Steinburg (Finneland)

Steinburg
Gemeinde Finneland
Koordinaten:51° 11′ N, 11° 31′ O
Höhe: 276 m
Fläche:9,62 km²
Einwohner:101 (2012)
Bevölkerungsdichte:10 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Juli 2009
Postleitzahl:06647
Vorwahl:034465

Steinburg ist ein Ortsteil der Gemeinde Finneland im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt.

Lage

Das Dorf Steinburg liegt zwischen Weimar und Halle (Saale) auf 209 Meter Höhe. Es befindet sich zudem an der Kreisstraße 2256 an einer ehemaligen strategischen maulschlüsselartigen Waldumfriedung der nördlich vorgelagerten Anhöhen An der Finne.

Geschichte

Die urkundliche Ersterwähnung fand am 15. Mai 1306 statt.[1] Der Ort Steinburg hat seinen Ursprung in einer Burganlage, die schon zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert vorhanden war. Reste dieser Holz-Erde-Burg lassen auf eine größere, zweiteilige Anlage schließen, die später von Schloss, Gut und Dorf überbaut wurde. Das Patrozinium der Kirche, Burkhardus, lässt eine fränkische Herkunft vermuten. Die Herrschaft bzw. die Besitzer von Steinburg haben im Laufe der Jahrhunderte sehr häufig gewechselt. Die Grafen von Rabenswalde (um 1300), ein Rabenswalder Vasall Heinricus de Steinburgk[2] (1306) und die Edlen Herren von Querfurt (1383) werden verschiedentlich genannt, bevor die Familie Koller 1439 als Lehnsnehmer des Landgrafen in Thüringen und 1501 als Besitzer im Amt Eckartsberga im albertinischen Thüringen genannt werden. In dieser Zeit (1486) u. a. wird Marienroda unter wüstenung ztu Mergerode als Zubehör der Herrschaft Steinburg aufgeführt, das vermutlich ein Vorwerk des Rittergutes war.

Auch Borgau/ „Pergau“, das 1209 urkundlich unter den Pfortenbesitzungen als Burkauwe erwähnt wurde, war nach dem Lehnbrief 1486 Bestandteil der Herrschaft Steinburg, bei der es geblieben ist. Als Teil des Amtes Eckartsberga gehörte Steinburg von 1547 bis 1815 zum Thüringer Kreis des Kurfürstentums (ab 1806 Königreichs) Sachsen.

BW

Nach 1686 kam Schloss Steinburg an die von Münchhausen, die es bis zur Enteignung im Zuge der Bodenreform 1945 in ihrem Besitz hatten. Aus dieser Familie sind Philipp Adolph von Münchhausen, hannoverscher Staatsminister und Chef der Deutschen Kanzlei in London, zu erwähnen sowie dessen Enkel Philipp Adolph Friedrich von Münchhausen, der sich nachhaltig um die Abschaffung des Frondienstes bemühte. Noch heute kann man auf dem Steinburger Friedhof historische Grabplatten derer von Münchhausen besichtigen. Das im 15. Jahrhundert erbaute Schloss, mit Schlosspark und Teich, ist über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt. Der dreiflügelige Bau mit barockisierten Fensterachsen und Treppenturm scheint intakte Dächer zu haben, steht aber ansonsten leer und harrt einer Sanierung.

Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Borgau eingegliedert.

Am 1. Juli 2009 wurde Steinburg in die neue Gemeinde Finneland eingegliedert.[3] Der letzte Bürgermeister war Johann Lins. 2012 lebten im Ortsteil 101 Personen.

Bauwerke

  • Schloss Steinburg mit Schlosspark und Teich, erbaut im 15. Jahrhundert.
  • Kirchenruine
  • Toreinfahrt und Pforte am Grundstück Nr. 12

Verkehr

Östlich des Ortes verläuft die Bundesstraße 250, die von Eckartsberga nach Bad Bibra führt, sowie die Bundesstraße 176 nördlich von Steinburg.

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 382
  2. Paul Böhme: Urkundenbuch des Klosters Pforte, 1. Teil, zweiter Halbband, 1904, Nr. 416, S. 393
  3. StBA: Gebietsänderungen vom 02. Januar bis 31. Dezember 2009

Weblinks