Stefan Steiner (Politiker)

Stefan Steiner (* 9. Mai 1978[1]) ist ein österreichischer Beamter und Politiker der Österreichischen Volkspartei (ÖVP). Von Juni 2017 bis Jänner 2018 war er Generalsekretär der ÖVP.[2]

Leben

Stefan Steiner wuchs in Wieselburg und in der Türkei auf, da seine Eltern am St. Georgs-Kolleg als Lehrer tätig waren. Er lebte bis zu seiner Matura in Istanbul und spricht fließend Türkisch.[3][4] Steiner studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien und schloss das Studium im Jahr 2004 mit dem Doktorat ab. Anschließend arbeitete er als Referent im Bundesministerium für Inneres. Ab Oktober 2005 war Steiner für die Zivildienstserviceagentur zuerst als stellvertretender Leiter, ab Jänner 2006 als Leiter zuständig. Danach war Steiner Referent im Kabinett der Innenminister Günther Platter und Maria Fekter.[1] 2011 wurde Steiner von Sebastian Kurz in das neu geschaffene Integrationsstaatssekretariat geholt, wo er zum Sektionschef aufstieg.

Im Juni 2017 wechselte Steiner in die Bundes-ÖVP, wo er neben Elisabeth Köstinger Generalsekretär war. Am 25. Jänner 2018 folgte ihm Karl Nehammer in dieser Funktion nach.[3] Steiner galt als wichtiger Berater von Sebastian Kurz.[2][3] Neben Sebastian Kurz, Elisabeth Köstinger, Gernot Blümel und Bettina Glatz-Kremsner gehörte er der Steuerungsgruppe der ÖVP im Zuge der Regierungsbildung nach der Nationalratswahl 2017 an.[5]

Stefan Steiner ist verheiratet und Vater von drei Kindern und lebt in Wien.[6][4] Sein Bruder ist Thomas Steiner.

Die Schwester seiner Frau – Steiners Schwägerin – ist die amtierende österreichische Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

Im Zusammenhang mit der ÖVP-Korruptionsaffäre wird gegen Steiner als Beschuldigten ermittelt,[7] wobei es auch um sogenannte Abschleicherlisten geht,[8][9] die ein Steuerabkommen Österreichs mit der Schweiz und Liechtenstein betrafen.

Literatur

  • Klaus Knittelfelder: Inside Türkis – Die neuen Netzwerke der Macht. edition a, Wien 2020, ISBN 978-3-99001-403-5, S. 34–62 (Kapitel zu Stefan Steiner)

Einzelnachweise

  1. a b Stefan Steiner wird neuer Politik-Chef der ÖVP auf ots.at. Abgerufen am 25. Oktober 2017
  2. a b NÖN: Wieselburger Stefan Steiner wird zu Kurz' Berater. Artikel vom 20. Jänner 2018, abgerufen am 21. Jänner 2018.
  3. a b c Thomas Prior: Stefan Steiner oder: Wie man aus Josef Prölls Fehlern lernt. In: Die Presse. 19. August 2017, abgerufen am 25. Oktober 2017.
  4. a b Klaus Knittelfelder: Kurz-Berater: "Habe ein Problem mit ideologischen Schubladen". In: Kurier. 28. Oktober 2017, abgerufen am 2. November 2017.
  5. Christian Böhmer und Bernhard Gaul: Regierungspoker startet: "Wir werden es der ÖVP nicht leicht machen". In: Kurier. 24. Oktober 2017, abgerufen am 25. Oktober 2017.
  6. Christian Eplinger: Stefan Steiner: Der Mann hinter Sebastian Kurz. In: Niederösterreichische Nachrichten. 31. Oktober 2017, abgerufen am 2. November 2017.
  7. Florian Klenk: Die „Österreich“-Affäre. In: Falter.at. 6. Oktober 2021, abgerufen am 9. Oktober 2021.
  8. Fabian Schmid: Türkise Bitte ans Finanzministerium für Großspender Pierer. In: Der Standard. Oscar Bronner, 5. Juni 2020, abgerufen am 4. April 2024 (österreichisches Deutsch).
  9. Fabian Schmid: Finanzministerium suchte mit rechtswidrigen Mitteln nach Informant im Fall Pierer. In: Der Standard. Oscar Bronner, 12. Juni 2020, abgerufen am 4. April 2024 (österreichisches Deutsch).