.

Weblinks

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