Steffen Popp

Steffen Popp auf der Leipziger Buchmesse (2017)

Steffen Popp (* 18. Juli 1978 in Greifswald) ist ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer und Literaturwissenschaftler.

Leben und Werk

Steffen Popp wuchs in Dresden auf und besuchte dort die naturwissenschaftliche Spezialschule Martin Anderson Nexö. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig sowie Literaturwissenschaft und Philosophie an der Technischen Universität Dresden und der Humboldt-Universität zu Berlin.

Popp veröffentliche die Gedichtbände Wie Alpen (2004), Kolonie Zur Sonne (2008), Dickicht mit Reden und Augen (2012) und 118 (2017), die alle große Resonanz in der Kritik erfuhren. Für Dickicht mit Reden und Augen erhielt er den Peter-Huchel-Preis, 118 stand auf der Shortlist des Preises der Leipziger Buchmesse 2017.[1] Gedichte von Steffen Popp sind in zahlreiche Sprachen übersetzt und in maßgeblichen Anthologien vertreten.

2006 erschien sein Roman Ohrenberg oder der Weg dorthin, der mehrfach ausgezeichnet wurde und für den Deutschen Buchpreis nominiert war.

Popp übersetzte die US-amerikanischen Lyriker Elizabeth Bishop, Christian Hawkey und Ben Lerner.

Im Herbst 2018 wurde Popp in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen.[2] Im Sommersemester 2022 hatte er die Thomas Kling-Poetikdozentur an der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn inne.

Steffen Popp lebt in Berlin.

Auszeichnungen

Publikationen

Einzeltitel

  • 118. Gedichte. kookbooks, Berlin 2017. ISBN 978-3-937445-84-7
  • Panzere diesen Äquator, Mond. Zur Poesie César Vallejos. Stiftung Lyrik-Kabinett München bei Wunderhorn, Heidelberg 2016. ISBN 978-3-88423-528-7
  • Dickicht mit Reden und Augen. Gedichte. kookbooks, Berlin 2013. ISBN 978-3-937445-54-0
  • Kolonie Zur Sonne. Gedichte. kookbooks, Idstein 2008. ISBN 978-3-937445-35-9
  • Ohrenberg oder der Weg dorthin. Roman. kookbooks, Idstein 2006. ISBN 3-937445-17-X
  • Wie Alpen. Gedichte. kookbooks, Idstein 2004. ISBN 3-937445-03-X

Übersetzungen

  • Ben Lerner: No Art. Poems / Gedichte. Englisch und deutsch. Aus dem amerikanischen Englisch von Steffen Popp, in Zusammenarbeit mit Monika Rinck. Mit einem Vorwort von Alexander Kluge. Suhrkamp Verlag, Berlin 2021. ISBN 978-3-518-42991-4
  • Elizabeth Bishop: Gedichte. Gedichte englisch-deutsch, aus dem amerikanischen Englisch von Steffen Popp. Hanser Verlag, München 2018. ISBN 978-3-446-26014-6
  • Ben Lerner: Die Lichtenbergfiguren. Gedichte englisch-deutsch, aus dem amerikanischen Englisch von Steffen Popp. Luxbooks, Wiesbaden 2011. ISBN 978-3-939557-42-5
  • Christian Hawkey: Reisen in Ziegengeschwindigkeit. Gedichte englisch-deutsch, aus dem amerikanischen Englisch von Steffen Popp und Uljana Wolf. kookbooks, Idstein 2008. ISBN 978-3-937445-30-4
  • Gedichte von István Kemény in: István Kemény: nützliche ruinen. Gutleut Verlag, Frankfurt am Main & Weimar 2007. ISBN 978-3-936826-63-0

Herausgaben

  • Elke Erb: Notizbuch Ende der 90er. Auf Grundlage der Abschrift von 2020 herausgegeben. Engeler Verlag, Schupfart 2022. ISBN 978-3-906050-82-9
  • Elke Erb: Das ist hier der Fall. Ausgewählte Gedichte. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Steffen Popp und Monika Rinck. Bibliothek Suhrkamp Bd. 1492, Suhrkamp Verlag, Berlin 2020. ISBN 978-3-518-22520-2
  • SPITZEN. Gedichte. Fanbook. Hall of Fame. Anthologie zeitgenössischer deutschsprachiger Lyrik. Suhrkamp Verlag, Berlin 2018. ISBN 978-3-518-12719-3
  • Texte+Kritik Band 214: Elke Erb. edition Text+Kritik, München 2017. ISBN 978-3-86916-571-4
  • Joseph Beuys: Mysterien für alle. Kleinste Aufzeichnungen. Bibliothek Suhrkamp Bd. 1492, Suhrkamp Verlag, Berlin 2015. ISBN 978-3-518-22492-2
  • Poesie und Begriff. Positionen zeitgenössischer Dichtung. Mit Armen Avanessian und Anke Hennig. diaphanes, Zürich 2014. ISBN 978-3-03734-709-6
  • Helm aus Phlox. Zur Theorie des schlechtesten Werkzeugs. Mit Ann Cotten, Daniel Falb, Hendrik Jackson und Monika Rinck. Merve Verlag, Berlin 2011. ISBN 978-3-88396-292-4

Beiträge in Anthologien und Zeitschriften

  • Anja Bayer, Daniela Seel (Hg.), all dies hier, Majestät, ist deins – Lyrik im Anthropozän. kookbooks, Berlin 2016, ISBN 978-3-937445-80-9.
  • Nachdenken über Uwe Greßmann. Dossier mit einem Beitrag von Adolf Endler und Gedichten von Uwe Greßmann. in: Schreibheft Nr. 83, Köln 2014.
  • Zug zu den Quellen. Romanauszug, in: BELLA triste Nr. 23, Hildesheim 2009.
  • Thomas Geiger (Hg.), Laute Verse. Gedichte aus der Gegenwart. dtv, München 2009. ISBN 978-3-423-24692-7
  • Poesie als Lebensform. Essay, in: BELLA triste Nr. 18, Hildesheim 2007. [1]
  • Jan Wagner, Björn Kuhligk (Hg.), Lyrik von jetzt. DuMont Buchverlag, Köln 2003. ISBN 3-8321-7852-X
  • Gespräche mit Eckermann. Erzählung, in: BELLA triste Nr. 6, Hildesheim 2003.
  • Gespräche mit Eckermann. Erzählung, in: Marco Sagurna (Hg.), EISWASSER – Zeitschrift für Literatur Nr. 13, Vechta 2002. ISBN 3-924143-21-8
  • Abschied vom Ufer. Erzählung, in: Katja Lange-Müller (Hg.), Vom Fisch bespuckt. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2002. ISBN 3-462-03073-6

Literatur

  • Christian Metz: Poetisch denken. Die Lyrik der Gegenwart. S.Fischer, München 2018, ISBN 978-3-10-403562-8.

Weblinks

Commons: Steffen Popp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Archivierte Kopie (Memento desOriginals vom 15. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.preis-der-leipziger-buchmesse.de
  2. Lehr und Popp sind neue Mitglieder, boersenblatt.net, erschienen und abgerufen am 16. November 2018.
  3. Arbeits- und Recherchestipendien für 29 Berliner Autorinnen und Autoren vergeben, Meldung auf Buchmarkt.de vom 26. November 2019, abgerufen am 30. November 2019.
  4. Peter-Huchel-Preis 2014. SWR, abgerufen am 2. Februar 2014.
  5. Auszeichnung für ein Meisterstück moderner Sonett-Kunst. Stadt Münster, abgerufen am 5. April 2011.

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Autor/Urheber: Amrei-Marie, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Steffen Popp spricht über seinen Lyrikband "118", der für den Preis der Leipziger Buchmesse 2017 nominiert ist.