Steinhorst (Niedersachsen)

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 52° 41′ N, 10° 24′ O

Basisdaten
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis:Gifhorn
Samtgemeinde:Hankensbüttel
Höhe:72 m ü. NHN
Fläche:57,97 km2
Einwohner:1259 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:22 Einwohner je km2
Postleitzahl:29367
Vorwahl:05148
Kfz-Kennzeichen:GF
Gemeindeschlüssel:03 1 51 029
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
29367 Steinhorst
Bürgermeister:Percy Pfeiff (CDU)
Lage der Gemeinde Steinhorst im Landkreis Gifhorn
KarteSchwülperVordorfDidderseAdenbüttelHillerseMeineWasbüttelRötgesbüttelLeiferdeIsenbüttelRibbesbüttelCalberlahWagenhoffMeinersenOsloßBokensdorfUmmernWesendorfMüden (Aller)SassenburgGifhornSchönewördeWahrenholzWahrenholzGroß OesingenSteinhorstHankensbüttelSprakensehlObernholzDedelstorfWeyhausenTappenbeckJembkeBarwedelBergfeldTiddischeRühenParsaugemeindefreies Gebiet GiebelParsauTülauBromeEhra-LessienWittingenLandkreis GifhornNiedersachsenWolfsburgBraunschweigLandkreis HelmstedtLandkreis PeineRegion HannoverLandkreis CelleLandkreis UelzenSachsen-AnhaltSachsen-Anhalt
Karte

Steinhorst ist eine Gemeinde im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen.

Geografie

Geografische Lage

Steinhorst liegt an der Lachte zwischen den Naturparks Südheide und Drömling. Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Hankensbüttel an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Hankensbüttel hat.

Teilweise auf dem Gebiet der Gemeinde Steinhorst liegt das 1090 Hektar große Naturschutzgebiet Obere Lachte, Kainbach, Jafelbach.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde Steinhorst grenzt im Norden an die Gemeinde Sprakensehl, im Osten an die Gemeinde Dedelstorf, im Süden an die Gemeinde Groß Oesingen und im Westen an den Landkreis Celle.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde gliedert sich in folgende Orte auf:

Geschichte

Urkundlich wird Steinhorst im Jahr 1244 zum ersten Mal erwähnt. Bei 2020 begonnenen archäologischen Ausgrabungen im Ortszentrum konnten Spuren einer Gerberei dokumentiert werden. Einige Hölzer waren mittels Dendrochronologie datierbar. Da ein Baum „um 984“ gefällt wurde, ist der Ort erheblich älter, als anhand der Schriftquellen bisher zu belegen.[2]

Im Jahre 1668 kam es um Waldrechte mit den Nachbardörfern Bargfeld und Eldingen zu blutigen Auseinandersetzungen (der „Schweinekrieg“).

Am 18. Februar 1895 fand im Haus Wilhelm Hasselmann (heute Marktstr. 17) die Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr statt, zu der 33 Steinhorster Bürger erschienen waren. Als 1. Hauptmann wurde der königliche Förster Behneke und zu seinem Stellvertreter der Stellmachermeister Dedekind gewählt.[3]

Der Artillerie-Landwehrmann Wilhelm Buhr, geboren am 16. Januar 1886 in Steinhorst, schrieb laut 2. Buch der Schulchronik für die Schule zu Helmerkamp, Parochie Beedenbostel, Inspektion Beedenbostel am 3. Juli 1915 über seine Erlebnisse im Ersten Weltkrieg. Er kehrte, dekoriert mit dem Eisernen Kreuz, am 19. Dezember 1918 heim.[4]

Eingemeindungen

Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Lüsche (mit Gut Auermühle, 14,80 km²) und Räderloh (15,64 km²) eingegliedert.[5]

Vorher betrug die Flächenausdehnung der alten Gemeinde Steinhorst 27,30 km².[6]

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner
1. Dezember 1905666
16. Juni 1925860
16. Juni 1933852
29. Oktober 19461579
6. Juni 19611519
27. Mai 19701467
31. Dezember 19891478
31. Dezember 20091376
31. Dezember 20101361
31. Dezember 20111353
31. Dezember 20131259
31. Dezember 20161291

¹ Volkszählungsergebnis

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2021
Wahlbeteiligung: 70,82 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
69,8 %
21,9 %
8,3 %

Der Rat der Gemeinde Steinhorst setzt sich aus elf Mitgliedern zusammen.

Die letzten Kommunalwahlen ergaben die folgenden Sitzverteilungen:

WahljahrCDUSPDGrüneUWGSGesamt
2021[7]821-11 Sitze
2016[8]74--11 Sitze
201183--11 Sitze
200683--11 Sitze
200173-111 Sitze

Bürgermeister

Zum ehrenamtlichen Bürgermeister wurde Klaus-Hinrich Singer gewählt und löste damit Wilhelm Hasselmann am 14. November 2016 ab. Hasselmann war 20 Jahre Bürgermeister und stellte sich nicht mehr zur Wahl.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Durch einen silbernen Wellenbalken in Grün und Rot 2:1 geteilt, oben mit einem silbernen rechtssehenden Pferdekopf belegt, begleitet von einer Ähre und einem Eichblatt mit Eichel, beide golden, unten belegt mit einem waagerecht halbierten schwarzen Mühlrad.

Der obere Teil weist auf die Land- und Forstwirtschaft des Ortes hin; die wellenförmige Trennungslinie symbolisiert den Heidefluss Lachte. Der untere Teil des Wappens zeigt ein Wasserrad und steht für die Steinhorster Mühle.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Liste der Baudenkmale in Steinhorst
  • Schulmuseum Steinhorst mit Erich-Weniger-Haus, Marktstr. 20.
  • St.-Georgs-Kirche zu Steinhorst (13. Jahrhundert)
  • Gasthaus Weißes Roß (19. Jahrhundert, abgerissen im Winter 2012/2013)
  • Haus der Gemeinde. Das Gebäude wurde 1911/12 von Heinrich Tessenow als Lehrlingswohnheim einer jüdischen Landwirtschaftsschule errichtet. 1926 kaufte der Norddeutsche Fußball-Verband das Haus, 1952 wurde es vom Hamburger Fußball-Verband erworben und als Jugendheim des Verbandes genutzt, und seit 1973 ist es im Besitz der Gemeinde Steinhorst. 1988 wurde es unter Denkmalschutz gestellt.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Schützenfest: Pfingstwochenende
  • Jahrmarkt: letzter Dienstag im August
  • Steinhorster Lesesommer
  • Sportwoche des Sportvereins: Juli/August
  • Erntefest: erstes Wochenende im September
  • Oldtimer-/Treckertreffen: Mitte September, Steinhorst, Ortsteil Reinhorn

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

  • Steinhorst liegt westlich der Bundesstraße 4, die von Braunschweig nach Lüneburg führt.
  • Durch Steinhorst hindurch verläuft die Landesstraße L 282 von Celle in Richtung Wittingen.
  • Von Steinhorst beginnend führen die Kreisstraßen K 1 in Richtung Groß Oesingen sowie die K 2 zur Bundesstraße 4 nahe Auermühle.[9]

Bildung

  • Grundschule, Brauelweg 3
  • Kindergarten, Apfelweg 4
  • Wald- und Naturkindergarten, tiergestützt, Reinhornweg 8
  • Haus der Gemeinde (Landjugend-Raum), Metzinger Str. 1

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Werner Siebarth: Steinhorst – Das Jugendheim in der Lüneburger Heide. Hamburg 1953
  • Hans Türschmann: Das Postmoor (Bargfeld, Räderloh, Steinhorst): 100 Jahre Bodenverbesserung und Landschaftspflege im Postmoor – eine Verbandschronologie. Hrsg.: Bodenverband Postmoor Steinhorst/Räderloh. Endeholz 2010

Weblinks

Commons: Steinhorst (Niedersachsen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Steinhorst „erheblich älter“. Abgerufen am 20. März 2023.
  3. Ausführlich: Matthias Blazek: Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900. Adelheidsdorf 2006, S. 486 f., ISBN 978-3-00-019837-3.
  4. Matthias Blazek: Helmerkamp – unser Dorf. Hohne 2009, S. 188.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 227.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Endgültige Ergebnisse nach der Volkszählung vom 13. September 1950 (= Statistik der Bundesrepublik Deutschland. Band 33). W. Kohlhammer, Stuttgart/Köln 1952, S. 43 (Digitalisat [PDF; 27,1 MB]).
  7. Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 23. Juli 2022.
  8. Ergebnis Gemeinderatswahl Steinhorst 2016. hankensbuettel.de, archiviert vom Original am 17. November 2016; abgerufen am 8. November 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hankensbuettel.de
  9. http://www.schloss-gf.de/amtsblatt/2016/abl1602.pdf

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St. Georgs-Kirche (Steinhorst) IMG 9694.jpg
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St. Georgs-Kirche (Steinhorst) in Niedersachsen, Deutschland
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Alte Postkarte mit dem Weißen Ross, das 2013 abgerissen wurde und dort nun ein Gedenkstein errichtet ist.
Lachtefurt in Steinhorst IMG 3570 05.jpg
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Die Furt über das Flüsschen Lachte liegt imitten des Dorfes Steinhorst in Niedersachsen, Deutschland
Steinhorst in GF.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Steinhorst, Landkreis Gifhorn, Niedersachsen, Deutschland.
English (en): Locator map of Steinhorst in District of Gifhorn, Lower Saxony, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Steinhorst dans l'arrondissement de Gifhorn dans Basse-Saxe, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Steinhorst, Landkreis Gifhorn, Niedersachsen, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Steinhorst во рамките на Landkreis Gifhorn, Niedersachsen, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Steinhorst in de Landkreis Gifhorn, Niedersachsen, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Steinhorst en Landkreis Gifhorn, Niedersachsen, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Lower Saxony, District of Gifhorn, Steinhorst ഭൂപടസ്ഥാനം.

Gedenkstein Weißes Roß.jpg
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Gedenkstein des im Jahre 2013 abgerissenen Gasthauses Weißes Ross
St. Georgs-Kirche zu Steinhorst aus dem 13. Jhd. IMG 3565.jpg
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Glocken vor St. Georgs-Kirche (Steinhorst), Niedersachsen, Deutschland
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Schulmuseum in Steinhorst.